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Resilient durch interpersonelle Kommunikation - Komunariko

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Mead bezieht. Sie verknüpft die Auswirkungen dessen, was Menschen bei einer Naturka-<br />

tastrophe widerfahren kann, mit der Bedeutungsgebung dafür. Die Bedeutungsgebung<br />

<strong>durch</strong> die Betroffenen selbst, aber auch <strong>durch</strong> professionelle HelferInnen hat eine Auswir-<br />

kung auf die Resilienz der Überlebenden. Zum Beispiel beschreiben 84 % der Überle-<br />

benden eines Tornados in Xenia 1974, letztlich die Erfahrung als eine, bei der sie lernten,<br />

dass sie mit Krisen umgehen können (vgl. Jang 2008: S. 17)<br />

Sie weist darauf hin, dass gefühlsorientierte Zugänge (z. B. von TraumatherapeutIinnen<br />

oder SozialarbeiterInnen von den Betroffenen nur in geringerem Ausmaß als hilfreich an-<br />

gesehen werden. Hilfreicher werden problemlösungsorientierte Zugänge (z. B. HelferIn-<br />

nen für den Wiederaufbau von Häusern, Wiederherstellung von Einkommensquellen)<br />

erlebt.<br />

Überraschend war auch der Aspekt, dass Menschen in Gegenden, die von Katastrophen<br />

schwerer betroffen waren als andere, eine höhere Resilienz aufweisen als jene, die nur in<br />

geringerem Ausmaß betroffen waren. Eine der möglichen Erklärungen wird darin gese-<br />

hen, dass in den stark betroffenen Gebieten die Hilfeleistung von außen stärker war. Er-<br />

lebte Unterstützung ist resilienzfördernd (vgl. Jang 2008: S. 20). Als starken Resilienzfak-<br />

tor nennt die Autorin die Wiederzusammenführung mit den vorher bestehenden Familien<br />

und Netzwerken und die Einbeziehung von so genannten „local gatekeepers“. Das sind<br />

Personen, die innerhalb einer Gemeinde eine gewisse Anerkennung genießen (vgl. Jang<br />

2008: S. 18).<br />

Der stärkste Einfluss auf die Resilienz der Bevölkerung Taiwans wurde einer bestimmten<br />

Haltung, dem „Hakka-Spirit“ zugeschrieben. Er ist nach einer Ethnie benannt, den Hak-<br />

kas. Man muss kein oder keine Hakka sein, um den „Hakka-Spirit“ zu leben. Umschrie-<br />

ben wird diese Einstellung als eine Art kollektiver Hartnäckigkeit. Gemeinsam das zu ver-<br />

folgen, was jeweils gerade zu tun ist, auch bei extremen Rückschlägen und ungeachtet<br />

dessen, was ein einzelner Mensch gut kann. Andere beschreiben Merkmale wie Genüg-<br />

samkeit, Fleiß, Eigenständigkeit, Verantwortung und Beharrlichkeit als „Hakka Spirit“, der<br />

mit einem Volkslied weitergegeben wird.<br />

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