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zt:2023 - Jahrbuch der Kammer der Ziviltechniker:innen für Steiermark und Kärnten

Das Jahrbuch zt:2023 der Kammer der Ziviltechniker:innen für Steiermark und Kärnten informiert über wichtige Themen des Berufsstandes und Maßnahmen der Interessensvertretung in den Bereichen der Architektur und des Zivilingenieurwesens. Baukultur, Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Projektentwicklung, Wettbewerbe und Qualitätssicherung für Bauvorhaben, Wohnbau, Raumordnung, Digitalisierung, Stadtentwicklung, Wasserbau, Vermessungswesen gehören zu den Schwerpunkten, über die in zt:2023 berichtet wird.

Das Jahrbuch zt:2023 der Kammer der Ziviltechniker:innen für Steiermark und Kärnten informiert über wichtige Themen des Berufsstandes und Maßnahmen der Interessensvertretung in den Bereichen der Architektur und des Zivilingenieurwesens. Baukultur, Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Projektentwicklung, Wettbewerbe und Qualitätssicherung für Bauvorhaben, Wohnbau, Raumordnung, Digitalisierung, Stadtentwicklung, Wasserbau, Vermessungswesen gehören zu den Schwerpunkten, über die in zt:2023 berichtet wird.

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72 – Berufsbil<strong>der</strong> im Wandel<br />

<strong>2023</strong> – 73<br />

Architektin Dipl.-Ing. Eva Maria Hierzer<br />

Vorsitzende Ressort Berufsbild<br />

<strong>Ziviltechniker</strong>:<strong>innen</strong><br />

Berufsbil<strong>der</strong><br />

im Wandel<br />

Die Welt befindet sich<br />

im Umbruch. Gerade<br />

als <strong>Ziviltechniker</strong>:<strong>innen</strong><br />

können wir nicht beim<br />

Status quo verharren.<br />

Wir müssen auch unser<br />

eigenes berufliches<br />

Umfeld an die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Gegenwart<br />

<strong>und</strong> Zukunft anpassen.<br />

Daher wurde das<br />

Ressort „Berufsbild<br />

<strong>Ziviltechniker</strong>:<strong>innen</strong>“<br />

in <strong>der</strong> ZT <strong>Kammer</strong> ins<br />

Leben gerufen.<br />

Das neue Ressort konstituierte sich<br />

im Frühjahr <strong>2023</strong>. Zwölf <strong>Kammer</strong>mitglie<strong>der</strong><br />

aus beiden Sektionen<br />

arbeiten daran, Weichen <strong>für</strong> die<br />

Zukunft zu stellen. Wie soll sich<br />

<strong>der</strong> Berufsstand <strong>der</strong> <strong>Ziviltechniker</strong>:<strong>innen</strong><br />

positionieren, um den<br />

Nachwuchs zu stärken? Welche<br />

neuen Berufsbil<strong>der</strong> werden auf uns<br />

zukommen? Wie steht es um die<br />

Work-Life-Balance von uns <strong>und</strong><br />

unseren Mitarbeiter:<strong>innen</strong>? Und wie<br />

nehmen wir die gesellschaftlichen<br />

Entwicklungen – Stichwort Diversität<br />

– in unser Selbstverständnis als<br />

<strong>Ziviltechniker</strong>:<strong>innen</strong> auf?<br />

Das sind die Kernfragen, mit<br />

denen sich das Ressort „Berufsbild<br />

<strong>Ziviltechniker</strong>:<strong>innen</strong>“ im Jahr <strong>2023</strong><br />

befasst hat. Als Ergebnis des Diskussionsprozesses<br />

wird in den nächsten<br />

Monaten ein Positionspapier<br />

verabschiedet, das Antworten auf<br />

die genannten Fragen skizziert <strong>und</strong><br />

die Richtung <strong>für</strong> unsere künftige<br />

Tätigkeit im Ressort vorzeichnet.<br />

Warum das „Ressort Berufsbild<br />

<strong>Ziviltechniker</strong>:<strong>innen</strong>“ ins Leben<br />

gerufen wurde<br />

Unsere Welt befindet sich im radikalen<br />

Wandel. Es entstehen enorme<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen, bedingt durch<br />

die Klimaverän<strong>der</strong>ung, geän<strong>der</strong>te<br />

sicherheitspolitische Situationen<br />

<strong>und</strong> das Bewusstsein, dass unsere<br />

Ressourcen endlich sind. Gefragt<br />

sind Visionen <strong>und</strong> Strategien, mit<br />

diesen Verän<strong>der</strong>ungen umzugehen.<br />

Als <strong>Ziviltechniker</strong>:<strong>innen</strong> wollen wir<br />

das Heft des Handelns in die Hand<br />

nehmen. Wer wüsste besser um die<br />

Qualitäten unseres Berufsstandes<br />

<strong>und</strong> seine Bedeutung <strong>für</strong> die Zivilgesellschaft<br />

Bescheid? Wer außer uns<br />

kann besser beurteilen, welche Themen<br />

<strong>und</strong> Aspekte unseres Berufszugangs<br />

<strong>und</strong> unserer Berufsausbildung<br />

beachtet werden müssen, um<br />

das österreichische Erfolgsmodell<br />

„<strong>Ziviltechniker</strong>:in“ erfolgreich in die<br />

Zukunft zu führen?<br />

Unsere Position im Hinblick auf<br />

Studium <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Die inhaltliche Basis, um eine<br />

Befugnis als <strong>Ziviltechniker</strong>:in zu<br />

erlangen, ist ein f<strong>und</strong>iertes naturwissenschaftliches<br />

o<strong>der</strong> technisches<br />

Hochschulstudium <strong>und</strong> eine mindestens<br />

dreijährige Berufspraxis<br />

im entsprechenden Feld. Es ist<br />

uns ein beson<strong>der</strong>es Anliegen, die<br />

praktischen Anfor<strong>der</strong>ungen, wie sie<br />

uns im Berufsalltag als <strong>Ziviltechniker</strong>:<strong>innen</strong><br />

laufend begegnen, in den<br />

Curricula <strong>der</strong> jeweiligen Studien<br />

abgebildet zu wissen. Dies umfasst<br />

die Vermittlung von technischen,<br />

ethischen, rechtlichen <strong>und</strong> unternehmerischen<br />

Kompetenzen sowie<br />

vor allem die immer wichtigere<br />

Fähigkeit zur interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit. Auf diese Weise<br />

soll Studienabslovent:<strong>innen</strong> auch die<br />

Berufsoption nahegebracht werden,<br />

ein eigenes ZT-Büro zu gründen<br />

<strong>und</strong> damit unmittelbar zur verantwortungsvollen<br />

Gestaltung unseres<br />

Lebensraums <strong>und</strong> unserer Gesellschaft<br />

beizutragen.<br />

In Zusammenarbeit mit den jeweiligen<br />

Hochschulfakultäten wollen<br />

wir den Studierenden vermitteln,<br />

was nach ihrem Abschluss in <strong>der</strong><br />

Berufswelt auf sie zukommt <strong>und</strong><br />

welche Rolle sowie gesellschaftliche<br />

Verantwortung sie dabei haben.<br />

Speziell in <strong>der</strong> Architektur sollen sie<br />

erfahren, was es bedeutet, Projekte<br />

umzusetzen <strong>und</strong> damit einen<br />

wesentlichen gesellschaftlichen<br />

<strong>und</strong> baukulturellen Mehrwert zu<br />

generieren. Daher unterstützen wir<br />

die For<strong>der</strong>ung, dass praxisnahe <strong>und</strong><br />

interdisziplinäre Bildung auf Basis<br />

von Berichten <strong>und</strong> Projekten praktizieren<strong>der</strong><br />

<strong>Ziviltechniker</strong>:<strong>innen</strong> o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong>en Mitarbeiter:<strong>innen</strong> (beson<strong>der</strong>s<br />

auch als aktiv Lehrende) einen<br />

wesentlichen Bestandteil <strong>der</strong> (Aus-)<br />

Bildung darstellen soll.<br />

Das Hochschulstudium sollte nicht<br />

primär dem theoretischen Wissenszuwachs,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> gemeinsamen<br />

Anwendung bzw. Umsetzung von<br />

Wissen dienen. Gefragt ist kritisches<br />

<strong>und</strong> systemisches Denken, <strong>und</strong><br />

gefragt sind eigenständige, kreative<br />

Absolvent:<strong>innen</strong>, die mit Verantwortung<br />

ihre Leistungen <strong>und</strong> ihr Wissen<br />

im Dienst <strong>für</strong> die Gesellschaft<br />

einbringen.<br />

Im Rahmen unserer eigenen gesetzlichen<br />

Fortbildungsverpflichtung<br />

halten wir unser Wissen <strong>und</strong> unsere<br />

Kenntnisse stets am Stand <strong>der</strong><br />

Technik. In Akademien <strong>und</strong> Foren<br />

ermöglichen wir unseren Mitglie<strong>der</strong>n<br />

<strong>und</strong> ihren Mitarbeiter:<strong>innen</strong>,<br />

thematisch relevante Aus- <strong>und</strong><br />

Weiterbildungen zu absolvieren.<br />

Dies ist <strong>der</strong> Garant <strong>für</strong> die gesetzlich<br />

verankerte inhaltliche Qualität<br />

unserer Leistungen.<br />

So sprechen wir junge Menschen an<br />

Wir wollen jungen Menschen die<br />

Begeisterung <strong>für</strong> den Beruf <strong>und</strong><br />

die Aufgaben als <strong>Ziviltechniker</strong>:in<br />

vermitteln. Daher unterstützen<br />

wir mediale Kampagnen <strong>und</strong><br />

werden auch weiterhin vor Ort auf<br />

Messen <strong>und</strong> in Forschungs- <strong>und</strong><br />

Bildungseinrichtungen präsent sein,<br />

um potenzielle Interessent:<strong>innen</strong><br />

frühzeitig über die Karrieremöglichkeiten<br />

als <strong>Ziviltechniker</strong>:in zu<br />

informieren. Die ZT <strong>Kammer</strong> för<strong>der</strong>t<br />

auch den Erfahrungsaustausch<br />

<strong>und</strong> die gegenseitige Unterstützung<br />

unter neuen Mitglie<strong>der</strong>n. Dazu<br />

wurde die Initiative ZT-new:comer<br />

gegründet, in <strong>der</strong> sich engagierte<br />

Neueinsteiger:<strong>innen</strong> vernetzen,<br />

auf Augenhöhe austauschen <strong>und</strong><br />

ihre Ideen einbringen, um die ZT<br />

<strong>Kammer</strong> zeitgemäßer zu gestalten.<br />

Diese Initiative übernimmt schon<br />

jet<strong>zt</strong> einen vitalen Part im Ressort<br />

„Berufsbild <strong>Ziviltechniker</strong>:<strong>innen</strong>“.<br />

Warum wir die Berufsbil<strong>der</strong><br />

weiterentwickeln müssen<br />

Wir sehen die Notwendigkeit <strong>der</strong><br />

permanenten Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> Berufsbil<strong>der</strong>, um den Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

einer immer komplexer<br />

werdenden Arbeitswelt gerecht zu<br />

werden. Schon jet<strong>zt</strong> sind wir in <strong>der</strong><br />

Lage, Fähigkeiten <strong>und</strong> Kenntnisse<br />

in unsere Abläufe zu integrieren,<br />

die vor wenigen Jahren noch reines<br />

Spezialist:<strong>innen</strong>tum verlangt hätten<br />

– Beispiel Digitalisierung. Auch lässt<br />

sich beobachten, dass in den technischen<br />

Ausbildungen das Bewusstsein<br />

da<strong>für</strong> gestärkt werden muss,<br />

dass prinzipiell Absolvent:<strong>innen</strong><br />

aller technisch-naturwissenschaftlichen<br />

Studienrichtungen die <strong>Ziviltechniker</strong>:<strong>innen</strong>prüfung<br />

ablegen

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