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zt:2023 - Jahrbuch der Kammer der Ziviltechniker:innen für Steiermark und Kärnten

Das Jahrbuch zt:2023 der Kammer der Ziviltechniker:innen für Steiermark und Kärnten informiert über wichtige Themen des Berufsstandes und Maßnahmen der Interessensvertretung in den Bereichen der Architektur und des Zivilingenieurwesens. Baukultur, Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Projektentwicklung, Wettbewerbe und Qualitätssicherung für Bauvorhaben, Wohnbau, Raumordnung, Digitalisierung, Stadtentwicklung, Wasserbau, Vermessungswesen gehören zu den Schwerpunkten, über die in zt:2023 berichtet wird.

Das Jahrbuch zt:2023 der Kammer der Ziviltechniker:innen für Steiermark und Kärnten informiert über wichtige Themen des Berufsstandes und Maßnahmen der Interessensvertretung in den Bereichen der Architektur und des Zivilingenieurwesens. Baukultur, Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Projektentwicklung, Wettbewerbe und Qualitätssicherung für Bauvorhaben, Wohnbau, Raumordnung, Digitalisierung, Stadtentwicklung, Wasserbau, Vermessungswesen gehören zu den Schwerpunkten, über die in zt:2023 berichtet wird.

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82 –Vermessung<br />

<strong>2023</strong> – 83<br />

Updates <strong>für</strong><br />

Ausbildung & Wording<br />

Neue Technologien haben in den<br />

vergangenen Jahrzehnten zu einem<br />

Wandel im Vermessungs wesen<br />

geführt. Das schlägt sich nun auch<br />

im Lehrplan <strong>für</strong> die Lehrlingsausbildung<br />

<strong>und</strong> in <strong>der</strong> neuen Richtlinie<br />

<strong>für</strong> das Straßenwesen (RVS 06.01.11<br />

– Vermessungswesen <strong>und</strong> Geoinformation)<br />

nie<strong>der</strong>.<br />

DI Peter Skalicki-Weixelberger<br />

Obmann Fachgruppe Vermessungswesen<br />

1998 wurde <strong>der</strong> Lehrberuf „Vermessungstechniker“<br />

in Österreich eingeführt. In den let<strong>zt</strong>en 25 Jahren hat<br />

sich technisch <strong>und</strong> methodisch vieles weiterentwickelt.<br />

Daher hat die B<strong>und</strong>eskammer <strong>der</strong> <strong>Ziviltechniker</strong>:<strong>innen</strong><br />

gemeinsam mit <strong>der</strong> Wirtschaftskammer <strong>und</strong> dem<br />

B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong> Eich- <strong>und</strong> Vermessungswesen (BEV)<br />

die Lehrlingsausbildung <strong>2023</strong> auf komplett neue<br />

Beine gestellt.<br />

„Es war höchste Zeit, auf neue Technologien, Instrumente<br />

<strong>und</strong> Methoden einzugehen – von <strong>der</strong> Nutzung<br />

von GPS-Satellitendaten bis hin zu BIM“, sagt Peter<br />

Skalicki-Weixelberger, <strong>der</strong> auch in <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esfachgruppe<br />

Vermessungswesen aktiv ist. Im Zuge <strong>der</strong> Erstellung<br />

des neuen Lehrplans wurde zudem das Berufsbild<br />

angepasst: Bisher gab es zwei Lehrberufe – einen<br />

<strong>für</strong> Vermessungswesen, einen <strong>für</strong> Geoinformation, <strong>für</strong><br />

die man sich vor Antritt <strong>der</strong> Lehre entscheiden musste.<br />

Skalicki-Weixelberger: „Diese beiden Lehrberufe<br />

wurden jet<strong>zt</strong> in einer sogenannten Schwerpunktslehre<br />

zusammengeführt, <strong>und</strong> man kann sich im Zuge <strong>der</strong><br />

Ausbildung auf eine <strong>der</strong> beiden Richtungen spezialisieren.<br />

Der neue Ausbildungsplan tritt voraussichtlich<br />

ab Herbst 2024 in Kraft.“<br />

Österreichischer Geodätentag in Steyr<br />

Die För<strong>der</strong>ung des Fachkräftenachwuchses war auch<br />

einer <strong>der</strong> Schwerpunkte des 14. Österreichischen Geo­<br />

dätentages im Mai in Steyr, den die<br />

Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong><br />

Vermessung <strong>und</strong> Geoinformation<br />

(OVG) alle drei Jahre veranstaltet.<br />

Beim heurigen Branchentreffen<br />

kamen r<strong>und</strong> 500 Teilnehmer:<strong>innen</strong><br />

aus Wirtschaft, Wissenschaft, den<br />

freien Berufen <strong>und</strong> dem öffentlichen<br />

Dienst zusammen. Die B<strong>und</strong>eskammer<br />

<strong>der</strong> <strong>Ziviltechniker</strong>:<strong>innen</strong> war<br />

mit einem Messestand vertreten.<br />

Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Fachvorträge<br />

standen Beiträge <strong>der</strong> Geodät:<strong>innen</strong><br />

zu Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Klimawandel<br />

sowie neuen Technologien <strong>und</strong><br />

künstlicher Intelligenz. „Erstmals<br />

seit <strong>der</strong> Pandemie hatte man wie<strong>der</strong><br />

Gelegenheit, im persönlichen Austausch<br />

vor Ort zusammenzukommen,<br />

<strong>und</strong> dieser soziale Aspekt war<br />

ebenfalls sehr wichtig“, berichtet<br />

Peter Skalicki-Weixelberger. Der 15.<br />

Österreichische Geodätentag wird<br />

2026 in Wien stattfinden.<br />

Internationaler GIS-Tag in Graz<br />

Am 15. November <strong>2023</strong> wurde<br />

nach <strong>der</strong> Coronapause wie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Internationale GIS-Tag an <strong>der</strong><br />

Universität Graz begangen. Den<br />

„Global GIS-Day“, <strong>der</strong> auf die Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Geoinformationssysteme<br />

aufmerksam machen will, gibt es<br />

seit 1999. Am Grazer GIS-Tag an <strong>der</strong><br />

Karl-Franzens-Universität beteiligten<br />

sich neben <strong>der</strong> ZT <strong>Kammer</strong><br />

u. a. die Stadt Graz, die TU Graz,<br />

die Universität Graz, das Land<br />

<strong>Steiermark</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> österreichische<br />

Dachverband <strong>für</strong> Geographische<br />

Information AGEO. „Es waren über<br />

20 Stationen eingerichtet, wo<br />

Schüler:<strong>innen</strong> erleben konnten,<br />

wie in <strong>der</strong> Praxis mit GIS-Daten<br />

umgegangen wird“, erklärt Peter<br />

Skalicki-Weixelberger. „So wurde<br />

z. B. ein Vermessungspunkt markiert,<br />

wo die Schüler die Genauigkeit<br />

<strong>der</strong> GPS-Daten ihrer Handys<br />

kontrollieren <strong>und</strong> sehen konnten,<br />

wie weit ein im Smartphone integrierter<br />

GPS-Em pfänger von einem<br />

hochpräzisen professionellen Instrument<br />

abweichen kann. Außerdem<br />

wurde das Messprinzip<br />

<strong>der</strong> Handy-Navigation erklärt.“<br />

Am GIS-Tag <strong>2023</strong> nahmen r<strong>und</strong> 160<br />

Schüler:<strong>innen</strong> aus <strong>der</strong> ganzen <strong>Steiermark</strong><br />

teil. Ihnen wurden sowohl<br />

die Lehrlingsaus bildung als auch<br />

die facheinschlägigen Studienangebote<br />

vorgestellt.<br />

Anpassung <strong>der</strong> RVS<br />

Was bei den <strong>Ziviltechniker</strong>:<strong>innen</strong><br />

allgemein das Leistungsmodell LM<br />

ist, ist im Vermessungswesen die<br />

Richtlinie <strong>und</strong> Vorschrift <strong>für</strong> das<br />

Straßenwesen RVS 06.01.11, die<br />

das Leistungsbild festhält. Die RVS<br />

wird aktuell überarbeitet. „Es sollen<br />

auch hier digitale Neuerungen,<br />

Computer Vision, Mustererkennung<br />

<strong>und</strong> an<strong>der</strong>e KI-Anwendungen etc.<br />

berücksichtigt werden“, sagt Peter<br />

Skalicki-Weixelberger.<br />

Dem Vorstandsmitglied <strong>der</strong> Sektion<br />

Zivilingenieur:<strong>innen</strong> <strong>der</strong> ZT <strong>Kammer</strong><br />

ist es wichtig, dass in Gesetzen<br />

<strong>und</strong> Richtlinien zeitgemäße Begriffe<br />

aufgenommen werden. Er illustriert<br />

es an einem Beispiel: „In <strong>der</strong><br />

Vermessung gibt es die Lage- <strong>und</strong><br />

Höhenaufnahme <strong>für</strong> die 2D- <strong>und</strong><br />

3D-Abbildung. Dazwischen gibt<br />

es die 2 ½-Variante, bei <strong>der</strong> man<br />

die Höhe nicht wirklich darstellt,<br />

son<strong>der</strong>n diese im Plan bei jedem<br />

Punkt als Zahlenwert eingetragen<br />

hat. Diese Darstellung wird obsolet,<br />

wenn man BIM hernimmt,<br />

denn hier müssen die BIM-Daten<br />

herangezogen werden. Das neue<br />

RVS-Modell wird solche neuen Entwicklungen<br />

berücksich tigen.“ Skalicki-Weixelbergers<br />

Fazit: „Wir sollten<br />

in allen Bereichen die Begriffe <strong>und</strong><br />

Regelungen zeitgemäß halten – ob<br />

bei <strong>der</strong> Überarbeitung <strong>der</strong> RVS, <strong>der</strong><br />

Neuregelung <strong>der</strong> Lehrlingsausbildung<br />

o<strong>der</strong> auch beim Außenauftritt<br />

als ZT <strong>Kammer</strong>. Es gilt, zeitgemäß<br />

zu kommunizieren.“<br />

Steiermärkisches Baugesetz<br />

DI Peter Skalicki-Weixelberger<br />

Obmann Fachgruppe Vermessungswesen<br />

Im Zuge <strong>der</strong> aktuellen Novellierung<br />

<strong>2023</strong> wurden die bereits im let<strong>zt</strong>en<br />

Jahr in des Baugesetz aufgenommenen<br />

Erweiterung im § 22 <strong>und</strong><br />

§ 38 hinsichtlich <strong>der</strong> „zivilrechtlich<br />

gesicherten Grenze“ <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

„Einmessverpflichtung“ gemeinsam<br />

mit Vertreter:<strong>innen</strong> <strong>der</strong> Landesregierung,<br />

des BEV, <strong>der</strong> Stadt Graz<br />

<strong>und</strong> des Gemeindeb<strong>und</strong>es nachgeschärft.<br />

Digitale Einreichung<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> E-Government-<br />

Kooperation zwischen B<strong>und</strong>,<br />

Län<strong>der</strong>n, Städten <strong>und</strong> Gemeinden<br />

(BLSG) läuft über die B<strong>und</strong>eskammer<br />

<strong>der</strong> <strong>Ziviltechniker</strong>:<strong>innen</strong> ein<br />

Projekt zur elektronischen Beantragung<br />

von Gr<strong>und</strong>stücksteilungen<br />

<strong>und</strong> Planeinreichungen. Der bereits<br />

realisierte Workflow <strong>für</strong> das Ansuchen<br />

um Teilungsbewilligung bei<br />

<strong>der</strong> Forstbehörde in <strong>Kärnten</strong> wurde<br />

nach <strong>der</strong> Neuaufstellung <strong>der</strong> Kärntner<br />

Landes-EDV nach dem Hackerangriff<br />

auf die Landes-Server im<br />

Sommer <strong>2023</strong> wie<strong>der</strong> aufgenommen<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Testbetrieb in <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong><br />

positiv gestartet. Weitere<br />

Details dazu siehe im Bericht des<br />

Ressorts Digitalisierung.<br />

Fachgruppe<br />

Vermessungswesen<br />

Baurat h.c. Dipl.-Ing. Gerald Fuxjäger<br />

Dipl.-Ing. Emanuel Hrastnig<br />

Dipl.-Ing. Roland Krois<br />

Dipl.-Ing. Günther P. Moser<br />

Dipl.-Ing. Anton Marak<br />

Dipl.-Ing. Robert Pilsinger<br />

Dipl.-Ing. Andreas Pointner<br />

Dipl.-Ing. Karin Pöllinger<br />

Dipl.-Ing. Valentin Schuster( Stv. Obmann)<br />

Dipl.-Ing. Peter Skalicki-Weixelberger (Obmann)<br />

Dipl.-Ing. Helmuth Thalmann

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