Tomaten - Baden-Württemberg
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11. Nährstoffversorgung von <strong>Tomaten</strong> in Bodenkultur unter dem<br />
Aspekt der Flüssigdüngung mit Tropfbewässerung<br />
Dr. Karin Rather, LVG Heidelberg<br />
Der Anbau von Gemüse im Gewächshaus zeichnet sich gegenüber der Freilandproduktion<br />
durch ein stärkeres Pflanzenwachstum infolge verbesserter Klimabedingungen<br />
aus. Dementsprechend ist auch der Nährstoffbedarf höher.<br />
Die Zufuhr der Nährstoffe bei <strong>Tomaten</strong> in Bodenkultur im Gewächshaus erfolgt nach<br />
verschiedenen Verfahren in fester oder flüssiger Form. Als Düngesysteme kommen<br />
eine ausschließliche Grunddüngung, die Düngung in mehreren Gaben oder die Flüssigdüngung<br />
mit dem Gießwasser in Frage. Wird die Flüssigdüngung dabei mit Tropfbewässerung<br />
kombiniert (Fertigation), kann die Düngung und Bewässerung optimal<br />
an den Wachstumsverlauf angepasst werden. Weitere Vorteile der Düngung über<br />
Tropfbewässerung nennt Tabelle 1. Diesem Düngungssystem ist beim Anbau von<br />
<strong>Tomaten</strong> unter Glas der Vorzug zu geben.<br />
Tabelle 1: Vorteile der Düngung über Tropfbewässerung im Gewächshaus<br />
�� Exakte Düngerdosierung in Abhängigkeit vom Kulturstadium<br />
�� Nährstoffzusammensetzung optimal gestaltet: im Überschuss<br />
vorliegende Nährstoffe werden nicht mehr gedüngt<br />
�� Keine Salzanreicherung an Wegrändern/Randbereichen<br />
�� Weniger pilzliche Schaderreger<br />
�� Geringes Unkrautproblem<br />
�� Zuverlässige Steuerung der Bewässerung mit Tensiometern möglich<br />
Beim Einsatz der Flüssigdüngung über Tropfbewässerungssysteme kann in der Regel<br />
auf eine mineralische Grunddüngung verzichtet werden, da sofort nach der<br />
Pflanzung mit der Flüssigdüngung begonnen wird. Wird dennoch eine Grunddüngung<br />
angestrebt, sind die Grundsätze zur Phosphor-, Kalium- und Magnesium-<br />
Versorgung zu berücksichtigen (siehe Kap. 11.3.2).<br />
Im Gegensatz zur Überkopfbewässerung wird bei einer Tropfbewässerung ein geringerer<br />
Teil der Bodenoberfläche befeuchtet, und es bildet sich eine Tropfzone in Form<br />
einer Zwiebel aus (Tropf- oder Feuchtezwiebel). Aus diesem Grund ist das Hauptwurzelwachstum<br />
der Pflanzen auf den durchfeuchteten Boden beschränkt. Zwei Wochen<br />
vor Kulturende sollte die Bewässerungsdüngung eingestellt werden. Das ermöglicht<br />
der Pflanzenwurzel die Restnährstoffmengen im Boden weitgehend auszuschöpfen.<br />
Eine in diesem Zeitraum durchgeführte Überkopfberegnung fördert zusätzlich<br />
eine einheitliche Bodenfeuchte für die Nachkultur.<br />
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