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zt:2023 - Jahrbuch der Kammer der Ziviltechniker:innen für Steiermark und Kärnten

Das Jahrbuch zt:2023 der Kammer der Ziviltechniker:innen für Steiermark und Kärnten informiert über wichtige Themen des Berufsstandes und Maßnahmen der Interessensvertretung in den Bereichen der Architektur und des Zivilingenieurwesens. Baukultur, Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Projektentwicklung, Wettbewerbe und Qualitätssicherung für Bauvorhaben, Wohnbau, Raumordnung, Digitalisierung, Stadtentwicklung, Wasserbau, Vermessungswesen gehören zu den Schwerpunkten, über die in zt:2023 berichtet wird.

Das Jahrbuch zt:2023 der Kammer der Ziviltechniker:innen für Steiermark und Kärnten informiert über wichtige Themen des Berufsstandes und Maßnahmen der Interessensvertretung in den Bereichen der Architektur und des Zivilingenieurwesens. Baukultur, Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Projektentwicklung, Wettbewerbe und Qualitätssicherung für Bauvorhaben, Wohnbau, Raumordnung, Digitalisierung, Stadtentwicklung, Wasserbau, Vermessungswesen gehören zu den Schwerpunkten, über die in zt:2023 berichtet wird.

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38 – Zukunft Lebensraum<br />

<strong>2023</strong> – 39<br />

Ressort Zukunft<br />

Lebensraum<br />

Arch. DI Gernot Kupfer<br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Ressort Zukunft Lebensraum<br />

Die Idee, das „Ressort Zukunft Lebensraum“<br />

zu gründen, entstand aus dem<br />

Wunsch, die Vorteile <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

zwischen verschiedenen Aus schüssen<br />

<strong>und</strong> Arbeitsgruppen innerhalb <strong>der</strong> <strong>Kammer</strong><br />

<strong>für</strong> interdisziplinäre Themen zu<br />

nutzen. In regelmäßigen Treffen dieses<br />

Ressorts, das Mitglie<strong>der</strong> aus verschiedenen<br />

Ausschüssen vereint, werden verstärkt<br />

gemeinsame Maßnahmen entwickelt<br />

<strong>und</strong> Informa tionen ausgetauscht. Das<br />

Ressort „Zukunft Lebensraum“ set<strong>zt</strong> sich<br />

aus Architekt:<strong>innen</strong> <strong>und</strong> Zivilingenieur:<strong>innen</strong><br />

aus <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>und</strong> <strong>Kärnten</strong><br />

zusammen.<br />

Ausschüsse <strong>und</strong> Arbeitsgruppen<br />

des Ressorts<br />

Ausschüsse<br />

• Architektur <strong>Steiermark</strong><br />

• Architektur <strong>Kärnten</strong><br />

• AS Raumordnung <strong>und</strong> Baukultur<br />

<strong>Kärnten</strong><br />

• AS Raumordnung <strong>und</strong> Baukultur<br />

<strong>Steiermark</strong><br />

• AS Wohnbau <strong>Steiermark</strong><br />

Arbeitsgruppen<br />

• AG Kreislaufwirtschaft<br />

• AG Kulturstrategie 2030 <strong>Steiermark</strong><br />

• AG Think-Tank Sanierung<br />

• AG Baukulturelle Leitlinien <strong>Kärnten</strong><br />

• AG Quartiersentwicklung in <strong>Kärnten</strong><br />

• AG LM.VM Städtebauliche Verfahren<br />

• AG StadtDialog Graz<br />

• AG Bebauungsdichte-Verordnung Stmk.<br />

• AG Innenentwicklung von Gemeinden<br />

• AG Quartiersentwicklung<br />

• AG Stmk. Raumordnungsgesetz<br />

• AG Honorare Wohnbaugenossenschaften<br />

• AG Gebäudetyp e<br />

Nachhaltige Entwicklung unseres<br />

Lebensraums im Kampf<br />

gegen den Klimawandel – ein<br />

Interview mit Arch. DI Gernot<br />

Kupfer, Vorsitzen<strong>der</strong> Ressort<br />

Zukunft Lebensraum<br />

Was sind die Zielsetzungen<br />

dieses Ressorts?<br />

Die ZT <strong>Kammer</strong> set<strong>zt</strong> sich seit<br />

einiger Zeit intensiv mit <strong>der</strong> Frage<br />

auseinan<strong>der</strong>, wie Projekte <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Fachdisziplinen so<br />

geplant werden können, dass sie den<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen des Klimawandels<br />

gerecht werden, Ressourcen schonen<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig unseren zukünftigen<br />

Lebensraum verbessern.<br />

Während einer Klausur des erweiterten<br />

<strong>Kammer</strong>vorstands im Herbst<br />

2022 haben wir ehrgeizige Ziele<br />

formuliert. Derzeit arbeiten wir an<br />

<strong>der</strong> Umsetzung durch geeignete<br />

Maßnahmen.<br />

Welche konkreten Maßnahmen<br />

wurden ergriffen?<br />

Die ZT <strong>Kammer</strong> hat bereits im Jahr<br />

2021 eine Fortbildungsreihe ins<br />

Leben gerufen, die sich auf verschiedene<br />

Aspekte <strong>der</strong> nachhaltigen<br />

Siedlungsentwicklung konzentriert.<br />

Dabei wurden mehrere Module initiiert,<br />

darunter „Quartiersentwicklung<br />

im urbanen <strong>und</strong> ländlichen<br />

Raum“, „Blau-grüne Infrastrukturen“,<br />

„Mobilität“ <strong>und</strong> „Energieraumplanung“.<br />

Diese Module haben<br />

Lösungen <strong>und</strong> Strategien aufgezeigt,<br />

um vorhandenen Raum effizienter<br />

zu nutzen, die Lebensqualität in<br />

Städten <strong>und</strong> Siedlungsräumen<br />

langfristig zu gewährleisten <strong>und</strong><br />

die Mobilität klimaverträglich <strong>und</strong><br />

ressourcenschonend zu gestalten.<br />

Darüber hinaus wurden Broschüren<br />

erstellt, die konkrete Handlungsanweisungen<br />

<strong>und</strong> Best-Practice-Beispiele<br />

<strong>für</strong> Maßnahmen <strong>und</strong><br />

Planungswerkzeuge bieten, die<br />

Gemeinden, Politik <strong>und</strong> Verwaltung<br />

bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung<br />

klimafitter Bau- <strong>und</strong> Gestaltungsprojekte<br />

unterstützen können.<br />

Sie umfassen die verschiedenen<br />

Aspekte <strong>der</strong> nachhaltigen Siedlungsentwicklung,<br />

darunter gesetzliche<br />

Rahmenbedingungen, Qualitätskriterien,<br />

Erfolgsfaktoren <strong>für</strong> nachhaltige<br />

Quartiere, die Entwicklung<br />

von Grün-, Wasser- <strong>und</strong> Freiflächen,<br />

umweltverträgliche Verkehrslösungen<br />

sowie die Nutzung erneuerbarer<br />

Energieträger im Rahmen <strong>der</strong><br />

Energieraumplanung.<br />

Welche Rolle spielen <strong>Ziviltechniker</strong>:<strong>innen</strong><br />

in diesem Kontext,<br />

welche die ZT <strong>Kammer</strong>?<br />

<strong>Ziviltechniker</strong>:<strong>innen</strong> sind Fachleute<br />

mit breitem Fachwissen <strong>und</strong><br />

Erfahrungen in verschiedenen<br />

Planungsdisziplinen. Angesichts <strong>der</strong><br />

komplexen Herausfor<strong>der</strong>ungen des<br />

Klimawandels können sie interdisziplinär<br />

denken <strong>und</strong> konkrete<br />

Lösungen in <strong>der</strong> Planung von Siedlungs-<br />

<strong>und</strong> Freiräumen, Gebäuden,<br />

Energieversorgung, Verkehrsnetzen<br />

<strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Infrastrukturprojekten<br />

entwickeln. Wir arbeiten eng mit<br />

Politik, Verwaltung <strong>und</strong> Auftraggebern<br />

zusammen, um Wege zur<br />

Umsetzung nachhaltiger Lösungen<br />

aufzuzeigen bzw. umzusetzen.<br />

Die Bewusstseinsbildung in diesem<br />

Bereich ist von entscheiden<strong>der</strong><br />

Bedeutung, da sie dazu beiträgt,<br />

das Verständnis <strong>für</strong> die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Klimawandels <strong>und</strong><br />

die Möglichkeiten zur nachhaltigen<br />

Siedlungsentwicklung zu för<strong>der</strong>n.<br />

Durch Informations- <strong>und</strong> Fortbildungsveranstaltungen<br />

<strong>und</strong> die<br />

Verbreitung von Publikationen wie<br />

den Booklets können wir seitens <strong>der</strong><br />

ZT <strong>Kammer</strong> das Bewusstsein <strong>für</strong><br />

klimafre<strong>und</strong>liche Bau- <strong>und</strong> Gestaltungsprojekte<br />

stärken <strong>und</strong> die notwendigen<br />

Schritte zur Umsetzung<br />

dieser Projekte unterstützen.<br />

Was steht als nächstes<br />

auf <strong>der</strong> Agenda?<br />

Im Herbst <strong>2023</strong> haben wir weitere<br />

Fortbildungsveranstaltungen im<br />

Bereich <strong>der</strong> klimafitten Innenentwicklung<br />

von Gemeinden angeboten,<br />

auch hier möchten wir wie<strong>der</strong><br />

eine Publikation anfertigen, die wir<br />

öffentlich zur Verfügung stellen <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong>en Inhalte wir verbreiten werden.<br />

Dabei stehen die Inhalte von integrativen<br />

Planungsprozessen <strong>und</strong> die<br />

Aufgaben <strong>für</strong> die interdisziplinären<br />

Teams im Fokus. Bis 2050 sehen<br />

EU-Vorgaben einen Netto-0-Bodenverbrauch<br />

vor, auch das österreichische<br />

Raumentwicklungskonzept<br />

ÖREK 2030 definiert als prioritäres<br />

Ziel, Flächenverbrauch <strong>und</strong> Bodenversiegelung<br />

in Österreich zu reduzieren.<br />

Es gilt, die Innenentwicklungspotenziale<br />

von Gemeinden<br />

zu analysieren <strong>und</strong> vermehrt eine<br />

nachhaltige <strong>und</strong> aktive Bodenpolitik<br />

zu betreiben.<br />

Die Fragestellungen dabei sind:<br />

• Wie gehen wir mit Bestandsbauten<br />

in Zukunft um?<br />

• Wie identifiziere <strong>und</strong> aktiviere<br />

ich Nutzungsreserven?<br />

• Was hat Sozialraumplanung mit<br />

integrierter Quartiersentwicklung<br />

zu tun?<br />

• Wie schaffe ich eine natur<strong>und</strong><br />

qualitätsorientierte<br />

Ortskernstärkung?<br />

• Wie kann die Tourismusentwicklung<br />

Boden <strong>und</strong> Raum<br />

beeinflussen?<br />

Notwendig dabei ist die integrierte<br />

Betrachtung des Themas Stadt- <strong>und</strong><br />

Ortskerne sowie die Vernetzung von<br />

Planungsebenen – vom Integrierten<br />

Stadtentwicklungskonzept (ISEK),<br />

über das Örtliche Entwicklungskonzept<br />

bis zum Flächenwidmungsplan<br />

bzw. den Bebauungsplänen – sowie<br />

die Schaffung entsprechen<strong>der</strong><br />

Strukturen <strong>und</strong> Prozesse. Und wie<br />

es gelingt, diese Ziele auf den Weg<br />

zu bringen, sprich: Wie lässt sich das<br />

finanzieren <strong>und</strong> läuft ein Prozess<br />

mit interdisziplinären Teams in <strong>der</strong><br />

Praxis ab? Wie schaffe ich es durch<br />

nachhaltige Planung, einen Mehrwert<br />

<strong>für</strong> alle zu erzielen?

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