BS 08-2017
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Wasserstraßen | Häfen<br />
Sacrow-Paretzer Kanalausbau bald fertig<br />
Mit dem Kanalausbau ist bald ein weiterer Schritt getan, um die Relation<br />
Hannover-Berlin mit Schubverbänden bis 185 m und einer Abladetiefe von<br />
2,80 m sowie dem Großmotorgüterschiff zu befahren<br />
Von Christian Knoll<br />
Der Ausbau des Sacrow-Paretzer Kanals<br />
(SPK) geht dem Ende entgegen.<br />
Rolf Dietrich, Leiter des Wasserstraßen-Neubauamts<br />
(WNA) Berlin erklärt:<br />
»Mit dem im Jahr 20<strong>08</strong> erlassenen und im<br />
Jahr 2010 geänderten Planfeststellungsbeschluss<br />
zum Ausbau des SPK als Teilabschnitt<br />
der Unteren Havelwasserstraße<br />
(UHW) wurde die rechtliche Grundlage<br />
für einen weiteren Bauabschnitt des Verkehrsprojektes<br />
Deutsche Einheit (VDE)<br />
Nr. 17 geschaffen.« So komme man dem<br />
Ziel des VDE Nr. 17 zur Herstellung<br />
der Trasse Hannover–Berlin entsprechend<br />
der Wasserstraßenklasse Vb einen<br />
Schritt näher. Bald werde eine durchgehende<br />
Befahrbarkeit der Relation mit<br />
Schubverbänden bis 185 m Länge und<br />
einer Abladetiefe von 2,80 m sowie dem<br />
Großmotorgüterschiff bis 110 m Länge<br />
hergestellt sein.<br />
Dabei waren einige Hürden zu überwinden,<br />
denn stellvertretend für das<br />
Aktionsbündnis gegen den Havelausbau<br />
hatte der BUND gegen den ursprünglichen<br />
Planfeststellungsbeschluss geklagt.<br />
»Im Ergebnis eines daraufhin vor dem<br />
Bundesverwaltungsgericht erzielten Vergleiches<br />
wird der Kanal nun nur noch im<br />
Mittel um 0,80 m vertieft. Die vorhandene<br />
Wasserspiegelbreite von zirka 50 m<br />
wird beibehalten«, stellt Dietrich fest.<br />
Der Baumaßnahme war eine europaweite<br />
Ausschreibung vorausgegangen.<br />
Vergeben wurde der Auftrag 2014 durch<br />
das WNA Berlin an die Firma Hülskens<br />
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Wasserbau aus Wesel. Der Hauptteil der<br />
Arbeiten umfasse den Aushub der Sohle<br />
auf die erforderlichen Ausbautiefen sowie<br />
die durchgehende Erneuerung des alten<br />
Deckwerks auf der rund 12 km langen<br />
Ausbaustrecke, so Dietrich. Die Ausbautiefen<br />
seien dabei den jeweiligen Gewässerbedingungen<br />
angepasst. Die Deckwerkserneuerung<br />
erfolge mit natürlichen<br />
Wasserbausteinen, die größtenteils eine<br />
Alginatverfüllung erhielten. So sollen die<br />
Wiederbegrünung beschleunigt und die<br />
Überwindbarkeit für Wildtiere verbessert<br />
werden. In den seenartigen Aufweitungen<br />
des Kanals werden zum Schutz<br />
der Schilfbestände Holzpfahlreihen eingebaut.<br />
Darüber hinaus erfolgen Vertiefungs-<br />
und Deckwerksmaßnahmen<br />
auch auf 1,1 km des Havelkanals (HvK)<br />
im Mündungsbereich in den SPK. Hier<br />
werden auch eine Wendestelle für 110 m<br />
lange Schiffe und eine 220 m lange Wartestelle<br />
bei Paretz gebaut und vorhandenen<br />
Kanalseitendämme gewartet.<br />
»Inzwischen sind die Bauarbeiten weit<br />
fortgeschritten. Die Deckwerkserneuerung<br />
ist größtenteils abgeschlossen und<br />
muss nun noch an Uferabschnitten erfolgen,<br />
die aufgrund von Kampfmittelfunden<br />
oder anderer Randbedingungen<br />
gesondert behandelt werden müssen«,<br />
stellte Dietrich fest. Im Anschluss könne<br />
der Aushub der restlichen Bodenmassen<br />
in der Fahrwassermitte erfolgen. Die neue<br />
Liegestelle Paretz sei landseitig fertiggestellt.<br />
Insgesamt werden etwa 600.000 m³<br />
Aushub gebaggert, 430.000 m² Geotextil<br />
verlegt und 550.000 t Wasserbausteine<br />
64 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8