TOP Magazin Ulm 03/2023

event
IHK Ostwürttemberg
Jahresempfang mit Philosoph
Prof. Dr. Dr. h.c. Nida-Rümelin
Vor dem Hintergrund der damals noch hohen Coronazahlen hatte die IHK
Ostwürttemberg im vergangenen Jahr entschieden, anstelle des traditionellen
Neujahrsempfangs einen „Jahresempfang“ im Sommer zu veranstalten.
Die Resonanz hierauf sei sehr positiv gewesen, so dass man sich
entschieden habe, es jetzt dauerhaft so zu machen, sagte Markus
Maier, Präsident der IHK Ostwürttemberg bei der Begrüßung
der rund 300 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft
beim Jahresempfang am 12. Juli.
Die Lage der Wirtschaft in Ostwürttemberg sei trotz der großen
Exportabhängigkeit relativ robust und habe sich im Wettbewerb
gut behauptet, berichtete Maier. Aber: „Aktuell ist eine tiefsitzende
Verunsicherung in vielen Teilen der Wirtschaft spürbar.
Und dies bedeutet wenig Erfreuliches für die nähere Zukunft.“
Die wirtschaftlich größten Risiken seien die hohen Energie- und
Rohstoffpreise, die fragile Inlandsnachfrage und der allgemeine
Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel.
Ehrengast und Festredner
Prof. Dr. Dr. h.c. Julian
Nida-Rümelin plädierte in
seinem Vortrag zum Thema:
„Was bringt die Zeitenwende
für Gesellschaft,
Wirtschaft und Wissenschaft“?
für eine interdependente
Weltwirtschaft.
„Wer Handel miteinander
treibt, geht friedlich miteinander
um, weil gegenseitige Abhängigkeiten bestehen. Deglobalisierung
ist daher die falsche Strategie.“ Zeitenwende dürfe
nicht bedeuten: Rückfall in einen neuen kalten Krieg. Denn
eine entkoppelte Welt mit den beiden starken Polen USA und
China birge die Gefahr des 3. Weltkriegs „und das kann keiner
wollen“. Die Multipolarität der Weltwirtschaft müsse unbedingt
erhalten bleiben, mit mehr statt weniger Verflechtung,
und mit einem starken, geeinten Europa, das fair umgeht mit
den Interessen des globalen Südens (Afrika und Südamerika).
Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler erinnerte in seinem
Schlusswort an die „Zukunftsinitiative Ostwürttemberg“. Bei
dieser Gemeinschaftsinitiative der IHK, der Handwerkskammer,
des Regionalverbands,
der Agentur für
Arbeit, Südwestmetall,
Gewerkschaften und weiteren
Akteuren gehe es darum,
sich hier in der Region
einzubringen, Konflikte
bei der Zukunftsgestaltung
aufzuzeigen und Lösungsvorschläge
zu erarbeiten.
So wurde u.a. sehr
erfolgreich eine regionale
Wasserstoffstrategie entwickelt.
Prof. Julian Nida-Rümelin (Mitte) war zu Gast beim Jahresempfang der IHK Ostwürttemberg.
IHK-Präsident Markus Maier (4.v.re.) und Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler (re.) begrüßten
ihn gemeinsam mit den Mitgliedern des IHK-Präsidiums
Foto: IHK / Engelbert Schmidt
Außergewöhnliche Momente erleben Sie
in einer Umgebung, in der alles stimmt.
Mit Formen, die einfach und klar sind.
Grüner GmbH
Neue Straße 113
89073 Ulm
Tel. 0731 9270 593 0
gruener.bulthaup.de
37
bei Grüner_b3_RO_4_Detail_185x92_4c_C.indd 1 24.05.19 14:31