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gesund Bremen 02

Schwerpunktmäßig haben wir uns dem Thema Augen gewidmet und möchten Sie darüber, umfangreicher als Sie es sonst finden, informieren. Außerdem möchten wir Sie darin unterstützen sich für das neue Jahr zu stärken: Trainieren Sie zu Hause mit der „Fitalistin“ Sina Cordsen, be- reiten Sie sich einen leckeren Salat zu mit Jan-Philipp Iwersens Rezept und lassen sich dann auf das Möbelstück fallen, das wir in dieser Zeit des Lockdowns besonders lieb gewonnen haben, das Sofa. Endlich werden sie alle Zeit der Welt haben, die vielen lesenswerten Seiten in diesem Magazin zu entdecken.

Schwerpunktmäßig haben wir uns dem Thema Augen gewidmet und möchten Sie darüber, umfangreicher als Sie es sonst finden, informieren. Außerdem möchten wir Sie darin unterstützen sich für das neue Jahr zu stärken: Trainieren Sie zu Hause mit der „Fitalistin“ Sina Cordsen, be- reiten Sie sich einen leckeren Salat zu mit Jan-Philipp Iwersens Rezept und lassen sich dann auf das Möbelstück fallen, das wir in dieser Zeit des Lockdowns besonders lieb gewonnen haben, das Sofa. Endlich werden sie alle Zeit der Welt haben, die vielen lesenswerten Seiten in diesem Magazin zu entdecken.

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tion der Marktleute will das schon<br />

gar nicht. Die wollen nicht mehr<br />

zum Markt fahren, sondern lieber<br />

einen Job am Computer haben.<br />

Marie Pigors: Ich glaube, was wir<br />

anders machen, ist, dass wir nicht<br />

vorrangig das Interesse haben,<br />

zu verkaufen, um damit Geld zu<br />

verdienen. Das auch, aber in erster<br />

Linie haben wir ein starkes Interesse<br />

an Menschen. Wir haben eine<br />

Beziehung zu unseren KundInnen.<br />

Ich könnte Dir Briefe zu unserem<br />

dreißigjährigen Jubiläum vorlesen,<br />

die unglaublich freundlich sind und<br />

uns sehr gerührt haben.<br />

Bauern, die selbst verkaufen, gibt<br />

es fast gar nicht mehr.<br />

Euren Stand gibt es nächstes Jahr<br />

im Oktober seit 40 Jahren. Kurt,<br />

Du warst damals ein echter Pionier.<br />

Wie entstand 1981 die Idee,<br />

einen Biostand auf dem Findorffmarkt<br />

zu eröffnen ?<br />

Kurt Richter: Wenn man sich das<br />

noch einmal vor Augen führt, was<br />

1981, als ich anfing, in <strong>Bremen</strong><br />

und Westdeutschland und in den<br />

Köpfen von uns jungen Leuten los<br />

war, waren das in meiner Jugend<br />

in den Siebzigerjahren ganz andere,<br />

bewegte Zeiten. Sind die Septemberstreiks<br />

bei Klöckner <strong>Bremen</strong><br />

heute noch ein Begriff ? Ich habe<br />

damals studiert. Bei mir und den<br />

MitstreiterInnen in meinem Umfeld<br />

war völlig klar: Wir wollten auf keinen<br />

Fall eine „bürgerliche Karriere“<br />

einschlagen.<br />

Wir „beglücken“ <strong>Bremen</strong> mit Bio-<br />

Kartoffeln. Wir sind dann einfach<br />

zum Bio-Bauern in die Lüneburger<br />

Heide gefahren, haben jede Menge<br />

biologisch angebauter Kartoffeln<br />

eingekauft – und uns damit<br />

auf den Findorffmarkt gestellt. Der<br />

Gedanke war: Wir wollten etwas<br />

Gutes tun.<br />

Marie Pigors: Und Ihr habt mitten<br />

auf den Markt gestanden ?<br />

Kurt Richter: Ja. Wir dachten: „Wir<br />

sind clever, fahren früh los, stellen<br />

uns auf den Platz und fangen an,<br />

Kartoffeln an die Leute zu verkaufen.“<br />

Wir haben uns dafür mitten<br />

auf den Findorffmarkt gestellt.<br />

Sofort kam jemand, der sagte: „So<br />

geht das hier nicht. Das ist unser<br />

Platz.“ Am Ende standen wir mit<br />

einem Laster voller Bio-Kartoffeln<br />

am Rand des Marktgeschehens<br />

– und niemand wollte sie haben.<br />

Rückblickend waren wir ziemlich<br />

blauäugig, aber so war das halt.<br />

Daraus ist dann der „Kurt Richter<br />

Lebensmitteleinzelhandel Biohandel<br />

<strong>Bremen</strong>“ entstanden, den es im<br />

nächsten Jahr 40 Jahre gibt.<br />

Was macht Euren Stand heute<br />

besonders ?<br />

Kurt Richter: Das besondere an<br />

unserem heutigen Sortiment ist:<br />

Es ist nicht am Reißbrett entstanden.<br />

Am Anfang hatten wir nur<br />

Kartoffeln. Irgendwann kamen<br />

KundInnen und fragten uns: „Warum<br />

habt Ihr nicht auch Möhren ?“<br />

und: „Warum habt Ihr nicht auch<br />

Äpfel ?“ Warum habt Ihr denn nicht<br />

dies und das ? Irgendwann kam<br />

ein Türke zu uns, der hatte Kontakte<br />

zu den Bio-Bauern in seiner<br />

Heimat. Dadurch boten wir auch<br />

Feigen und Rosinen und Salbeitee<br />

an. Jemand anders kam, der hatte<br />

Kontakte zu einem Bio-Großhandel<br />

in den Niederlanden.<br />

Plötzlich führten wir biologisches<br />

Distelöl. Irgendwann wollte einer<br />

Rosen-Shampoo haben, also<br />

führten wir Rosen-Shampoo. Man<br />

konnte biologische Produkte früher<br />

nicht irgendwo einfach zentral<br />

einkaufen. Die Strukturen und das<br />

Angebot von heute gab es ja gar<br />

nicht. Auf diese Weise ist unser<br />

Sortiment Schritt für Schritt ent-<br />

Was macht man also, um die Welt<br />

zu verbessern ? Unter uns gab es<br />

jemanden, der kam von einem Demeter-Hof<br />

in Schleswig-Holstein,<br />

wo man schon seit Jahrzehnten<br />

biologischen Anbau betrieb. Dieser<br />

Mensch kam mit der Idee an,<br />

dass wir etwas in dieser Richtung<br />

auch in <strong>Bremen</strong> unternehmen<br />

sollten. Irgendwann haben wir<br />

gesagt: „Ja, wir machen das jetzt.“<br />

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