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GastroGuide Sommer 2022

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BESSER WIRD‘S NICHT

Die Qualitätsstufen deutscher Prädikatsweine

Kabinett, Spätlese, Auslese, Eiswein und was ist überhaupt eine Trockenbeerenauslese?

Die deutschen Qualitätsweine werden in einer Reihe von Prädikaten unterschieden,

die für viele Weinfreunde nicht immer durchsichtig sind. Der GastroGuide hilft dabei,

die verschiedenen Qualitätsstufen zu unterscheiden.

Deutschland ist nicht nur bei der

Anzahl der unterschiedlichen Brotsorten

Weltmeister, sondern pflegt

auch bei der Weinqualität eine so

große Differenzierung wie kaum ein

anderes Land. Wie zu erwarten,

sind die Stufen durch festgelegte

Regeln voneinander abgegrenzt.

Bevor es also in die Unterteilung

der einzelnen

Prädikate geht,

muss seit

1971 eine

amtliche Qualitätsweinprüfung

zunächst feststellen, ob es sich

überhaupt um einen Qualitäts- bzw.

Prädikatswein handelt. Voraussetzung

dafür ist, dass die verwendeten

Weintrauben zu 100 Prozent

aus einem bestimmten deutschen

Anbaugebiet kommen, alle Grenzwerte

der Inhalts- und Zusatzstoffe

eingehalten werden sowie der

Wein chemisch und physikalisch

von einer einwandfreien Beschaffenheit

ist. Letzteres wird mittels

drei Musterflaschen bestimmt, die

zur amtlichen sensorischen Prüfung

eingereicht werden. Handelt es sich

tatsächlich um einen Prädikatswein,

entscheidet das Mindestmostgewicht

in die Prädikate Kabinett,

Spätlese, Auslese, Beerenauslese,

Eiswein und Trockenbeerenauslese.

So weit, so gut: Doch was ist

überhaupt das Mindestmostgewicht

und wie wird es

bestimmt?

Das Mostgewicht ist für Weinkenner

ein wichtiger Indikator der Weinqualität

und wird in Grad Oechsle (°Oe)

angegeben. Da das Mostgewicht in

erster Linie aus dem Zuckergehalt

resultiert, lässt sich dieser auch

am Oechslegrad ablesen. Zudem

leitet sich der spätere Alkoholgehalt

vom Mostgewicht ab, da der Zucker

in Alkohol umgewandelt wird.

Einfacher gesagt: Mit zunehmender

Reife steigt der Zuckergehalt der

Trauben und damit das Mostgewicht

mitsamt dem Oechsle-Wert.

Dieser wiederum ist Gradmesser

für die verschiedenen Prädikatsstufen.

So muss ein Kabinett teils ein

Mindestmostgewicht von 85 Grad

Oechsle erreichen. Erschwert wird

diese Einteilung durch Bürokratie,

denn je nach deutschem Anbaugebiet

werden andere Oechsle-Grade

vorgegeben. Dennoch lassen sich

die verschiedenen Prädikate laut

dem Deutschen Weininstitut in

aufsteigender Reihenfolge wie folgt

unterscheiden:

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