zt:2023 - Jahrbuch der Kammer der Ziviltechniker:innen für Steiermark und Kärnten

08 –
Herausforderungen und
Ziele unserer Kammerarbeit
2023 09
Verleihung
Holzbaupreis 2023
Beim Neujahrsempfang der Deutschen Handelskammer mit
Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und Dieter Kinzer,
Präsident der Notariatskammer Steiermark
Zu Gast in der
Grazer Burg
Immobilienmesse
Lebensraum 2023
aufzählen könnte. Die folgenden
Seiten bieten jedoch bereits einen
ausreichenden Überblick über das,
was im Jahr 2023 geschehen ist.
Ein aufrichtiges
Dankeschön
Ein besonderer Dank gebührt den
weit über 100 Kolleginnen und
Kollegen, die sich im Jahr 2023
wieder ehrenamtlich engagiert
haben, um unsere zahlreichen
Anliegen zu unterstützen und die
Bauwirtschaft auf einen nachhaltigen
und erfolgreichen Weg in die
Zukunft zu führen. Viele von ihnen
nutzen ihre Kontakte und leisten
einen wertvollen Beitrag innerhalb
unseres Netzwerks, indem sie als
Delegierte in verschiedenen Institutionen
und Organisationen die
Interessen unseres Berufsstands
vertreten. Diese Netzwerke sind
entscheidend, um Ressourcen zu
mobilisieren und Partnerschaften
zu schmieden. Einen Überblick
über die Institutionen und Gremien,
in denen Kolleginnen und
Kollegen als Delegierte der Kammer
wertvolle Vermittler:innen unserer
Interessen sind, finden Sie auf
Seite 105.
Herausforderungen der
Kammerarbeit
Das Ehrenamt, durch das wir als
Kammerfunktionär:innen unsere
Leistungen erbringen und unser
Know-how zur Verfügung stellen,
fordert uns immer wieder heraus
und bringt uns an die Grenzen des
Machbaren. Wir fühlen uns unseren
Mitgliedern gegenüber verpflichtet.
Wir setzen uns kontinuierlich
dafür ein, die Kammer an die sich
verändernden Anforderungen und
Herausforderungen anzupassen und
sie weiterzuentwickeln. Die technologische
Entwicklung, rechtliche
Veränderungen, gesellschaftliche
Trends und wirtschaftliche Entwicklungen
erfordern immer wieder
eine Angleichung der Struktur sowie
eine Optimierung von Prozessen
und Aktivitäten – auch innerhalb
der Kammer. Die Digitalisierung hat
schont zahlreiche Neuerungen mit
sich gebracht, und auch Künstliche
Intelligenz (KI) wird zunehmend in
die Baubranche und unsere Berufe
integriert. Es ist wichtig, dass wir genau
beobachten, wie unser Arbeitsumfeld
dadurch beeinflusst wird.
Aktuell haben wir das Glück, dass
unser Funktionärsteam besonders
gut zusammenarbeitet. Wir pflegen
einen vertrauensvollen Umgang,
kommunizieren direkt und ziehen
gemeinsam an einem Strang. Dies
war nicht immer so und ist nicht
selbstverständlich. Unser Arbeitsprogramm,
das in der Kammerklausur
beschlossen wurde, wird
zielstrebig umgesetzt, evaluiert und
entsprechend angepasst. Es ist uns
sogar gelungen, die (Neu-)Strukturierung
unserer Kammergremien
in die Bundeskammer hineinzu­
tragen, um Doppelgleisigkeiten
zu vermeiden und Synergien zu
ermöglichen. So bemühen wir uns
auf allen Ebenen, Ihre Interessen
angemessen zu vertreten.
Ehrenamt versus Bezahlung
Natürlich wird immer wieder die
Frage aufgeworfen, ob Funktionärstätigkeit
innerhalb der Kammer
ehrenamtlich oder bezahlt sein
sollte. Ich sehe Vor- und Nachteile
in beiden Ansätzen. Es ist deutlich
spürbar, dass ehrenamtliche Funktionär:innen
hoch motiviert und
leidenschaftlich in Bezug auf ihre
berufliche Gemeinschaft engagiert
sind. Ich glaube, dass alle, die sich
in der Kammer engagieren, dies aus
tiefgreifender persönlicher Überzeugung
für ihren Beruf tun. Als
ehrenamtliche Funktionär:innen
handeln wir unabhängig von finanziellen
Interessen und sind frei, im
besten Interesse der Berufsgruppe
zu agieren. Vor allem aber müssten
bei bezahlter Funktionärstätigkeit
die Mitgliedsbeiträge erhöht oder
finanzielle Ressourcen von anderen
wichtigen Aktivitäten abgezogen
werden. Das Geld, das normalerweise
für Gehälter aufgewendet
würde, kann stattdessen für andere
wichtige Aktivitäten und Ressourcen
verwendet werden, zum Beispiel
für die Öffentlichkeitsarbeit
und Fortbildungsangebote.
Das Ehrenamt erfordert aber auch
einen erheblichen Aufwand an Zeit
und Energie. Aus eigener Erfahrung
weiß ich, dass dies zu Konflikten
mit beruflichen und persönlichen
Verpflichtungen führen kann. Daher
verstehe ich, dass die fehlende
finanzielle Entschädigung manche
Mitglieder davon abhält, sich an der
Kammerarbeit zu beteiligen.
Was ich mit Sicherheit behaupten
kann, ist, dass alle, die sich ehrenamtlich
für den Berufsstand innerhalb
unserer Kammer engagieren,
dies mit Leidenschaft und vollem
Einsatz tun. Durch ihre Zeit und
ihr Fachwissen bilden sie das starke
Rückgrat unserer Kammer. Ohne
diesen Einsatz wäre die Kammer
nicht in der Lage, ihre wichtige
Rolle in der Berufsgemeinschaft
zu erfüllen und die Belange des
Berufsstandes angemessen zu vertreten,
politische Entscheidungen
zu beeinflussen und berufliche
Standards zu setzen.
Es ist uns ein Anliegen, dem Berufsstand
in den aktuellen Herausforderungen
Hilfestellungen
zu bieten. Wir laden Sie ein, mit
Ihren Anliegen auch weiterhin auf
uns zuzukommen. Ihre Wünsche
und Ihre Ideen sind wertvoll. Wir
freuen uns, wenn Sie an unserem
offenen Dialog teilnehmen und sich
persönlich in unsere Aktivitäten
einbringen. Schließlich sind wir alle
gemeinsam die Kammer!
Ihr Gustav Spener