Angebote für pflegende Angehörige
Gemeinsam von der RAGA, der Regionalen ArbeitsGemeinschaft Alten- und Angehörigenberatung Berlin, und der aperçu Verlagsgesellschaft mbH wird der Berliner Ratgeber „Angebote für pflegende Angehörige“ herausgegeben – eine umfangreiche Publikation mit Angeboten und für pflegende Angehörige.
Gemeinsam von der RAGA, der Regionalen ArbeitsGemeinschaft Alten- und Angehörigenberatung Berlin, und der aperçu Verlagsgesellschaft mbH wird der Berliner Ratgeber „Angebote für pflegende Angehörige“ herausgegeben – eine umfangreiche Publikation mit Angeboten und für pflegende Angehörige.
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18<br />
Beratung. Pflegeversicherung<br />
Umständen überfordern. Insbesondere Menschen<br />
mit Demenz können in der Regel kein reales Bild ihrer<br />
Hilfe- und Unterstützungssituation sowie ihrer Einschränkungen<br />
geben.<br />
Im Mittelpunkt der Begutachtung steht die Prüfung der<br />
Eigenständigkeit. Um festzustellen, wie selbständig Sie<br />
als pflegebedürftige Person noch handeln können und<br />
welche Fähigkeiten Ihnen noch zur Verfügung stehen,<br />
sind Fragen aus sechs Lebensbereichen (= Module) <strong>für</strong><br />
die Einstufung in einen Pflegegrad wichtig.<br />
Beantworten Sie alles wahrheitsgemäß, sonst besteht<br />
das Risiko, dass Sie nicht die Leistungen erhalten,<br />
die Ihnen zustehen.<br />
Lebensbereiche (Module) aus den Begutachtungsrichtlinien des MDK zum Einschätzen Ihrer Pflegebedürftigkeit:<br />
Module<br />
Mobilität<br />
Kognitive und kommunikative<br />
Fähigkeiten<br />
Verhalten und psychische Problemlagen<br />
Selbstversorgung (im Alltag)<br />
Umgang mit krankheits- und<br />
therapiebedingten Anforderungen<br />
Gestaltung des Alltagslebens<br />
und sozialer Kontakte<br />
Außerhäusliche Aktivitäten *<br />
Haushaltsführung *<br />
Beispieleigenschaften<br />
Umsetzen, Fortbewegung innerhalb des Wohnbereichs,<br />
Treppensteigen.<br />
Erkennen von Risiken und Gefahren, örtliche und<br />
zeitliche Orientierung.<br />
Auffälliges Verhalten, Ängste, nächtliche Unruhe,<br />
psychische Probleme.<br />
Selbstständige Versorgung im Alltag, wie Waschen, Essen,<br />
An- und Ausziehen, Benutzung einer Toilette.<br />
Medikamente einnehmen, Wundversorgung, Absaugen,<br />
Sauerstoffgabe, Arztbesuche, Einhalten einer Diät.<br />
Selbstständiges Gestalten des Alltags und Pflegen<br />
sozialer Kontakte.<br />
Wie selbstständig können Sie noch den Tagesablauf<br />
planen oder Ihre Kontakte pflegen?<br />
Fortbewegen außerhalb der Wohnung<br />
Zubereitung von Mahlzeiten, Einkauf<br />
*Die Fragen zu den Modulen 7 und 8 werden <strong>für</strong> die Bewertung in einen Pflegegrad nicht hinzugezogen.<br />
Wie sollten Sie sich auf die<br />
Begutachtung vorbereiten?<br />
1. Selbsteinschätzungsbogen nutzen: Antragstellende<br />
sowie Pflegende <strong>Angehörige</strong> können zur Vorbereitung<br />
und Einschätzung einer realen Pflegebegutachtung im<br />
Vorfeld einen „Selbsteinschätzungsbogen zur Vorbereitung<br />
auf die Begutachtung zum Pflegegrad“ nutzen.<br />
Dazu stellt der VdK auf seinem Internetportal kostenlos<br />
einen 9-seitigen „Selbsteinschätzungsbogen mit<br />
Pflegegradrechner“ zur Verfügung.<br />
www.vdk.de/assets/bundesverband/dokumen-<br />
te/publikationen_vdk/pflege-publikationen/VdK-<br />
Selbsteinsch%C3%A4tzungsbogen_mit_Pflegegradrechner.pdf<br />
Speziell <strong>für</strong> Menschen mit Demenz stellt die Alzheimer<br />
Gesellschaft auf seiner Internetseite das 12-seitige<br />
Dokument „Selbsteinschätzungsbogen <strong>für</strong> <strong>pflegende</strong><br />
<strong>Angehörige</strong> von Menschen mit Demenz zur Vorbereitung<br />
auf die Begutachtung zum Pflegegrad“ zur Verfügung.<br />
Die Unterlagen können auch heruntergeladen<br />
und ausgedruckt werden.<br />
www.deutsche-alzheimer.de/fileadmin/Alz/pdf/Flyer_und_Dokumente/Selbsteinschaetzungsbogen.pdf<br />
2. Notizen machen: Notieren Sie in Form eines Pflegetagebuchs,<br />
wie die Pflege und Betreuung derzeit abläuft.<br />
Einige Beispiele: Was fällt an einem Tag üblicherweise an?<br />
Welche Arztbesuche müssen organisiert und durchgeführt<br />
werden? Wie läuft die Medikamentengabe ab? Wie<br />
verhält sich die zu <strong>pflegende</strong> Person dabei? Diese Notizen<br />
dienen als Grundlage <strong>für</strong> das Begutachtungsgespräch.<br />
3. Unterlagen <strong>für</strong> den Hausbesuch bereitlegen:<br />
→ aktuelle Berichte von allen behandelnden<br />
Ärzt/-innen<br />
→ neuere Entlassungsberichte des Krankenhauses<br />
oder der Rehabilitationseinrichtung<br />
→ momentaner Medikamentenplan<br />
→ Pflegedokumentation (falls Sie bereits einen<br />
ambulanten Pflegedienst nutzen)<br />
→ Notizen über den Verlauf der Pflege und über die<br />
aufgetretenen Probleme<br />
→ Liste der verwendeten Hilfsmittel (Brille, Hörgerät,<br />
Gehstock, Rollator, Vorlagen...)<br />
→ Schwerbehindertenausweis (wenn vorhanden)