Landtagsspiegel23. Jahrgang - Elke Brunnemer
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Am Ziel, die Nullverschuldung einzuhalten,<br />
sollte nach dem Willen des Regierungsbündnisses<br />
auch das milliardenschwere<br />
Hilfsprogramm für die Landesbank Baden-<br />
Württemberg (LBBW) nichts ändern. Wort-<br />
reich verteidigten die Finanzpolitiker der<br />
CDU/FDP-Koalition ihr Konzept der Fünf-<br />
Milliarden-Kapitalspritze. Schlussendlich<br />
wurde es für den auf das Land für seinen<br />
35,6-Prozent-Anteil sowie auf die Tranche<br />
der L-Bank entfallenden Anteil von 2,1<br />
Milliarden mit einer Anleihe-Lösung auch<br />
umgesetzt. Die Opposition allerdings ließ<br />
sich auch davon nicht recht überzeugen.<br />
„Sie wollen den Etat schönen“, kritisierte SPD-<br />
Fraktionschef Claus Schmiedel in der Be-<br />
ratung über das Landesbankengesetz. Der<br />
Regierung warf er vor, sie schaffe lediglich<br />
einen Schattenhaushalt. Schmiedels Amts-<br />
kollege von den Grünen, Winfried Kretschmann,<br />
pflichtete bei: Er sieht im Landesanteil<br />
von 2,1 Milliarden „das bei weitem größte<br />
finanzielle Risiko“ seit der Gründung Baden-<br />
Württembergs. Einig waren sich die Fraktio-<br />
nen dagegen über die Notwendigkeit, einen<br />
Risikoschirm über die LBBW zu spannen.<br />
Im Zweiten Nachtragshaushalt – er hat ein<br />
Gesamtvolumen von 35,9 Milliarden Euro –<br />
sind Garantien in Höhe von 12,7 Milliarden<br />
Euro für riskante Papiere der Landesbank<br />
enthalten.<br />
Bange Blicke richten sich somit auf die Wir-<br />
kungen der absehbaren Finanzlöcher. Beim<br />
Einbringen des Etats hatte Stächele in seiner<br />
Rede noch ein gerüttelt Maß an Optimismus<br />
erkennen lassen: „Schon in der zweiten Jah-<br />
reshälfte könnte sich die Konjunktur wieder<br />
erholen“, zeigte sich der Minister optimistisch<br />
und verwies auf wieder gefallene Energie-<br />
preise, geringes Inflationsrisiko und den<br />
moderaten Kurs des Euro. Viel Prinzip Hoff-<br />
nung schwang schon damals mit.<br />
Plenarsitzung am 17. Juni 2009:<br />
Schlussabstimmung über den Zweiten<br />
Nachtrag zum Haushalt 2009<br />
Die wichtigsten Positionen im Etat 2009 (in der Fassung des Zweiten Nachtrags)<br />
Einnahmen<br />
Lohnsteuer<br />
Umsatzsteuer<br />
Zuweisungen von Gemeinden<br />
Landessteuern insgesamt<br />
Zuweisungen vom Bund<br />
Einfuhrumsatzsteuer<br />
Einkommenssteuer<br />
Verwaltungseinnahmen<br />
Zuweisungen von Sondervermögen<br />
Körperschaftssteuer<br />
Ertragssteuer<br />
Sonstige<br />
Summe<br />
Ausgaben<br />
Schulen<br />
Zuweisungen an Gemeinden<br />
Hochschulen und Forschung<br />
Länderfinanzausgleich<br />
Verkehrs- und Nachrichtenwesen<br />
Öffentliche Sicherheit<br />
Schuldendienst<br />
Rechtsschutz<br />
Politische Führung und zentrale Verwaltung<br />
Gesundheit, Umwelt, Sport und Erholung<br />
Soziale Sicherheit, Kriegsfolgeaufg., Wiedergutmachung<br />
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten<br />
Sonstige<br />
Summe<br />
Anteil am Gesamthaushalt<br />
(25,5 %)<br />
(18,7 %)<br />
Landtagsspiegel 2009/2010 3<br />
(8,5 %)<br />
(6,7 %)<br />
(6,4 %)<br />
(5,4 %)<br />
(5,0 %)<br />
(4,2 %)<br />
(3,2 %)<br />
(2,9 %)<br />
(2,6 %)<br />
(10,9 %)<br />
(100,0 %)<br />
in Mrd. Euro<br />
9,150<br />
6,708<br />
3,054<br />
2,410<br />
2,305<br />
1,950<br />
1,785<br />
1,509<br />
1,165<br />
1,035<br />
0,940<br />
3,929<br />
35,941<br />
Anteil am Gesamthaushalt in Mrd. Euro<br />
(22,9 %)<br />
(15,7 %)<br />
(10,4 %)<br />
(6,3 %)<br />
(5,4 %)<br />
(5,2 %)<br />
(5,2 %)<br />
(3,8 %)<br />
(3,3 %)<br />
(2,4 %)<br />
(2,2 %)<br />
(1,1 %)<br />
(16,1 %)<br />
(100,0 %)<br />
8,239<br />
5,648<br />
3,724<br />
2,280<br />
1,925<br />
1,861<br />
1,859<br />
1,381<br />
1,181<br />
0,860<br />
0,800<br />
0,389<br />
5,794<br />
35,941