zt:2023 - Jahrbuch der Kammer der Ziviltechniker:innen für Steiermark und Kärnten

42 – Zukunft Lebensraum
2023 – 43
RENOWAVE IMPACT DAYS, 17. – 18. Oktober,
Graz, Seifenfabrik
Mitwirkende des Seminars „Sozialraumentwicklung, Leerstandsmanagement
und Tourismusentwicklung“, November 2023
auf Recycling und Wiederverwendung
setzt. Dies kann nicht nur die
Wertschöpfung in nationalen und
regionalen Wirtschaften steigern,
sondern auch innovative Wettbewerbsvorteile
schaffen.
Kriterien wie Reparaturfähigkeit,
Demontierbarkeit, Wiederverwendbarkeit
und Materialtrennbarkeit,
die Lebensdauer von Produkten und
Gebäuden sowie deren Fähigkeit
zur Kreislaufführung gewinnt hier
an Bedeutung. Die Förderung von
kreislauffähigen Bauprodukten und
die Schaffung eines Marktes für
Sekundärrohstoffe können helfen.
Wie können wir die Lebensdauer
von Gebäuden verlängern?
Eine Möglichkeit zur Verlängerung
der Lebensdauer von Gebäuden besteht
darin, verbindliche Entscheidungskriterien
einzuführen, um
sorgfältig zu prüfen, ob ein Neubau
tatsächlich erforderlich ist oder ob
eine Sanierung ausreichen würde.
Anreizsysteme wie die Sanierungsoffensive
können dazu beitragen, die
Lebensdauer von Gebäuden zu verlängern
und das Ziel einer jährlichen
Sanierungsquote von drei Prozent
für umfassende Sanierungen zu erreichen.
Die Lockerung der Anforderungen
an Zertifizierungen und Einzelzulassungen
kann die Umsetzung
kreislauforientierter Bauweisen zur
Ressourcen- und Energieeinsparung
bei Gebäuden erleichtern. Es
ist ebenfalls von großer Bedeutung,
bürokratische Hindernisse für die
Wiederverwendung von Bauteilen
und Komponenten zu reduzieren.
Welche Bedeutung hat die Beteiligung
der Zivilgesellschaft in
Bauangelegenheiten, was tragen
Fachleute bei?
Die Zivilgesellschaft spielt eine
zentrale Rolle bei der Formulierung
von Identitäten und der Schaffung
positiver Zukunftsvisionen im Bauwesen,
während Expert:innen ihr
Fachwissen einbringen, um nachhaltige
Lösungen zu entwickeln.
Dies trägt dazu bei, eine nachhaltige,
ästhetisch ansprechende und
inklusive Baukultur zu fördern. Die
Unabhängigkeit von Interessenkonflikten,
zu der sich unser Berufsstand
verpflichtet hat, gewinnt
insbesondere im Hinblick auf die
Unabhängigkeit von Lieferinteressen
an Bedeutung. Als unabhängige
Planerinnen und Planer ziehen wir
keinen persönlichen Nutzen daraus,
ob wir eine bestimmte Bauweise
oder Materialwahl empfehlen.
Darüber hinaus verfügen Ziviltechniker:innen
über ein breites
Spektrum an Fähigkeiten und
Erfahrungen in verschiedenen
Planungsdisziplinen. Angesichts
der komplexen Herausforderungen
des Klimawandels können wir als
Expert:innen vernetzt und interdisziplinär
arbeiten. Wir sind in der
Lage, die vielfältigen Auswirkungen
des Klimawandels zu verstehen und
konkrete Lösungsansätze in der
Planung von Gebäuden, Verkehrsnetzen
und anderen Infrastrukturprojekten
zu entwickeln.
Ihr Resümee?
Im Hinblick auf den Klimawandel
müssen alle beteiligten Parteien
rasch handeln, da die Zeit knapp
wird. Glücklicherweise stehen
uns jedoch auch Lösungen zur
Verfügung, die eine Verbesserung
ermöglichen. Es gibt viel zu tun,
packen wir’s an!
Ressort Zukunft Lebensraum
Architektin Dipl.-Ing. Barbara Frediani-Gasser
Dipl.-Ing. Josef Knappinger (Stv. Vorsitz)
Architekt Dipl.-Ing. Gerhard Kopeinig
Architekt Dipl.-Ing. Gernot Kupfer (Vorsitz)
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Peter Maydl
Architekt Dipl.-Ing. Burkhard Schelischansky
Dipl.-Ing. Peter Skalicki-Weixelberger
Architekt Dipl.-Ing. Gerhard Springer
Architekt Dipl.-Ing. Rainer Wührer
Information & Dialog
Engergieraumplanung:
Wie klimafitte Stadt entwicklung
und Orts entwicklung gelingen
kann, 11. Mai 2023, Grabherhaus
Fürstenfeld
Am 11. Mai 2023 luden die Kammer
der Ziviltechniker:innen für Steiermark
und Kärnten in Kooperation
mit dem Land Steiermark zur Veranstaltung
„Klimafitte Stadt- und
Ortsentwicklung“ nach Fürstenfeld
ein. Vertreter:innen zahlreicher
Gemeinden erfuhren dabei mehr
über aktuelle Best-Practice-Beispiele
der Gemeinden Kapfenberg,
Göfis und Stanz im Murtal sowie
über das interkommunale Sachbereichskonzept
Energie GU-Süd
(Fernitz-Mellach, Gössendorf, Hart
bei Graz, Hausmannstätten, Raaba-Grambach).
Im Fokus standen
auch die Hilfestellung des Landes
Steiermark sowie die professionelle
Begleitung von Gemeinden durch
Ziviltechniker:innen.
SCAN&VIEW
Video
Energieraumplanung:
Wie klimafitte Stadtund
Ortsententwicklung
gelingen kann
StadtDialoge Graz
Mit der Diskussionsreihe „Stadt­
Dialog“ rücken die Stadt Graz, die
Kammer der Ziviltechniker:innen
für Steiermark und Kärnten und
das HDA – Haus der Architektur
die Querschnittsmaterie Stadtentwicklung
in den Fokus und laden
alle Interessierten ein, sich über
wichtige Themen zu informieren
und mitzudiskutieren.
#01: Zukunft Stadtentwicklung
#02: Zukunft Radverkehr
#03: Zukunft Stadtregion
#04: Zukunft Öffentlicher Verkehr
#05: Zukunft Klimaschutz
#06: Zukunft Qualität Baukultur
SCAN&VIEW
Video
Informationen zur
Veranstaltungsreihe
„StadtDialog Graz“ sowie
Audiofiles zum Nachhören
finden Sie hier
Save the Date
Lebensraum Kärnten
klimafit gestalten
(Schwerpunkt Energieraumplanung)
Am 11. April 2024 lädt die ZT Kammer
gemeinsam mit dem Amt der Kärntner
Landesregierung – Abt. 15 zur Veranstaltung
„Lebensraum Kärnten klimafit
gestalten“ ins kärnten.museum ein.
Ziviltechniker:innen werden ihre Expertise,
insbesondere im Bereich der
Energieraumplanung, mit den Besucher:innen
teilen. Außerdem werden
Expert:innen sowie Verantwortliche
der Kärntner Landesregierung aktuelle
Entwicklungen in Kärnten im Zusammenhang
mit der Energieraumplanung
erörtern. Best Practice Beispiele
werden zudem zeigen, welche Schritte
bereits in Kärnten zur Umsetzung
unternommen wurden.
• 11. April 2024, 14:00
• kärnten.museum
• Museumgasse 2
• 9021 Klagenfurt am Wörthersee