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HR_Today_6&7_2022

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SCHWERPUNKT<br />

Learning<br />

VIRTUELLE ARBEITSWELTEN<br />

METAVERSE GIBT SEIT MONATEN VIEL ZU REDEN. FÜR UNTERNEHMEN STELLT SICH<br />

DESHALB AKTUELL DIE FRAGE, OB SIE DIESE NEUE TECHNIK<br />

IN DEN ARBEITSALLTAG INTEGRIEREN SOLLTEN.<br />

Gastbeitrag: Gustavo Salami<br />

6&7 | <strong>2022</strong><br />

Gustavo Salami ist<br />

Gründer und Partner<br />

von Kuble, einer Social<br />

Media- und Digital-<br />

Agentur.<br />

kuble.com<br />

Lauthals werden Best Cases gefordert. Solange es diese nicht<br />

gibt, muss man auch nicht auf den Metaverse-Zug aufspringen.<br />

Das kann ein Ansatz sein. Firmen könnten stattdessen<br />

aber auch vorangehen und die virtuellen Räumlichkeiten<br />

beziehen. Wie immer gilt: Unternehmen, die den technologischen<br />

Wandel verpassen, geraten früher oder später häufig<br />

in Schwierigkeiten. Pioniere und Early Adapters verschaffen<br />

sich dagegen Vorteile, weil Fehler noch keine weitreichenden<br />

Folgen haben und daher zur Entwicklung genutzt werden<br />

können.<br />

Technologische Herausforderungen<br />

Zugegeben, die Technologie steckt noch in den Kinderschuhen.<br />

Doch die Entwicklung braucht nicht mehr Jahre, sondern<br />

verläuft exponentiell. Laptops werden immer schneller, können<br />

grafische Herausforderungen problemlos laden und stürzen<br />

bedeutend seltener ab. Jedes neu auf den Markt gebrachte<br />

Virtual-Reality-Headset übertrumpft seine Vorgänger um ein<br />

Vielfaches: Sie werden leichter und einfacher in der Bedienung,<br />

hochaufgelöster und immersiver. Heute kostet ein Virtual-<br />

Reality-Headset noch 400 Franken, obschon das Seherlebnis<br />

nicht optimal ist und das Tragen einer virtuellen Brille nach<br />

einer Stunde unbequem wird. Bald ist jedoch damit zu rechnen,<br />

dass wir uns stundenlang relativ natürlich in der neuen<br />

virtuellen Umgebung bewegen.<br />

Bei sich selbst beginnen<br />

Seit Anfang Jahr nutzt Kuble virtuelle Workshopräume von<br />

Meta und Spatial für interne Meetings. 30 Prozent der Sitzungen<br />

finden bereits so statt. Einige unserer Mitarbeitenden<br />

sitzen zwar am anderen Ende der Welt, diese Distanz scheint<br />

über die virtuelle Welt im Metaverse aber wie weggewischt.<br />

Das Raumempfinden ist mit einer virtuellen Brille sehr real.<br />

Nicht nur deswegen haben wir unsere Meetings ins Digitale<br />

verschoben. Unser ganzes Team lernt so nebenbei Begriffe<br />

kennen sowie den Umgang mit Blockchain, NFTs, den Avataren,<br />

der Navigation in der Virtualität und vieles mehr. Unser<br />

Vorteil ist, experimentell, neugierig und mit Freude an diese<br />

Themen heranzugehen. Metaverse ist für uns eine Möglichkeit,<br />

diese Offenheit vorzuleben und alle Mitarbeitenden niederschwellig<br />

ins Boot zu holen.<br />

Das <strong>HR</strong> im Metaverse<br />

Technologischer Wandel zeigt sich auf <strong>HR</strong>-Ebene immer<br />

besonders schnell. Das wissen wir seit den Lockdowns nur all<br />

zu gut. Wo Homeoffice früher undenkbar war, ist es heute<br />

fester Bestandteil der Arbeitskultur geworden. Einige Mitarbeitende<br />

kehren überhaupt nicht mehr ins Büro zurück und<br />

Onlinemeetings sind das neue Normal. Nun geht es mit der<br />

Entwicklung zu 3D-Räumen noch weiter.<br />

Nur: Wollen das die Mitarbeitenden überhaupt? Nicht alle. Es<br />

gibt immer solche, denen es schwerfällt, mit Veränderungen<br />

umzugehen, und die neue Technologien als Spielerei abtun.<br />

Gen Z und die nachfolgenden Generationen erwarten jedoch,<br />

dass sie in ihrer Lebenswelt abgeholt werden – und diese darf<br />

spielerisch sein. Im Metaverse können sich Arbeitgebende<br />

zeigen, wie sie sein wollen. So kann eine Sitzung spontan im<br />

Bungalow am Strand stattfinden, anderntags urban im Hochhaus.<br />

Die Möglichkeiten sind grenzenlos.<br />

GEN Z UND NACHFOLGENDE<br />

GENERATIONEN ERWARTEN,<br />

DASS SIE IN I<strong>HR</strong>EN<br />

LEBENSWELTEN<br />

ABGEHOLT WERDEN.<br />

GUSTAVO SALAMI<br />

GRÜNDER UND PARTNER VON KUBLE<br />

Bestimmt werden Unternehmen auch bald erste Jobinterviews<br />

auf Metaverse führen. Einerseits senden Arbeitgebende so<br />

das Signal, dass sie innovativ sind und neue Themen besetzen.<br />

Andererseits merken sie gleich, wie potenzielle Teammitglieder<br />

eingestellt sind – ob sie das toll oder vielleicht eher ungewohnt<br />

und mühsam finden.<br />

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