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Landtagsspiegel23. Jahrgang - Elke Brunnemer

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Jugendliche äußern ihre Vorstellungen im<br />

Rahmen des Schülerwettbewerbs<br />

Warnt vor zu viel<br />

Fernsehkonsum:<br />

das 2007 entstandene<br />

Plakat von<br />

Michael Leimann<br />

Aussagen damals und heute<br />

Bereits in den 80er-Jahren war in Wettbewerbsarbeiten<br />

zur These „Das Fernsehen zerstört die Familie“ Stellung<br />

genommen worden. Grundtenor: Ein erhöhter Fernsehkonsum<br />

wirkt sich auf das aktive Familienleben negativ<br />

aus. In seinem Plakat von 2007 warnt Michael Leimann<br />

vor der allzu häufigen Darstellung von Gewalt in Fernsehsendungen<br />

und der daraus entstehenden Gefahr für<br />

die Entwicklung der Kinder. Dazu meint Philipp Kaiser<br />

heute in seinem Beitrag für den 51. Schülerwettbewerb:<br />

„Einfach mal ‚Mensch ärgere Dich nicht‘ spielen statt<br />

den Fernseher einschalten, gibt allen Familienmitgliedern<br />

auch ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Kinder nur<br />

sich selbst, dem Fernseher, Computer oder Freunden<br />

zu überlassen, macht keinen Sinn.“<br />

Beim Wettbewerb 1990 wurde die Frage erhoben, ob<br />

die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen noch<br />

ein Problem darstellt. Die damalige Förderpreisträgerin<br />

Silvia Merk kam nach umfangreichen Recherchen<br />

zum Schluss, dass erwerbstätige Mütter Kinder und<br />

Beruf schwer kombinieren können. Gründe dafür sieht<br />

sie vor allem darin, dass „die Wirtschaft zu wenig<br />

‚mütterfreundliche‘ Arbeitsplätze zur Verfügung stellt<br />

und auch die Gesetzgeber nicht viel zur Unterstützung<br />

der Frauen im Berufs- und Gesellschaftsleben“ anbieten.<br />

20 Jahre später, im Wettbewerb 2008/2009,<br />

machen Lea Baumann und Rebecca Feil unmissverständlich<br />

Ansprüche geltend. Sie fordern „die Möglichkeit<br />

für die Mutter bzw. den Vater, die ersten Jahre<br />

zu Hause zu bleiben, ohne dass sie bzw. er schlechte<br />

Chancen im Wiedereinstieg in den Beruf erfahren muss.<br />

Dabei wären berufliche Weiterbildungen daheim eine<br />

mögliche Lösung, die Zeit positiv im Hinblick auf die<br />

Karriere zu nutzen. Mehr Kinderbetreuungseinrichtungen,<br />

um Müttern zu helfen, früh ihre gewohnte Arbeit<br />

wieder aufzunehmen …“<br />

Bei der Analyse des Wettbewerbsthemas von 2000,<br />

wie der Computer und das Internet die Welt verändert<br />

haben, wurden auch die Auswirkungen auf das Familienleben<br />

reflektiert. Fazit: In einer globalen Welt wird<br />

nun einmal mehr Zeit vor dem Computer verbracht.<br />

Selbst beim Umfragethema „Welche Bedeutungen<br />

haben Freundschaften und Cliquen für Jugendliche?“<br />

resümierten die Schüler immer wieder: Die Cliquen<br />

und Freundeskreise sind enorm wichtig und prägend,<br />

aber die Familie ist der wichtigste Raum für die Entwicklung<br />

junger Menschen. Und wenn sie sich entscheiden<br />

müssten, dann würde sich die Mehrzahl für<br />

die Familie entscheiden. Sarah Sutter, Benjamin Benz<br />

und Katrin Lepold starteten zusätzlich eine spezielle<br />

Umfrage zum Wunsch nach einer Familie. „Laut unserer<br />

durchgeführten Umfrage steht Familie an erster<br />

Stelle. Auch unter jungen Menschen genießt sie hohe<br />

Wertschätzung, denn viele sind der Meinung, dass<br />

man eine Familie zum Glücklichsein braucht.“<br />

Familienförderung geht alle an<br />

Julian Freier denkt, dass „die Familie in der heutigen<br />

Gesellschaft etwas mehr Wertschätzung erfahren sollte,<br />

insbesondere Familien mit Kindern. … Ich wünsche<br />

mir grundsätzlich eine stärkere Anerkennung der Leistung,<br />

welche die Familie für die heutige Gesellschaft<br />

erbringt. Ziel der Politik muss es sein, die Ehe und<br />

Familie in ihrem wichtigen Beitrag für die Gesellschaft<br />

zu unterstützen.“ Lea Baumann und Rebecca Feil erwarten<br />

auch staatliche Hilfe: „Der Staat sollte lediglich<br />

die Grundlage bilden, damit jeder flexibel seine eigene<br />

Form von Familie finden und leben kann, egal welche<br />

der vielen verschiedenen es ist.“ Davide Bove unterstreicht<br />

dies: „Ich denke, dass sich die Formen des<br />

familiären Zusammenlebens weiter ausdifferenzieren<br />

werden. Dabei ist wichtig, dass keine Lebensform<br />

bevorzugt oder benachteiligt wird.“ Lisa Schell zieht<br />

folgenden Schluss: „Unabhängig, ob man bei einem<br />

Alleinerziehenden, in einer normalen Familie oder in<br />

einer Patchworkfamilie lebt, wünsche ich mir von meiner<br />

Familie, dass sie einem Liebe und Schutz gibt … jede<br />

Familienvariante kann eine tolle Familie sein, wenn man<br />

einander liebt und respektvoll miteinander umgeht.“<br />

www.schuelerwettbewerb-bw.de<br />

Moderne Medien<br />

und Mobilität<br />

bestimmen die Welt.<br />

Dies bedeutet weniger<br />

Zeit für die Familie,<br />

beklagt Marc Alocca<br />

in seinem Plakat<br />

„Papas Freundeskreis“<br />

aus dem Jahr 2000.<br />

Eindrückliche<br />

Arbeit von 1993 aus<br />

einer Sonderschule<br />

für geistig Behinderte.<br />

Bernd Hubers zukünftigesFamilienbild:<br />

Er will eine<br />

Partnerin fi nden<br />

und zwei Kinder<br />

erziehen.<br />

Landtagsspiegel 2009/2010 61

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