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Angebote für pflegende Angehörige

Gemeinsam von der RAGA, der Regionalen ArbeitsGemeinschaft Alten- und Angehörigenberatung Berlin, und der aperçu Verlagsgesellschaft mbH wird der Berliner Ratgeber „Angebote für pflegende Angehörige“ herausgegeben – eine umfangreiche Publikation mit Angeboten und für pflegende Angehörige.

Gemeinsam von der RAGA, der Regionalen ArbeitsGemeinschaft Alten- und Angehörigenberatung Berlin, und der aperçu Verlagsgesellschaft mbH wird der Berliner Ratgeber „Angebote für pflegende Angehörige“ herausgegeben – eine umfangreiche Publikation mit Angeboten und für pflegende Angehörige.

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Beratung. Pflegeversicherung<br />

Umständen überfordern. Insbesondere Menschen<br />

mit Demenz können in der Regel kein reales Bild ihrer<br />

Hilfe- und Unterstützungssituation sowie ihrer Einschränkungen<br />

geben.<br />

Im Mittelpunkt der Begutachtung steht die Prüfung der<br />

Eigenständigkeit. Um festzustellen, wie selbständig Sie<br />

als pflegebedürftige Person noch handeln können und<br />

welche Fähigkeiten Ihnen noch zur Verfügung stehen,<br />

sind Fragen aus sechs Lebensbereichen (= Module) <strong>für</strong><br />

die Einstufung in einen Pflegegrad wichtig.<br />

Beantworten Sie alles wahrheitsgemäß, sonst besteht<br />

das Risiko, dass Sie nicht die Leistungen erhalten,<br />

die Ihnen zustehen.<br />

Lebensbereiche (Module) aus den Begutachtungsrichtlinien des MDK zum Einschätzen Ihrer Pflegebedürftigkeit:<br />

Module<br />

Mobilität<br />

Kognitive und kommunikative<br />

Fähigkeiten<br />

Verhalten und psychische Problemlagen<br />

Selbstversorgung (im Alltag)<br />

Umgang mit krankheits- und<br />

therapiebedingten Anforderungen<br />

Gestaltung des Alltagslebens<br />

und sozialer Kontakte<br />

Außerhäusliche Aktivitäten *<br />

Haushaltsführung *<br />

Beispieleigenschaften<br />

Umsetzen, Fortbewegung innerhalb des Wohnbereichs,<br />

Treppensteigen.<br />

Erkennen von Risiken und Gefahren, örtliche und<br />

zeitliche Orientierung.<br />

Auffälliges Verhalten, Ängste, nächtliche Unruhe,<br />

psychische Probleme.<br />

Selbstständige Versorgung im Alltag, wie Waschen, Essen,<br />

An- und Ausziehen, Benutzung einer Toilette.<br />

Medikamente einnehmen, Wundversorgung, Absaugen,<br />

Sauerstoffgabe, Arztbesuche, Einhalten einer Diät.<br />

Selbstständiges Gestalten des Alltags und Pflegen<br />

sozialer Kontakte.<br />

Wie selbstständig können Sie noch den Tagesablauf<br />

planen oder Ihre Kontakte pflegen?<br />

Fortbewegen außerhalb der Wohnung<br />

Zubereitung von Mahlzeiten, Einkauf<br />

*Die Fragen zu den Modulen 7 und 8 werden <strong>für</strong> die Bewertung in einen Pflegegrad nicht hinzugezogen.<br />

Wie sollten Sie sich auf die<br />

Begutachtung vorbereiten?<br />

1. Selbsteinschätzungsbogen nutzen: Antragstellende<br />

sowie Pflegende <strong>Angehörige</strong> können zur Vorbereitung<br />

und Einschätzung einer realen Pflegebegutachtung im<br />

Vorfeld einen „Selbsteinschätzungsbogen zur Vorbereitung<br />

auf die Begutachtung zum Pflegegrad“ nutzen.<br />

Dazu stellt der VdK auf seinem Internetportal kostenlos<br />

einen 9-seitigen „Selbsteinschätzungsbogen mit<br />

Pflegegradrechner“ zur Verfügung.<br />

www.vdk.de/assets/bundesverband/dokumen-<br />

te/publikationen_vdk/pflege-publikationen/VdK-<br />

Selbsteinsch%C3%A4tzungsbogen_mit_Pflegegradrechner.pdf<br />

Speziell <strong>für</strong> Menschen mit Demenz stellt die Alzheimer<br />

Gesellschaft auf seiner Internetseite das 12-seitige<br />

Dokument „Selbsteinschätzungsbogen <strong>für</strong> <strong>pflegende</strong><br />

<strong>Angehörige</strong> von Menschen mit Demenz zur Vorbereitung<br />

auf die Begutachtung zum Pflegegrad“ zur Verfügung.<br />

Die Unterlagen können auch heruntergeladen<br />

und ausgedruckt werden.<br />

www.deutsche-alzheimer.de/fileadmin/Alz/pdf/Flyer_und_Dokumente/Selbsteinschaetzungsbogen.pdf<br />

2. Notizen machen: Notieren Sie in Form eines Pflegetagebuchs,<br />

wie die Pflege und Betreuung derzeit abläuft.<br />

Einige Beispiele: Was fällt an einem Tag üblicherweise an?<br />

Welche Arztbesuche müssen organisiert und durchgeführt<br />

werden? Wie läuft die Medikamentengabe ab? Wie<br />

verhält sich die zu <strong>pflegende</strong> Person dabei? Diese Notizen<br />

dienen als Grundlage <strong>für</strong> das Begutachtungsgespräch.<br />

3. Unterlagen <strong>für</strong> den Hausbesuch bereitlegen:<br />

→ aktuelle Berichte von allen behandelnden<br />

Ärzt/-innen<br />

→ neuere Entlassungsberichte des Krankenhauses<br />

oder der Rehabilitationseinrichtung<br />

→ momentaner Medikamentenplan<br />

→ Pflegedokumentation (falls Sie bereits einen<br />

ambulanten Pflegedienst nutzen)<br />

→ Notizen über den Verlauf der Pflege und über die<br />

aufgetretenen Probleme<br />

→ Liste der verwendeten Hilfsmittel (Brille, Hörgerät,<br />

Gehstock, Rollator, Vorlagen...)<br />

→ Schwerbehindertenausweis (wenn vorhanden)

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