N u ß b a c h i m B u r z e n l a n d - HOG Nussbach
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ein anderer Orden aus Frankreich - bewirtschafteten sich selber, ausgeholfen von Laienbrüdern<br />
oder Schwestern. Sie missionierten ausschlie<strong>ß</strong>lich friedlich und als stille Vorbilder.<br />
Die gar so oft angeführte These, dass unser Burzenland damals wüst und unbewohnt gewesen<br />
wäre, ist inzwischen längst widerlegt worden. Auch Dr. Harald Roth bezeugt es uns<br />
in seinem unlängst veröffentlichten Buch. Er fragt und sagt uns: "war die Terra Borza deserta<br />
et inhabita?“ Nein, keinen Falls, es war „ein wohlbekanntes und bewohntes Land". Au f<br />
Grund von neuesten Erforschungsergebnissen ist bekannt, dass bei der Ansiedlung und<br />
Errichtung des Nonnenklosters "Corona", dort im Zinnental, schon damals im oberen<br />
Teil Petschenegen und Walachen (Rumänen), bzw. im unteren Teil, Turkvölker und<br />
Slawen lebten. Zur Namensgabe sei noch gesagt: das Nonnenkl oster verdankt seinen<br />
Namen der "Heiligen Corona", auch Heilige Stephana genannt, eine frühchristliche Märtyrerin<br />
aus dem 2. Jahrhundert.<br />
Nach einigen alten Chroniken, wird merkwürdigerweise sogar das Jahr 1203 als Gründungsdatum<br />
für K ronstadt angegeben - aber, welche diese Chroniken sind, wird leider nicht<br />
erwähnt. Daraus ergibt sich die Frage: "ja, ist Kronstadt vielleicht doch älter und wir haben<br />
sogar das 800. oder noch viel ältere Stadtjubiläum verpasst?" Laut Dr. Harald Roth<br />
wurde diese Überlieferung - gemeint ist das Jahr 1203 - als fehlerhaft, zumindest zweifelhaft<br />
abgetan. Interessant hierzu ist eine Bemerkung von Thomas Sindilariu in der<br />
"Neuen Kronstädter Zeitung" vom 18.12.2010, wo er wortwörtlich berichtet : "Zuletzt<br />
versuchte Gernot Nussbächer, diese chronistische Überlieferung und die der Ordungsberufung<br />
in Einklang zu bringen, indem er 1213 al s Gründungsdatum der Stadt durch<br />
den Ritter Orden vorschlug und die Jahresgabe 1203 als einen Kopistenfehler einzustufen<br />
versuchte".<br />
Um das Folgende gut und auch richtig zu verstehen, ist es erforderlich aus dem oben angeführten,<br />
drei unter Anführungszeichen markierte Stellen kurz in Erinnerung zu bringen.<br />
Diese lauten stichwortartig wie folgt: a) die ungeschriebene Geschichte; b) Burzenland<br />
ein bewohntes Land? und c) ist Kronstadt doch etwas älter?<br />
Erstens, mit der "ungeschriebenen Geschichte", sind hier die wissenschaftlichen archäologischen<br />
Befunde und ihre Indizien gemeint. Für die Entstehung einer Ortschaft –<br />
so beim Dorf, wie auch der Stadt - sollte nicht nur die sogenannte ersturkundliche<br />
Erwähnung in Betracht gezogen werden, sondern immer auch die menschliche Ansiedlung<br />
im Vordergrund stehen.<br />
Zweitens, die Feststellung von Dr. Harald Roth, nämlich das Burzenland - einschlie<strong>ß</strong>lich<br />
Kronstadt - sei bereit s seit längerem bekannt und bewohnt gewesen, wird von Maja<br />
Philippi, unserer geschätzten Historikerin, nicht nur bekräftigt, sonder noch erweitert.<br />
In ihrem Beitrag zur Gründung Kronstadts, erklärt Maja Philippi ganz eindeutig, dass die<br />
Obere Vorstadt, als rumänischer Siedlungskern, noch vor der sächsischen „Corona“ -<br />
sprich Innenstadt von Kronstadt - bestanden hat. Einerseits, die Ansiedlung der sogenannten<br />
Bulgaren für den Bau der Mariakirche (heute Schwarze Kirche), sind nur in<br />
zwei kleinen Nebenstra<strong>ß</strong>en vorzufinden, während die gro<strong>ß</strong>en Haupttäler und Stra<strong>ß</strong>en<br />
schon lange von den Rumänen besiedelt waren. Viel mehr, diese Hilfsarbeiter waren eigent-<br />
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