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zt:2023 - Jahrbuch der Kammer der Ziviltechniker:innen für Steiermark und Kärnten

Das Jahrbuch zt:2023 der Kammer der Ziviltechniker:innen für Steiermark und Kärnten informiert über wichtige Themen des Berufsstandes und Maßnahmen der Interessensvertretung in den Bereichen der Architektur und des Zivilingenieurwesens. Baukultur, Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Projektentwicklung, Wettbewerbe und Qualitätssicherung für Bauvorhaben, Wohnbau, Raumordnung, Digitalisierung, Stadtentwicklung, Wasserbau, Vermessungswesen gehören zu den Schwerpunkten, über die in zt:2023 berichtet wird.

Das Jahrbuch zt:2023 der Kammer der Ziviltechniker:innen für Steiermark und Kärnten informiert über wichtige Themen des Berufsstandes und Maßnahmen der Interessensvertretung in den Bereichen der Architektur und des Zivilingenieurwesens. Baukultur, Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Projektentwicklung, Wettbewerbe und Qualitätssicherung für Bauvorhaben, Wohnbau, Raumordnung, Digitalisierung, Stadtentwicklung, Wasserbau, Vermessungswesen gehören zu den Schwerpunkten, über die in zt:2023 berichtet wird.

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16 –<br />

Raus aus<br />

<strong>der</strong> Blase!<br />

<strong>2023</strong> – 17<br />

Raus aus<br />

<strong>der</strong> Blase!<br />

Architekt Burkhard<br />

Schelischansky<br />

Architekt Rainer Wührer<br />

Arch. Dipl.-Ing.<br />

Burkhard<br />

Schelischansky<br />

Nach etlichen Jahren des Booms ist die wirtschaftliche<br />

Lage in <strong>der</strong> Baubranche seit <strong>2023</strong> deutlich angespannt.<br />

Doch jede Krise birgt bekanntlich auch<br />

eine Chance. Global betrachtet, braucht es vermehrt<br />

Lösungen <strong>der</strong> Branche, um den CO2-Ausstoß zu verringern.<br />

Für die Sektion Architekt:<strong>innen</strong> in <strong>der</strong> ZT<br />

<strong>Kammer</strong> lautet eine <strong>der</strong> Kernfragen, wie man Menschen<br />

auch außerhalb <strong>der</strong> Architektur-Szene mit<br />

Themen wie ökologischer Stadtplanung <strong>und</strong> Baukultur<br />

erreichen kann.<br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Sektion Architekt:<strong>innen</strong><br />

Arch. Dipl.-Ing.<br />

Rainer Wührer<br />

Stv. Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Sektion Architekt:<strong>innen</strong><br />

Stv. Vorsitzen<strong>der</strong><br />

B<strong>und</strong>essektion Architekt:<strong>innen</strong><br />

Es klingt paradox, doch die<br />

Krise, die uns <strong>2023</strong> erreicht hat,<br />

ist ein guter Moment, um Ideen<br />

<strong>und</strong> Visionen <strong>für</strong> die Zukunft<br />

zu entwickeln <strong>und</strong> in Umlauf zu<br />

bringen. Die erneuten Extremwetterereignisse<br />

des Sommers haben<br />

das allgemeine Verständnis da<strong>für</strong><br />

gestärkt, dass wir mit unserem<br />

Handeln indirekt zu diesen<br />

Ereignissen beigetragen haben,<br />

z. B. durch Bodenverbrauch <strong>und</strong><br />

Versiegelung. Dass Innenentwicklung<br />

<strong>und</strong> Quartiersentwicklung<br />

wichtig sind, wissen wir als Architekt:<strong>innen</strong><br />

schon seit Langem, aber<br />

jet<strong>zt</strong> bekommen wir bei diesen<br />

Themen gefühlt mehr Gehör.<br />

Nachdenken, wie es sinnvoll<br />

weitergehen kann<br />

Zudem wurde die Baubranche<br />

2022/23 von <strong>der</strong> Inflation getroffen,<br />

die Preise sind explodiert. In<br />

Kombination mit <strong>der</strong> gedämpften<br />

Wirtschaftsentwicklung geht das<br />

Baugeschehen deutlich zurück.<br />

Diese Faktoren führen zu einer<br />

Situation, wo alle darüber nachdenken,<br />

wie es sinnvoll weitergehen<br />

kann. Was Innovationen <strong>und</strong><br />

Visionen <strong>für</strong> die Zukunft betrifft,<br />

ist die Krise eine Chance, denn die<br />

Bereitschaft, sich neu auszurichten,<br />

ist damit größer geworden.<br />

Als kreative, geistig-schöpferische<br />

Dienstleister können wir Architekt:<strong>innen</strong><br />

jet<strong>zt</strong> unsere innovativen<br />

Ideen einbringen, damit es in<br />

Zukunft besser weitergeht.<br />

In <strong>der</strong> Baubranche sind wir von <strong>der</strong><br />

CO2-Bilanz <strong>und</strong> allen Maßnahmen,<br />

die in diesem Zusammenhang<br />

umgeset<strong>zt</strong> werden müssen, stark<br />

betroffen. Ihr Anteil am gesamten<br />

CO2-Ausstoß ist relativ hoch. Um<br />

die Klimaziele zu erreichen, muss<br />

auch unsere Branche ihren Beitrag<br />

leisten. Unweigerlich wird sich<br />

unser Betätigungsfeld in Richtung<br />

Maßnahmen, Ideen <strong>und</strong> Strategien<br />

verän<strong>der</strong>n, wie man diese Aufgabe<br />

bewerkstelligen kann. Dazu<br />

zählen ein Stopp des Flächenverbrauchs<br />

ebenso wie die Stärkung<br />

<strong>der</strong> Innenentwicklung, aber auch,<br />

dass wir uns noch stärker mit Sanierungen<br />

<strong>und</strong> Bauen im Bestand<br />

beschäftigen werden.<br />

Das Normungswesen muss<br />

sich än<strong>der</strong>n<br />

Nicht nur, aber vor allem in diesem<br />

Bereich – dem Bauen im Bestand<br />

– muss sich das Normungswesen<br />

än<strong>der</strong>n. Denn die meisten Normen<br />

<strong>und</strong> Vorschriften sind auf den Neubau<br />

bezogen <strong>und</strong> engen die Möglichkeiten<br />

oft stark ein, Projekte im<br />

Bestand sinnvoll durchzuführen.<br />

Doch um das Ressourcenthema zu<br />

lösen, muss <strong>der</strong> Bestand bestmöglich<br />

weitergenut<strong>zt</strong> <strong>und</strong> verän<strong>der</strong>t<br />

werden können. Dabei kann nicht<br />

jener Standard herangezogen<br />

werden, <strong>der</strong> <strong>für</strong> Neubauten gilt.<br />

Die B<strong>und</strong>eskammer ist schon<br />

lange in ständigem Austausch<br />

mit dem Normungsinstitut, um<br />

die vielfältigen Reibungsflächen,<br />

die es durch Überregulierung <strong>und</strong><br />

teils wi<strong>der</strong>sinnige Normen gibt, zu<br />

glätten <strong>und</strong> Lösungen zu erzielen,<br />

die <strong>der</strong> Planungspraxis entgegenkommen.<br />

Ein weiteres Thema, das zum großen<br />

Komplex <strong>der</strong> Nachhaltigkeit<br />

gehört, ist die Kreislaufwirtschaft<br />

am Bau. Hier gibt es Versuche,

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