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zt:2023 - Jahrbuch der Kammer der Ziviltechniker:innen für Steiermark und Kärnten

Das Jahrbuch zt:2023 der Kammer der Ziviltechniker:innen für Steiermark und Kärnten informiert über wichtige Themen des Berufsstandes und Maßnahmen der Interessensvertretung in den Bereichen der Architektur und des Zivilingenieurwesens. Baukultur, Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Projektentwicklung, Wettbewerbe und Qualitätssicherung für Bauvorhaben, Wohnbau, Raumordnung, Digitalisierung, Stadtentwicklung, Wasserbau, Vermessungswesen gehören zu den Schwerpunkten, über die in zt:2023 berichtet wird.

Das Jahrbuch zt:2023 der Kammer der Ziviltechniker:innen für Steiermark und Kärnten informiert über wichtige Themen des Berufsstandes und Maßnahmen der Interessensvertretung in den Bereichen der Architektur und des Zivilingenieurwesens. Baukultur, Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Projektentwicklung, Wettbewerbe und Qualitätssicherung für Bauvorhaben, Wohnbau, Raumordnung, Digitalisierung, Stadtentwicklung, Wasserbau, Vermessungswesen gehören zu den Schwerpunkten, über die in zt:2023 berichtet wird.

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62 – Wohnbau<br />

<strong>2023</strong> – 63<br />

Gesprächsreihe „StadtDialog Graz“<br />

verwaltungskosten erhöhten sich<br />

dadurch um 37 %. Zusätzlich wurde<br />

seitens des Landes eine weitere<br />

automatische aliquote Anhebung<br />

bei je<strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> för<strong>der</strong>baren<br />

Baukosten zugesagt. Dieser Schritt<br />

trägt zu einer verbesserten Honorierung<br />

bei <strong>und</strong> stärkt damit auch die<br />

Qualität <strong>der</strong> Planung <strong>und</strong> Ausführung<br />

im Wohnbau.<br />

Als nächster wichtiger Schritt<br />

stehen Verhandlungen bezüglich<br />

<strong>der</strong> Erhö hungen von Preisgel<strong>der</strong>n,<br />

Aufwandsentschädigungen <strong>und</strong><br />

Juror:<strong>innen</strong>-Honoraren bei Wettbewerben<br />

auf <strong>der</strong> Agenda, ebenso<br />

wurde <strong>der</strong> Anspruch übermittelt,<br />

bei einer Neuausrichtung <strong>der</strong><br />

Wohnbauför<strong>der</strong>ung von Anfang<br />

an mitwirken zu können.<br />

Neue, transparente<br />

Leistungsbil<strong>der</strong><br />

Die Zusammenarbeit mit den<br />

Gemeinnützigen Bauvereinigungen<br />

führte weiters zur Festlegung<br />

eines klaren Leistungsbildes <strong>für</strong><br />

zukünftige Beauftragungen im<br />

geför<strong>der</strong>ten Geschoßbau nach<br />

einem Wettbewerbsgewinn. Dieses<br />

neue Leistungsbild basiert auf den<br />

LM.VM Objektplanung Architektur<br />

<strong>und</strong> ermöglicht eine transparente<br />

<strong>und</strong> nachvollziehbare Bewertung<br />

von Eigenleistungen des Auftraggebers<br />

in je<strong>der</strong> Leistungsphase,<br />

wenn <strong>Ziviltechniker</strong>:<strong>innen</strong> beauftragt<br />

werden. Die Eigenleistungen<br />

können somit bis zu einem jeweils<br />

definierten maximalen Prozentsatz<br />

geltend gemacht werden. Weiters<br />

sind Zusatzleistungen, die über<br />

die Gr<strong>und</strong>leistungen hinausgehen,<br />

klarer definiert, um die faire<br />

Abgeltung sicherzustellen. Dazu<br />

gehören etwa Leistungen im Bereich<br />

<strong>der</strong> Bauphysik, aber auch die<br />

Anfertigung von Präsentationsunterlagen<br />

etc.<br />

• • •<br />

Veranstaltungen<br />

Steirisches Wohnbausymposium<br />

<strong>2023</strong>: Ges<strong>und</strong>es Bauen <strong>und</strong><br />

Wohnen<br />

Am 4. Oktober <strong>2023</strong> fand an <strong>der</strong> TU<br />

Graz das steirische Wohnbausymposium<br />

statt. Es widmete sich<br />

dem Thema „Ges<strong>und</strong>es Bauen <strong>und</strong><br />

Wohnen“ im Kontext des Klimawandels.<br />

Expert:<strong>innen</strong> aus Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Praxis, sowohl national als auch<br />

international, präsentierten aktuelle<br />

Erkenntnisse <strong>und</strong> Lösungsansätze,<br />

um den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Zukunft<br />

erfolgreich zu begegnen. Der Vortrag<br />

des Sektionsvorsitzenden Architekt<br />

Burkhard Schelischansky zeigte,<br />

wie Lebensqualität <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>es<br />

Wohnen durch gezielte Planung<br />

erreicht werden können. Das steirische<br />

Wohnbausymposium wurde<br />

vom Wohnbauressort des Landes<br />

<strong>Steiermark</strong>, <strong>der</strong> <strong>Kammer</strong> <strong>der</strong> <strong>Ziviltechniker</strong>:<strong>innen</strong>,<br />

<strong>der</strong> TU Graz <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Lichttechnischen Gesellschaft<br />

Österreich veranstaltet.<br />

ZT-Expertise bei den ImmoTalks<br />

ImmoTalk nennt sich die im November<br />

2022 gestartete Diskussionsplattform<br />

<strong>der</strong> Immobiliensparte<br />

<strong>der</strong> WKO <strong>Steiermark</strong>. Im August<br />

<strong>2023</strong> kamen Vertreter:<strong>innen</strong> <strong>der</strong><br />

steirischen Immobilienbranche im<br />

südsteirischen Baustöckl in Gamlitz<br />

zusammen, um die aktuelle<br />

wirtschaftliche Lage zu erörtern<br />

<strong>und</strong> Lösungsansätze zu präsentieren.<br />

Architekt Rainer Wührer<br />

betonte in seinem Statement, dass<br />

insbeson<strong>der</strong>e die Sanierung <strong>und</strong><br />

Neunutzung von Bestandsobjekten<br />

neue Möglichkeiten <strong>und</strong> Chancen<br />

in dem sich stetig verän<strong>der</strong>nden<br />

Marktumfeld bieten werden. Nicht<br />

zulet<strong>zt</strong> im Hinblick auf die Stärkung<br />

von Ortskernen o<strong>der</strong> Stadtzentren<br />

brauche qualitativ hochwertiger<br />

Wohnraum aber auch ein<br />

entsprechend gestaltetes Umfeld<br />

mit innovativen Wohnformen,<br />

vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> Funktionen, die dem<br />

tatsächlichen Bedarf <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

gerecht werden. Ein weiterer<br />

ImmoTalk ging im November <strong>2023</strong><br />

im Mumuth <strong>der</strong> Kunstuniversität<br />

Graz über die Bühne. Dabei<br />

standen vielfältige Themen auf<br />

dem Programm, u. a. Stadt(bau)<br />

entwicklung, sichere Investitionen,<br />

intelligente Bauwerke, Building<br />

Information Modelling, die aktuelle<br />

Marktentwicklung <strong>und</strong> Innovationen<br />

wie Bauen im 3D-Druck.<br />

<strong>Ziviltechniker</strong>:<strong>innen</strong> on air<br />

Im Oktober <strong>2023</strong> set<strong>zt</strong>e <strong>der</strong> Radiosen<strong>der</strong><br />

Antenne <strong>Steiermark</strong> einen<br />

Schwerpunkt auf den steirischen<br />

Immobiliensektor <strong>und</strong> beleuchtete<br />

die aktuelle Marktsituation sowie<br />

die Themen Finanzierung <strong>und</strong><br />

Sicherheit. ZT <strong>Kammer</strong>­ Präsident<br />

Gustav Spener sprach dabei über<br />

Sanierungen, insbeson<strong>der</strong>e im<br />

Stadt- <strong>und</strong> Ortskernbereich.<br />

Wohnen beginnt<br />

beim Wohnumfeld<br />

Unsere Lebensqualität, Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> unser Wohlbefinden sind eng<br />

mit unserer unmittelbaren Umgebung<br />

verb<strong>und</strong>en. Dieser Gr<strong>und</strong>satz<br />

gilt nicht nur <strong>für</strong> die Gestaltung<br />

unserer eigenen vier Wände, son<strong>der</strong>n<br />

auch <strong>für</strong> das Wohnumfeld, in<br />

dem wir uns täglich bewegen. Der<br />

deutsche Wissenschaftliche Beirat<br />

„Globale Umweltverän<strong>der</strong>ungen“<br />

hat bereits 2016 vier zentrale Dimensionen<br />

identifiziert, die unsere<br />

Lebensqualität maßgeblich beeinflussen:<br />

Umwelt, Teilhabe, Einfluss<br />

<strong>und</strong> Soziales.<br />

Die Dimension „Umwelt“ bezieht<br />

sich auf die physische Gestaltung<br />

unserer Umgebung. Sie umfasst die<br />

Begehbarkeit <strong>und</strong> die Befahrbarkeit<br />

mit dem Fahrrad, multifunktionale<br />

Räume, Identifikationsräume sowie<br />

Erholungs- <strong>und</strong> Grünräume. Studien<br />

zeigen, dass eine Umgebung,<br />

die sich leicht zu Fuß o<strong>der</strong> mit dem<br />

Fahrrad erk<strong>und</strong>en lässt, die körperliche<br />

Aktivität för<strong>der</strong>t <strong>und</strong> Stress<br />

reduziert. Multifunktionale Räume<br />

bieten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> regen soziale Interaktionen<br />

an. Identifikationsräume, die<br />

eine emotionale Bindung schaffen,<br />

tragen zur Stabilität <strong>und</strong> Zufriedenheit<br />

<strong>der</strong> Bewohner:<strong>innen</strong> bei.<br />

Grüne Oasen dienen als Ruhepol<br />

<strong>und</strong> erhöhen die Erholungsqualität.<br />

Die Dimension „Teilhabe“ dreht sich<br />

um die Frequenz <strong>und</strong> die Art <strong>der</strong><br />

Nutzung multifunktionaler Räume<br />

sowie um die Verfügbarkeit sozialer<br />

Infrastrukturen. Ein reichhaltiges<br />

Angebot an Räumen, die <strong>für</strong> unterschiedliche<br />

Aktivitäten genut<strong>zt</strong><br />

werden können, stärkt die Gemeinschaft<br />

<strong>und</strong> ermöglicht vielfältige<br />

soziale Interaktionen. Soziale<br />

Infrastrukturen, wie Schulen, Kin<strong>der</strong>gärten<br />

<strong>und</strong> Sporteinrichtungen,<br />

sind essentiell, um die Bedürfnisse<br />

<strong>der</strong> Bewohner:<strong>innen</strong> zu erfüllen<br />

<strong>und</strong> die Lebensqualität zu steigern.<br />

Die Dimension „Einfluss“ bezieht<br />

sich auf die Existenz von Experimentier-<br />

<strong>und</strong> Aneignungsräumen.<br />

Die Möglichkeit, die eigene Umgebung<br />

aktiv mitzugestalten <strong>und</strong><br />

individuelle Bedürfnisse einzubringen,<br />

stärkt das Gefühl <strong>der</strong> Selbstbestimmung<br />

<strong>und</strong> Eigenverantwortung.<br />

Experimentierräume för<strong>der</strong>n<br />

Innovation <strong>und</strong> Kreativität <strong>und</strong>

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