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Tomaten - Baden-Württemberg

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16. Echter Mehltau an <strong>Tomaten</strong><br />

Dr. Friedrich Merz, LTZ Augustenberg<br />

Seit 1986 tritt in Holland und in den folgenden Jahren auch in Deutschland und vielen<br />

anderen EU-Staaten ein Echter Mehltau-Pilz (Oidium lycopersicum) an <strong>Tomaten</strong> in<br />

Gewächshäusern auf. Bei Befallsbeginn entstehen einzelne Mehltaupusteln, später<br />

überzieht der Pilz die ganzen Blätter, insbesondere auf der Oberseite, mit einem<br />

weißen Belag (vgl. Abb. 1 am Ende des Kapitels). Mit zunehmendem Befall welken<br />

die Blätter und sterben ab.<br />

Im Jahr 2004 war der Echte Mehltau bereits auf angelieferten <strong>Tomaten</strong>jungpflanzen<br />

festzustellen. Bei so frühem Befall, günstiger Witterung (Temperaturbereich 16 -<br />

20 °C, relative Luftfeuchte 70 - 80 %) und bei Anbau anfälliger Sorten kommt es zu<br />

einer raschen Ausbreitung der Krankheit und zu Ertragsminderungen.<br />

Einzelne Sorten, z.B. ’Anjolie’, ’Ducati’, ’Egmont’, ’Encore’, ’Maranello’ und ’Phantasia’<br />

zeigen eine Toleranz gegenüber dem Echten Mehltau. Wenn dennoch anfällige<br />

Sorten aufgrund besserer Qualitätseigenschaften oder höherer Erträge angebaut<br />

werden, müssen bei frühem Befallsbeginn und günstigen Bedingungen Maßnahmen<br />

gegen die Pilzkrankheit ergriffen werden.<br />

In den Jahren 1995, 1996, 1998 und 2004 wurden Pflanzenstärkungsmittel und<br />

Pflanzenschutzmittel in <strong>Tomaten</strong> im Gewächshaus geprüft (Tab. 1 bis Tab. 4). Die<br />

Versuche in den Jahren 1995 und 1996 wurden in Zusammenarbeit mit der Staatsschule<br />

für Gartenbau, Hohenheim, durchgeführt.<br />

Tabelle 1: Verwendete Pflanzenstärkungsmittel und Pflanzenschutzmittel im<br />

Versuchsjahr 1995<br />

Versuchsglieder Aufwand Hinweise zur Anwendung<br />

1 unbehandelt<br />

2 Euparen WG<br />

(Dichlofluanid)<br />

3 Neudo-Vital<br />

(Natürliche<br />

Fettsäuren und<br />

Pflanzenextrakte)<br />

4 BioBlatt-Mehltau-<br />

mittel (Lecithin)<br />

5 Kaliumhydrogen-<br />

carbonat<br />

12 - 24 g/a maximal 6 Anwendungen im Abstand von 7<br />

bis 10 Tagen<br />

60 -120 ml/a 1. Anwendung bei Befallsgefahr, weitere im<br />

Abstand von 7 bis 10 Tagen<br />

9 - 18 ml/a Anwendung bei Befallsbeginn, weitere im Abstand<br />

von 7 bis 10 Tagen<br />

12 - 24 g/a 1. Anwendung bei Befallsgefahr, weitere im<br />

Abstand von 7 bis 10 Tagen<br />

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