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AUTOINSIDE Ausgabe 4 – April 2024

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HANDEL & AFTERSALES<br />

Von realer zu virtueller Oldtimer-Welt dank Roarington<br />

Albert Brenner, Head of Business Development, erläuterte die spannende Idee hinter Roarington.<br />

Oldtimer faszinieren. Viele der exklusivsten<br />

Fahrzeuge der Automobilgeschichte gehören<br />

jedoch einer kleinen Gruppe an Sammlern mit<br />

dem Durchschnittsalter von 72 Jahren. Um auch<br />

die jüngere Generation an die Klassiker heranzuführen,<br />

schlägt Roarington nun die Brücke in<br />

die virtuelle Welt. In Luzern konnten Besuchende<br />

in von Zagato und Pininfarina designten<br />

Classic-Car-Fahrsimulatoren das einzigartige<br />

Fahrgefühl von Oldies selbst erleben. Albert<br />

Brenner, Head of Business Development bei<br />

Roarington, verriet am Podiumsgespräch zudem,<br />

wie ein digitaler Zwilling eines Veteranen <strong>–</strong> ob<br />

für Fahrsimulator oder virtuelles Museum <strong>–</strong> entsteht.<br />

Mithilfe industrieller Scan-Technologie<br />

werden bei Roarington dabei Oldtimer bis ins<br />

kleinste optische Detail nachgebildet. «Beim<br />

Lamborghini Miura sieht man sogar die Kratzer<br />

auf den Ledersitzen.» Roaringtons Plan besteht<br />

darin, die schönsten und exklusivsten Fahrzeuge<br />

der Welt zu digitalisieren, um die einzigartigen<br />

Fahrerlebnisse einem breiten Publikum aller<br />

Generationen zugänglich zu machen. «Junge<br />

Leute halten sich vermehrt im Metaverse auf. So<br />

kommen sie in ihrer Welt einfacher in Kontakt<br />

mit den Oldtimern», so Brenner. Bewundern<br />

kann man die teils millionenteuren Preziosen in<br />

«Roarington <strong>–</strong> The Classic Car Metaland», einer<br />

virtuellen Stadt für Autoenthusiasten. «Anders<br />

als in einem Museum kann man diese Oldtimer<br />

auch anfassen, die Türe öffnen, einsteigen und<br />

sie von innen betrachten», ergänzt Brenner.<br />

Elektro-Autos sind für Masse schlicht nicht erschwinglich<br />

lichen Anstrich verleihen wollen. «Das ist<br />

Bullshit! Die Performance ist zwar genial,<br />

aber der grüne Anstrich gibt der E-Mobilität<br />

einfach einen faden Beigeschmack», erläutert<br />

Hoffmann. «Zudem fehlt mir noch<br />

die Infrastruktur, um sorglos unterwegs zu<br />

sein.» Der E-Antrieb habe durchaus seine<br />

Daseinsberechtigung, aber E-Tuning funktioniert<br />

schlicht (noch) nicht. Erst wenn es<br />

sich mehr im Motorsport breitmachen und<br />

durchsetzen könne, dann komme wohl auch<br />

bei dieser Antriebsart wieder der Tuninggedanke<br />

auf. Dann ergänzt er: «Wir haben<br />

für die Dortmunder Stadtwerke einen VW<br />

T2 auf Elektroantrieb umgebaut. Ist ja ganz<br />

witzig, aber irgendwie auch Scheisse. Du hast<br />

einfach etwas Altes mit neuer Technik, da<br />

kräuseln sich bei mir die Nackenhaare. Es<br />

wird am Ende viele verschiedene Antriebsvarianten<br />

geben, aber meine wird immer der<br />

Verbrenner sein.»<br />

Fortsetzung Seite 48<br />

Experte Matthias Braun kennt die Autobranche von verschiedenen Stationen weltweit und glaubt nicht an<br />

den durchschlagenden Erfolg der E-Mobilität, sondern würde lieber auf E-Fuels setzen.<br />

Matthias Braun, der an der HSG in St. Gallen<br />

studierte und verschiedene Funktionen bei<br />

Autoherstellern weltweit innehatte, sieht die<br />

Entwicklung der E-Mobilität ebenfalls kritisch.<br />

Der 60-jährige Berater erklärt im Podiumsgespräch:<br />

«In den USA haben beispielsweise<br />

viele Vermieter ihre E-Flotte wieder verkleinert.<br />

Auch sonst wird die USA nur schon wegen<br />

der grossen Distanzen nie ganz auf E-Autos<br />

umstellen.» E-Autos hätten zudem klar höhere<br />

Reparaturkosten und auch recycelt würden<br />

bislang nur die wenigsten. «In Deutschland<br />

gehen 75 Prozent der E-Autos ans Gewerbe für<br />

dessen Image. E-Autos sind nur bei den Fans<br />

oder höchstens bei reicheren Käuferschichten<br />

ein Thema, die sich meist ein zweites Auto<br />

leisten können», erläutert er. Die Mehrheit<br />

könnte sie sich aber nicht leisten. Braun sieht<br />

daher durchaus Potenzial und Hoffnung für<br />

Verbrenner: «Weltweit gibt es 1,3 Milliarden<br />

Verbrenner-Autos und noch ein paar 100<br />

Millionen LKW, Bagger, etc. <strong>–</strong> insgesamt sind<br />

es 1,8 Milliarden Verbrenner und 30 Millionen<br />

E-Autos. Wir brauchen eine Technologie für die<br />

1,8 Milliarden Fahrzeuge, denn die 30 Millionen<br />

E-Autos werden das Klima nicht retten.» Als<br />

Lösung sieht er E-Fuels und weist auf einen für<br />

Garagen positiven Trend hin: «Es wird darum<br />

gehen, dass man das Auto nicht mehr nur acht<br />

bis neun Jahre fährt, sondern bis zu 20 Jahre.»<br />

Damit würden Umsatz und Arbeit durch Service<br />

und Instandhaltung auf die Garagen zukommen.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2024</strong> 47

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