Landtagsspiegel23. Jahrgang - Elke Brunnemer
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Oberstes Ziel: Arbeitsplätze retten<br />
In der Finanz- und Wirtschaftskrise war<br />
es von Anfang an das oberste Ziel der SPD,<br />
Arbeitsplätze zu retten. Die SPD schlug<br />
deshalb einen staatlichen Fonds für den<br />
industriellen Mittelstand und ein Programm<br />
zur Qualifizierung von Beschäftigten und<br />
Arbeitslosen vor. Wichtig ist es für uns, dass<br />
sich der Staat in dieser harten, für viele<br />
Firmen existenzbedrohenden Krise nicht<br />
nur um die Großen kümmert. Auch die im<br />
Kern gesunden, wettbewerbsfähigen kleinen<br />
und mittleren Unternehmen haben es ver-<br />
dient, dass man ihnen mit den erforderlichen<br />
Kapitalspritzen über eine Durststrecke hin-<br />
weghilft. Baden-Württemberg als exportabhängiges<br />
und industriegeprägtes Land<br />
ist von der Krise besonders stark betroffen.<br />
Es ist deshalb auch in besonderem Maße<br />
gefordert, dem zukunftsfähigen, innova-<br />
tiven Mittelstand unter die Arme zu greifen.<br />
Staatliche Finanzhilfen gilt es so zu gestal-<br />
ten, dass der Steuerzahler nicht nur Risiken<br />
übernimmt, sondern auch am Erfolg be-<br />
teiligt wird.<br />
Wenn der Staat sich mit Bürgschaften und<br />
anderen Instrumenten für krisengebeutelte<br />
Unternehmen starkmacht, soll damit nicht<br />
Not leidenden Managern die Schlinge vom<br />
Hals gezogen werden. Auf dem Spiel stehen<br />
die Zukunft ganzer Firmen und vor allem<br />
die Jobs von tausenden von Arbeitnehmern.<br />
Die Politik kann, ja darf nicht tatenlos<br />
zusehen, wie diese den Bach runtergehen.<br />
Wo der Markt versagt, die Konjunktur ins<br />
Bodenlose absackt und die üblichen Kredite<br />
nicht mehr fließen, da ist ein starker Staat<br />
gefragt. Es gilt, überlebensfähigen Unter-<br />
nehmen so zu helfen, dass sie gestärkt aus<br />
der Krise herauskommen.<br />
Erneuerbare Energien ausbauen<br />
Ein schlechtes Zeugnis stellt die SPD der<br />
Landesregierung auch beim Klimaschutz<br />
und bei der Energiewende aus. Ihr Pro-Atom-<br />
Kurs verhindert einen Schub bei Investi-<br />
tionen in erneuerbare Energieträger. Die<br />
offensive Nutzung der Windkraft wird mit<br />
Hilfe eines restriktiven Landesplanungsgesetzes<br />
weiter blockiert. Die Absicht der<br />
Landesregierung, bis 2020 rund 20 Prozent<br />
des Bedarfs mit erneuerbaren Energien<br />
zu decken, zeugt nicht gerade von Ehrgeiz.<br />
Die SPD hat ein Maßnahmenpaket in den<br />
Bereichen Wärme, Strom und Verkehr<br />
vorgelegt, mit dem die CO 2-Emissionen im<br />
Land bis 2020 halbiert werden können.<br />
Die SPD will dafür sorgen, dass zusätzliche<br />
Wertschöpfung sowie Wachstum und<br />
Arbeitsplätze aus eigener Kraft im eigenen<br />
Land gefördert werden. Hierbei stehen die<br />
regenerativen Energien und die dezentrale<br />
Energieversorgung im Vordergrund. Wenn<br />
es uns gelingt, 20 Prozent der Energie, die<br />
wir heute in Baden-Württemberg verbrauchen,<br />
einzusparen, dann haben wir allein<br />
durch diese Maßnahme einen zusätzlichen<br />
» In der Krise muss der Staat helfen. «<br />
Kaufkraftgewinn von jährlich 3 bis 4 Milliar-<br />
den Euro im Land. Und wenn wir es schaffen,<br />
einen immer größeren Anteil der Energie<br />
dort zu erzeugen, wo die Menschen arbeiten<br />
und wohnen, dann haben wir noch einmal<br />
viele zusätzliche Milliarden Euro an Wert-<br />
schöpfung. Kurzum: Die Energiewende ist<br />
ökologisch zwingend, technologisch mach-<br />
bar und auch ökonomisch vernünftig.<br />
Unser Land an die Spitze bringen<br />
Baden-Württemberg ist immer noch ein<br />
starkes Land. Aber es wird von einer schwa-<br />
chen Regierung – mit einem aufs Zögern<br />
und Zaudern, Ankündigen und Sprücheklopfen<br />
spezialisierten Ministerpräsidenten<br />
an der Spitze – nicht auf den nötigen Mo-<br />
dernisierungskurs gebracht. Nur ein solcher<br />
wird aber gewährleisten, dass wir im natio-<br />
nalen und europäischen Wettbewerb weiter<br />
an der Spitze mitmischen. Und auf den-<br />
jenigen Gebieten eine Aufholjagd starten,<br />
wo wir hinten liegen, etwa in der Kleinkindbetreuung,<br />
in der Verkehrsinfrastruktur,<br />
bei der Energiewende und beim sozialen<br />
Mietwohnungsbau.<br />
Die SPD blickt zuversichtlich auf die große<br />
Wahlauseinandersetzung im Jahr 2011.<br />
Denn wir werden die entscheidende Frage<br />
stellen, die dann die Bürgerinnen und Bür-<br />
ger zu beantworten haben: Soll das starke<br />
Land Baden-Württemberg mit der CDU<br />
von der gehobenen Position weiter Richtung<br />
Durchschnitt abrutschen, oder soll mit der<br />
SPD eine Trendwende eingeleitet werden,<br />
damit Baden-Württemberg dort landet, wo<br />
es hingehört: an der Spitze der wirtschaftlichen<br />
Leistungsfähigkeit, an der Spitze<br />
technologischer Innovationen, an der Spitze<br />
der sozialen Gerechtigkeit und des solida-<br />
rischen Zusammenhalts und an der Spitze<br />
des ökologischen Fortschritts.<br />
SPD www.spd.landtag-bw.de<br />
Landtagsspiegel 2009/2010 11