N u ß b a c h i m B u r z e n l a n d - HOG Nussbach
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matrikuliert wurde, die er dann 1525 als Johannes Holler Coronensis, mit dem Titel<br />
eines Magisters der frei en Künste, absolvierte. Wohlgemerkt, in dem dam aligen<br />
Kronstadt und Burzenland, wie auch in ganz Siebenbürgen und Ungarn, war das Lateinische<br />
die effektiv praktizierte Amtssprache. Erst im 17.und 18. Jahrhu ndert, nach der<br />
Machterweiterung der Habsburger über Ungarn und Siebenbürgen, wurde die deutschen<br />
Sprache amtlich eingeführt. Ungefähr aus dieser Zeitperiode, stammt auch der heutige<br />
Name "Kronstadt", für unsere Stadt unter der Zinne. Hier muss aber auch erwähnt werden,<br />
in der Türkenzeit nannten diese die Stadt "Perava" und in der griechischen Fanariotenzeit<br />
hie<strong>ß</strong> sie sogar "Stephanopolis".<br />
Im Rückblick zur Entstehung von Kronstadt - im Grunde genommen, gültig für ganz Siebenbürgen<br />
- können und müssen wir anmerken und festhalten: unter dem über 600 Jahre<br />
andauerndem Segen des privilegiertem Königsboden und Selbstverwaltung - mit einer<br />
hochwertigen Landwirtschaft auf dem Dorf, wie auch mit einem etablierten Zunft-<br />
und Industriewesen in der Stadt - hat das strebsame und flei<strong>ß</strong>ige Sachsenvolk, neben allen<br />
anderen Ethnien, seinen grö<strong>ß</strong>ten und erstrangigen Anteil geleistet. Die stolzen Kirchenburgen<br />
und die gradlinigen Dorfanlagen, wie auch die historischen Stadtbefestigungen,<br />
Wehrtürme und imposanten Verwaltungsgebäude, geben Zeugnis unserer Präsenz<br />
über den Lauf der Zeit hinaus.<br />
Die wirtschaftlichen und kulturellen Leistungen der Siebenbürger Sachsen haben sowohl<br />
auf dem Land, als auch in der Stadt, ihren zeitlosen charakteristischen Stempel aufgeprägt.<br />
Dieses haben schon früher die Ungarn und Österreicher gewürdigt, bzw. wird es<br />
in Gegenwart und Zukunft auch die rumänische Mehrheitsbevölkerung immer wieder<br />
schätzen und hervorheben.<br />
Zum Abschluss noch eine persönliche Anmerkung von mir: der vorliegende Beitrag ist<br />
nicht nur eine kleine Kurzgeschichte zur Entstehung von Kronstadt, oder eine Laudatio<br />
zum 775-jährigen Geburtstagsjubiläum, sondern ist darüber hinaus ein ganz klein wenig<br />
mehr. Es ist und bleibt für mich ein öffentliches Bekenntnis, ein offener "Liebesbrief" an<br />
meine wunderschöne Heimatstadt:<br />
"Kronstadt - Braşov - Brassó".<br />
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Otto-Walter Roth † , Tuttlingen