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16 E-CALL AUS UNFALLFAHRZEUGEN<br />

Moderne Technik,<br />

die Hilfe ruft<br />

Unterstützung Das E-Call-System hat sich bei Pkw-Unfällen bereits häufig bewährt.<br />

Doch wie funktioniert der „automatische Notruf“ eigentlich genau? Von Alisa Grün<br />

Kommt es zu einem<br />

Unfall mit dem Pkw,<br />

ist schnelle Hilfe gefragt.<br />

Doch nicht immer<br />

ist jemand vor<br />

Ort, der Rettungs- und Einsatzkräfte<br />

alarmieren kann. Dafür<br />

sorgt inzwischen oftmals die<br />

E-Call-Technik. „Seit 31. März<br />

2018 ist es bei neu genehmigten<br />

Fahrzeugmodellen bis 3,5 Tonnen<br />

gesetzlich vorgeschrieben,<br />

dass das E-Call-System verbaut<br />

ist“, weiß Stefan Härterich, Geschäftsführer<br />

der Koch Autogruppe.<br />

„Die Systematik ist relativ einfach:<br />

Kommt es zu einem Unfall,<br />

bei dem die Crash-Sensoren des<br />

Fahrzeugs ausgelöst werden,<br />

stellt es automatisch eine Verbindung<br />

zu einer Notrufzentrale<br />

des entsprechenden Fahrzeugherstellers<br />

oder der allgemeinen<br />

Notrufzentrale 112 her“, erklärt<br />

der Experte. Doch damit nicht<br />

genug. Das System übermittelt<br />

an die Leitstelle auch noch weitere<br />

Informationen, etwa die Art<br />

des Unfalls, die Fahrtrichtung<br />

des Fahrzeugs oder die Anzahl<br />

der Insassen.<br />

Wenn es zu einem Unfall kommt, zählt schnelle Hilfe durch die Einsatzkräfte. Neue Techniken in den<br />

Pkw unterstützen dabei ganz automatisch.<br />

Foto: Archiv/kraichgaufoto/stock.adobe.com<br />

Durch das<br />

Senden<br />

der Daten ergibt<br />

sich eine bessere<br />

Einschätzung<br />

der Situation<br />

vor Ort.<br />

Stefan Härterich<br />

Geschäftsführer<br />

Koch Autogruppe<br />

Kundendaten können helfen<br />

Geht der E-Call aus dem Unfallfahrzeug<br />

an die herstellereigene<br />

Leitstelle, liegen dort mitunter<br />

noch weitere wichtige Hinweise<br />

vor: „Zum Beispiel haben die Zuständigen<br />

vor Ort Zugriff auf<br />

Kundendaten. Das ist besonders<br />

wichtig, wenn die Insassen nicht<br />

mehr ansprechbar sind.“ Ebenso<br />

die Unfallschwere, die Aufprall-Position<br />

sowie der Straßentyp<br />

können herausgefiltert<br />

werden, um damit gezielt die<br />

dem Unfallort nächstgelegene<br />

Rettungsleitstelle zu alarmieren,<br />

die daraufhin die Rettungsmaßnahmen<br />

einleitet. „Zudem kommunizieren<br />

die erweiterten Hersteller-Notrufzentralen<br />

immer<br />

in der im Fahrzeug voreingestellten<br />

Landessprache, was besonders<br />

im Ausland die Kommunikation<br />

erleichtert“, erläutert Stefan<br />

Härterich.<br />

Die Aktivierung der E-Call-<br />

Technik funktioniert aber nicht<br />

nur automatisch beziehungsweise,<br />

wenn der eigene Pkw in einen<br />

Unfall verwickelt ist. „Das<br />

E-Call-System kann auch manuell<br />

durch Drücken der Notruftaste<br />

aktiviert werden, wenn<br />

man zum Beispiel Zeuge eines<br />

Unfalls wurde oder ein medizinisches<br />

Problem vorliegt.“<br />

Die Vorteile der neuen Technik<br />

liegen für Stefan Härterich<br />

klar auf der Hand. Sowohl Autofahrer<br />

als auch Feuerwehr und<br />

Co. profitieren im Ernstfall vor<br />

allem durch das schnellere Eintreffen<br />

der Einsatzkräfte am Unfallort.<br />

„Und durch das Senden<br />

von Fahrzeug-, Standort- und<br />

Kundendaten ergibt sich für die<br />

Einsatzkräfte außerdem direkt<br />

eine bessere Einschätzung der<br />

Situation vor Ort.“ Das wissen<br />

auch die Kunden der Koch-Autohäuser<br />

zu schätzen, berichtet<br />

Härterich: „Bislang haben alle<br />

unserer Kunden das E-Call-System<br />

durchweg positiv aufgenommen,<br />

da für jeden die Vorteile<br />

des Systems klar ersichtlich<br />

sind.“<br />

Damit die neue Technik aber<br />

funktioniert, also der Notruf<br />

auch dort ankommt, wo er soll,<br />

mussten einige technische Anpassungen<br />

vorgenommen werden.<br />

Die Rettungsleitstellen<br />

müssen hierfür so ausgerüstet<br />

sein, dass sie den E-Call-Mindestdatensatz<br />

(MSD) empfangen,<br />

auslesen und interpretieren<br />

können.<br />

Immer wieder erreicht auch<br />

die Integrierte Leitstelle (ILS) in<br />

Schwäbisch Hall ein E-Call. „Das

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