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N u ß b a c h i m B u r z e n l a n d - HOG Nussbach

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„…Kenner der Burzenländer Tracht wie Hertha Wilk und Christian Zelgy waren<br />

bei der Z usammenstellung der Schau herangezogen worden, ihr Rat wurde befolgt,<br />

denn dieses Trachtenfest wollte gleichzeitig eine Bestandsaufnahme abgeben,<br />

von dem, was noch erhalten ist.“ Und weiter hei<strong>ß</strong>t es in diesem Artikel dann:<br />

„Christian Zelgy hielt eine einführende Ansprache, in der er auf die wichtigsten<br />

Wesenszüge der Burzenländer Tracht einging.“<br />

Es folgt nun ein gekürzter Auszug der Rede, die ich damals anlässlich der Trachtenvorstellung<br />

gehalten habe.<br />

„Die Siebenbürgisch-Sächsische Volkstracht hat in einem Jahrhunderte dauernden<br />

Vorgang eine eigene bodenständige Entwicklung mitgemacht. Dabei ging<br />

jede Gegend, ja fast jede Gemeinde ihre eigenen Wege, bestimmt von sozialen<br />

und geografischen Vorgängen. Trotzdem können wir die Mannigfaltigkeit der<br />

Trachten in einige wenige Trachtenzonen zusammenfassen, die ungefähr folgende<br />

Gebiete Siebenbürgens umfassen:<br />

- Die Hermannstädter Gegend, der Unterwald, das Gebiet der beiden Kokeln, das<br />

Nösnerland und Regener Ländchen, das Repser Gelände, das Burzenland.<br />

In Folge seiner wirtschaftlichen Lage und seines Wohlstandes, begann das Burzenland<br />

wohl zuerst die Tracht stückweise aufzulassen. Mit der Aufgabe des Busenkittels<br />

begann es bei den Frauen, bei den Männern mit dem Verzicht auf das<br />

schön gezierte, über der Hose mit dem breiten Trachtengürtel zu tragende Hemd.<br />

Die Burzenländer Trachten stehen im gro<strong>ß</strong>en Gegensatz zu den übrigen Trachtenzonen.<br />

Statt der kaum übersehbaren bunten Vielfalt jener Landschaften, hier eine<br />

gro<strong>ß</strong>e Einheitlichkeit. Statt der leuchtenden Farben dort, hier der ernste feierliche<br />

Dreiklang der Farben Schwarz – Gold - Wei<strong>ß</strong>. Dadurch wirkten sie aber keineswegs<br />

ärmlich, sondern im Gegenteil, herrschaftlich, anziehend und elegant. Dazu<br />

trägt nicht zuletzt der lange dunkelblaue Tuchmantel der Männer und Burschen<br />

bei, der mit leuchtend grünem Futter ausgeschlagen ist, mit breiten farbigen<br />

Samtaufschlägen an den Ärmeln und mit dem blinkenden Verschluss aus Silberheftchen,<br />

womit der M antel zusammengehalten wird, sowie mit den Verschnürungen,<br />

wechselnd in Muster und Farbe von Gemeinde zu Gemeinde. Dazu werden<br />

Stiefel getragen und ein schwarzer Filzhut. Heute haben Burschen und Männer<br />

das mit Siebenbürgischen Mustern gestickte, in der Hose zu tragende Hemd<br />

an, geschmückt am Hals durch eine ebenfalls gestickte Krawatte. Der verzierte<br />

Ledergürtel hat im Laufe der Jahre eine rückläufige Entwicklung mitgemacht, da<br />

er viel von seiner früheren Breite einbü<strong>ß</strong>te. Verschiedenartiger und mannigfaltiger<br />

ist die Tracht der Mädchen und Frauen. Sie tragen alle ein wei<strong>ß</strong>es Trachtenhemdchen,<br />

reich gereiht am Halsausschnitt und an den Ärmelbündchen, wobei die<br />

schöne, mit gelbem Garn ausgeführte Faltenstickerei ins Auge fällt. Oft haben die<br />

Ärmel wunderschöne, selbst genetzte Einsätze. Zu diesen Hemdchen tragen die<br />

Mädchen und jungen Frauen einen cremefarbenen Faltenrock und ein ebensolches<br />

Samt- oder Tu chleibchen, dessen Vorderteil mit Gold und farbiger Seide<br />

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