05.07.2023 Aufrufe

gesund Bremen 02

Schwerpunktmäßig haben wir uns dem Thema Augen gewidmet und möchten Sie darüber, umfangreicher als Sie es sonst finden, informieren. Außerdem möchten wir Sie darin unterstützen sich für das neue Jahr zu stärken: Trainieren Sie zu Hause mit der „Fitalistin“ Sina Cordsen, be- reiten Sie sich einen leckeren Salat zu mit Jan-Philipp Iwersens Rezept und lassen sich dann auf das Möbelstück fallen, das wir in dieser Zeit des Lockdowns besonders lieb gewonnen haben, das Sofa. Endlich werden sie alle Zeit der Welt haben, die vielen lesenswerten Seiten in diesem Magazin zu entdecken.

Schwerpunktmäßig haben wir uns dem Thema Augen gewidmet und möchten Sie darüber, umfangreicher als Sie es sonst finden, informieren. Außerdem möchten wir Sie darin unterstützen sich für das neue Jahr zu stärken: Trainieren Sie zu Hause mit der „Fitalistin“ Sina Cordsen, be- reiten Sie sich einen leckeren Salat zu mit Jan-Philipp Iwersens Rezept und lassen sich dann auf das Möbelstück fallen, das wir in dieser Zeit des Lockdowns besonders lieb gewonnen haben, das Sofa. Endlich werden sie alle Zeit der Welt haben, die vielen lesenswerten Seiten in diesem Magazin zu entdecken.

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<strong>gesund</strong> ERNÄHRUNG<br />

standen – mit Angeboten, die wir<br />

auch privat nutzen. Wenn man<br />

das, was man tut, nicht aus Überzeugung<br />

und mit Leidenschaft<br />

macht, kann es sowieso nicht<br />

funktionieren.<br />

Marie Pigors: Dass nur ich gestalten<br />

würde, stimmt so nicht. Wir<br />

haben ein Feige-Walnuss-Baguette<br />

neu im Angebot. Was macht<br />

Papa ? Ein Bilderrätsel ! Er legt eine<br />

Feige und eine Walnuss auf das<br />

Baguette. Dann müssen die KundInnen<br />

raten: „Was ist das für ein<br />

Baguette ?“ Auf solche Ideen würde<br />

ich nie kommen !<br />

Im professionellen Marketing<br />

würde man ein solches Vorgehen<br />

„Aufmerksamkeit durch Irritation“<br />

nennen ...<br />

Marie Pigors: Oder Bärlauch ... da<br />

legt er dann den Teddybär und<br />

eine Porreestange hin – als Bilderrätsel<br />

für Bär und Lauch. Oder er<br />

hängt irgendwo am Stand Bananen<br />

auf. Auf so etwas würde ich<br />

nie kommen ! Er gestaltet auch, nur<br />

so ganz anders als ich – und gibt<br />

damit dem Stand einen ganz eigenen<br />

Charme. Mit Marketing-Kram<br />

hat das bei uns nichts zu tun.<br />

Ich war schon als Kind dabei und<br />

auch später, als ich studiert habe.<br />

Irgendwann bin ich zur See gefahren.<br />

Du bist zur See gefahren ? Erzähle<br />

unseren LeserInnen mehr...<br />

Marie Pigors: Der eine Familienzweig<br />

von uns fährt seit jeher<br />

zur See. Meine Großväter und Onkel<br />

sind zur See gefahren. Ich bin<br />

eine zeitlang auf dem Schiff gewesen.<br />

Immer wenn ich frei hatte,<br />

war ich in Findorff auf dem Markt.<br />

Als ich auf dem Schiff war, haben<br />

KundInnen mir gute Wünsche an<br />

Bord gesendet. Ich habe dadurch<br />

Strände auf den Seychellen oder<br />

in Indien gesehen, die waren nicht<br />

weiß, sondern komplett vollgemüllt<br />

mit Plastik und allen möglichen<br />

Dingen. Da ist mir klar geworden:<br />

Papa hat mit seiner biologischen<br />

Lebenweise und seiner Einstellung,<br />

auf überflüssigen Konsum zu<br />

verzichten, völlig recht.<br />

Als Schülerin war ich auf dem<br />

Hermann-Böse-Gymnasium. Als<br />

ich erzählt habe, dass wir als BiohändlerInnen<br />

mit einem Stand auf<br />

dem Findorffmarkt stehen, wurde<br />

ich belächelt. Papa wurde früher<br />

als Öko-Spinner bezeichnet. Das<br />

sagt heute niemand mehr, aber<br />

als Kind bekommst Du diese Geringschätzung<br />

der Arbeit deines<br />

Vaters ja mit. Du denkst dann: Bin<br />

ich ein Freak ? Das war nicht so<br />

toll. Irgendwann habe ich erkannt:<br />

Es macht Sinn, zu überdenken,<br />

wie wir auf dieser Welt leben. Die<br />

eigene Überzeugung zu leben und<br />

zu vertreten habe ich von Papa<br />

gelernt. Heute finden alle „Öko“<br />

super, aber das war in meiner<br />

Kindheit und Jugend ganz und gar<br />

nicht so. Im Studium hat meine<br />

Professorin zu mir gesagt: „Sie<br />

wollen doch nicht am Marktstand<br />

Ihres Vaters versauern ?“ So etwas<br />

tut weh und trifft einen. Aber es<br />

härtet auch ab.<br />

Kurt Richter: Du hast mich vorhin<br />

gefragt, wie es innerfamiliär bei<br />

uns ist und was ich anders mache.<br />

Es gibt von Marie Fotos, wie sie<br />

als Acht- oder Neunjährige neben<br />

dem großen Marktstand ihren<br />

eigenen kleinen Marktstand mit<br />

Äpfeln aufgebaut hat oder einen<br />

eigenen Flohmarkt gemacht hat.<br />

Kurt, was hättest Du beruflich<br />

gern gemacht, wenn Du nicht<br />

Markthändler geworden wärst ?<br />

Marie Pigors: Papa wäre bestimmt<br />

gern Erzieher geworden ...<br />

Kurt Richter: Keine Ahnung. Es gibt<br />

öfter mal Kommentare auf dem<br />

Markt nach dem Motto: Kurt, Du<br />

hättest werden sollen: Lehrer, Pastor,<br />

Politiker ... Ich weiß nicht was<br />

noch alles.<br />

... und Marie ? Du bist ja auch nicht<br />

als Markthändlerin geboren worden.<br />

Marie Pigors: Der Markt ist schon<br />

die Konstante in meinem Leben.<br />

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