Mensch-Tier-Mischwesen in der Forschung - Deutscher Ethikrat
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Entscheidend für die Son<strong>der</strong>stellung des <strong>Mensch</strong>en ist die<br />
durch se<strong>in</strong>e Befähigungen ermöglichte <strong>in</strong>tellektuelle und moralische<br />
Kompetenz, sich selbst im Zusammenhang se<strong>in</strong>er Natur<br />
zu begreifen und dabei auch die Bed<strong>in</strong>gungen zu erkennen,<br />
die er zur Erhaltung und Entfaltung se<strong>in</strong>es Lebens braucht. Er<br />
ist das e<strong>in</strong>zige Wesen, das von se<strong>in</strong>er Abhängigkeit von an<strong>der</strong>en<br />
Lebewesen weiß, und dürfte auf absehbare Zeit auch das<br />
e<strong>in</strong>zige Lebewesen bleiben, das im Kontext se<strong>in</strong>er von ihm<br />
selbst geschaffenen Kultur Verantwortung nicht nur für sich,<br />
son<strong>der</strong>n auch für se<strong>in</strong>e natürlichen, geschichtlichen und kulturellen<br />
Lebensgrundlagen übernehmen kann. Aus diesem Können<br />
ist schon längst e<strong>in</strong> Sollen geworden. Die „Son<strong>der</strong>stellung“<br />
<strong>der</strong> <strong>Mensch</strong>en, von <strong>der</strong> auch die mo<strong>der</strong>ne Biologie weiterh<strong>in</strong><br />
spricht 133 , zeigt sich wesentlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verpflichtung, die <strong>der</strong><br />
<strong>Mensch</strong> mit se<strong>in</strong>em Dase<strong>in</strong> im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Erhaltung<br />
und Entfaltung se<strong>in</strong>er Lebensbed<strong>in</strong>gungen übernimmt. 134<br />
Aus <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>stellung des <strong>Mensch</strong>en im hier verstandenen<br />
S<strong>in</strong>ne ergibt sich ke<strong>in</strong> grundsätzlicher, abwägungsfreier<br />
Vorrang se<strong>in</strong>es Interesses an Leidvermeidung gegenüber<br />
vergleichbaren Bedürfnissen <strong>der</strong> <strong>Tier</strong>e. Die generellen tierethischen<br />
Konsequenzen <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>stellung des <strong>Mensch</strong>en<br />
s<strong>in</strong>d im E<strong>in</strong>zelnen umstritten. Ihre Konkretisierung ist nicht<br />
Gegenstand dieser Stellungnahme. E<strong>in</strong>e von <strong>der</strong> Verhaltensforschung<br />
ermittelte erhebliche Annäherung <strong>in</strong> Richtung <strong>der</strong><br />
menschlichen Ausprägung dieser Befähigungen hat jedenfalls<br />
Konsequenzen für die E<strong>in</strong>schätzung des moralischen Status<br />
und des Umfangs <strong>der</strong> Schutzpflichten gegenüber den sie besitzenden<br />
<strong>Tier</strong>en (vgl. Abschnitt 4.2).<br />
133 Vgl. Neuweiler 2008.<br />
134 Vgl. Gerhardt 2007, 432 ff.<br />
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