GeschŠftsbericht - Klinikum am Weissenhof
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Die Zentren<br />
Zentrum für Psychiatrie Reichenau<br />
Aufgaben und Struktur<br />
Das Zentrum für Psychiatrie Reichen-<br />
au ist ein Fachkrankenhaus für Psychi-<br />
atrie, Psychotherapie, Psychosomati-<br />
sche Medizin und Psychotherapie,<br />
Geronto- und Neuropsychiatrie, Suchtmedizin<br />
sowie für Forensische Psychiatrie<br />
und Psychotherapie. Seit dem<br />
1. Januar 2000 ist das Zentrum außerdem<br />
Akademisches Lehrkrankenhaus<br />
der Universität Konstanz. Das Versorgungsgebiet<br />
umfasst den Landkreis<br />
Konstanz, den Landkreis Waldshut und<br />
den südlichen Landkreis Tuttlingen.<br />
Neben der Psychiatrischen Instituts<strong>am</strong>bulanz<br />
betreibt das ZfP Reichenau<br />
eine Suchtmedizinische Tagesklinik<br />
<strong>am</strong> <strong>Klinikum</strong> Konstanz sowie je eine<br />
Psychiatrische Tagesklinik in Singen<br />
und in Bad Säckingen.<br />
66 | Geschäftsbericht 2011<br />
Zum Zentrum gehören außerdem ein Psychiatrisches Wohnheim, ein Gerontopsychiatrisches<br />
Pflegeheim und ein Heim zur Wiedereingliederung. Das ZfP Reichenau<br />
ist anerkannt als Weiterbildungsstätte für den Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
sowie im Verbund mit anderen regionalen Einrichtungen auch für den<br />
Facharzt Psychosomatik und Psychotherapie. Es besteht ein umfangreiches Fortund<br />
Weiterbildungsprogr<strong>am</strong>m in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der Universität Konstanz,<br />
dem Psychiatriezentrum Breitenau in Schaffhausen, den Kliniken Schmieder in<br />
Konstanz sowie dem Weiterbildungskreis Psychotherapie Konstanz (WPK) und dem<br />
<strong>Klinikum</strong> Konstanz. In Kooperation mit dem <strong>Klinikum</strong> Konstanz bietet das ZfP Reichenau<br />
die Möglichkeit zur Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege.<br />
Historische Entwicklung<br />
Am 11. Oktober 1913 konnte die „Großherzogliche Badische Heil- und Pflegeanstalt<br />
bei Konstanz“ nach dreijähriger Bauzeit feierlich eröffnet werden. Noch im gleichen<br />
Jahr wurde die nicht gänzlich fertig gestellte Anstalt mit 304 Patientinnen<br />
und Patienten belegt. Rund zehn Jahre später führte der d<strong>am</strong>alige Anstaltsleiter<br />
Maximilian Thumm die so genannte „aktive Therapie“ nach Hermann Simon ein.<br />
Das brachte der Anstalt europaweite Anerkennung, sie wurde in renommierten<br />
Zeitungen als beste psychiatrische Einrichtung Deutschlands gewürdigt. Die Folgen<br />
der beiden Weltkriege und vor allem der menschenverachtende und vernichtende<br />
Einfluss des nationalsozialistischen Regimes hinterließen tiefe Spuren in der Historie<br />
und Entwicklung der Klinik. Von 1941 bis 1949 mussten die Patienten, die vom<br />
Grauen der Euthanasie verschont geblieben waren, die Anstalt verlassen. Sie wurde<br />
in dieser Zeit einer anderen Nutzung zugeführt. Erst 1950 konnte die Psychiatrische<br />
Anstalt wiedereröffnet werden. Drei Jahre später wurde sie in „Psychiatrisches<br />
Landeskrankenhaus Reichenau“ umbenannt.<br />
1996 wurde das Landeskrankenhaus zur Anstalt des öffentlichen Rechts mit dem<br />
N<strong>am</strong>en „Zentrum für Psychiatrie Reichenau“. Im gleichen Jahr konnten die Langzeitbereiche<br />
des Krankenhauses in ein selbstständiges Pflegeheim mit 160 Plätzen<br />
und eigener Leitung umgewandelt werden.<br />
Heute ist das ZfP Reichenau eine moderne und hoch spezialisierte Fachklinik für<br />
Psychiatrie und Psychotherapie mit angeschlossenem Pflegeheim.