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Brandaktuell 2024

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REGION DER LEBENSRETTER<br />

25<br />

schmelzung von Notfallrettung<br />

und Feuerwehr als sehr wichtig<br />

an. Letztlich geht es uns allen um<br />

den Patienten.“<br />

Im Idealfall werden<br />

vier Helfer alarmiert<br />

120 Einsätze wurden seit Beginn<br />

des Projektes im Haller Landkreis<br />

bereits absolviert. Diese<br />

laufen folgendermaßen ab: Sobald<br />

ein Notruf bei der Integrierten<br />

Leitstelle eingeht und sie<br />

diesen als Herz-Kreislauf-Stillstand<br />

klassifiziert, sucht das System<br />

im Hintergrund bereits über<br />

die Handyortung der registrierten<br />

Personen nach Ersthelfern.<br />

Sie werden georeferenziert ausgewählt.<br />

„Das heißt, nur wer<br />

schneller vor Ort sein kann als<br />

Joachim Wagner ist Regionenkoordinator<br />

im Landkreis<br />

Schwäbisch Hall. Foto: LRA<br />

Die registrierten Ersthelfer sollen alle einen sogenannten Rettungsrucksack<br />

bekommen. Darin befinden sich nützliche Artikel für den<br />

Erste-Hilfe-Einsatz. <br />

Foto: Archiv/Corinna Janßen<br />

Nur wer<br />

schneller<br />

vor Ort sein<br />

kann als die<br />

Notfallrettung,<br />

kommt in<br />

Betracht.<br />

die Notfallrettung, kommt in Betracht“,<br />

erläutert Wagner. Bei einem<br />

Einsatz wird auch nicht nur<br />

ein Helfer kontaktiert, sondern<br />

mehrere. Am Einsatzort gibt es<br />

dann eine klare Rollenzuteilung.<br />

Helfer Nummer eins wird immer<br />

direkt zum Patient entsendet, er<br />

bekommt die Navigationsdaten<br />

auf sein Handy gesendet, wenn<br />

er den Einsatz annimmt. Vor Ort<br />

führt er die Herzdruckmassage<br />

durch. Helfer Nummer zwei<br />

wird immer zu einem öffentlich<br />

zugänglichen Defibrillator geschickt,<br />

um diesen zum Einsatzort<br />

zu bringen. Helfer Nummer<br />

drei und vier werden wieder direkt<br />

zum Patienten geleitet. Sie<br />

lösen den Ersthelfer bei der<br />

Herzdruckmassage ab und kümmern<br />

sich darum, dass der Einsatzort<br />

für den Rettungsdienst<br />

zugänglich ist und weisen diesen<br />

ein.<br />

„Die Alarmierung der Helfer<br />

funktioniert landkreisübergreifend“,<br />

verdeutlicht Joachim<br />

Wagner. Befindet sich ein Ersthelfer<br />

gerade beispielsweise in<br />

Freiburg und es kommt in seiner<br />

Nähe zu einem Notfalleinsatz,<br />

wird er alarmiert, auch wenn er<br />

eigentlich im Haller Landkreis<br />

registriert ist. Einzige Einschränkung:<br />

Der Ort beziehungsweise<br />

der Landkreis muss eine Region<br />

der Lebensretter sein, also am<br />

Projekt teilnehmen. Es sind bereits<br />

einige Landkreise in Baden-<br />

Württemberg, Bayern, Sachsen<br />

und Nordrhein-Westfalen verfügbar.<br />

Auch die hiesigen Nachbarkreise,<br />

wie der Ostalbkreis<br />

oder der Rems-Murr-Kreis beteiligen<br />

sich.<br />

Damit das ganze System funktioniert<br />

und es eine ausreichende<br />

Abdeckung an Ersthelfern<br />

gibt, braucht es genügend ausgebildete<br />

Fachleute, die sich als<br />

Lebensretter registrieren. Bei<br />

der Kick-off-Veranstaltung für<br />

den Landkreis im März 2023 in<br />

Wolpertshausen wurde deshalb<br />

klar formuliert: „Alle, die eine<br />

geeignete medizinische oder Sanitäts-Ausbildung<br />

mitbringen,<br />

sind aufgerufen, sich in der App<br />

zu registrieren.“<br />

Damit die Ersthelfer bei ihrem<br />

Einsatz auch gut ausgerüstet<br />

sind, werden regelmäßig sogenannte<br />

Rettungsrucksäcke verteilt.<br />

Darin befinden sich eine<br />

Warnweste zur Kenntlichmachung<br />

als alarmierter Helfer,<br />

Kniepolster, Einwegbeatmungsbeutel<br />

und eine persönliche<br />

Schutzausrüstung für die Helfer.<br />

„Ein Rucksack kostet allerdings<br />

95 Euro“, macht Wagner deutlich.<br />

Sie sind komplett spendenfinanziert,<br />

230 Stück konnten bereits<br />

verteilt werden. „Wir sind<br />

sehr dankbar, dass der Round<br />

Table Crailsheim in diesem Jahr<br />

seine Osterhasenaktion der Region<br />

der Lebensretter spenden<br />

will. Wir hoffen, dass wir dadurch<br />

wieder eine größere Menge<br />

Rucksäcke bestellen und verteilen<br />

können“, schließt er. <br />

<br />

Eileen Schirle

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