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Resilient durch interpersonelle Kommunikation - Komunariko

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Hier kann etwa die Verständigung über gemeinsame Werte oder eine Vision gesehen<br />

werden. Auch die Art von Dialog, wie sie Bohm (2000) beschreibt.<br />

1.7.3. Bohm: der Dialog<br />

Die Disziplin des Teamlernens und der so genannten „Lernenden Organisation“ beginnt<br />

mit dem „Dialog“, mit der Fähigkeit der Mitglieder, eigene Annahmen „aufzuheben“ und<br />

sich auf ein echtes „gemeinsames Denken“ einzulassen. Die Wurzeln des Dialogs liegen<br />

in dem griechischen „dialogos“: dia (<strong>durch</strong>) und logos (das Wort oder der Sinn). Dialog<br />

bedeutet hier das ungehinderte Fluten von Sinn, von Bedeutung in einer Gruppe, wo-<br />

<strong>durch</strong> diese zu Einsichten gelangen kann, die der einzelnen Person verschlossen sind.<br />

Das Zusammenwirken sehr verschiedener Menschen kann zu wissenschaftlichen Ergeb-<br />

nissen von großer Tragweite führen. Der Physiker Werner Heisenberg schildert eine Fülle<br />

von Gesprächen besonderer Art, Dialogen im Bohm‟schen Sinn, die er im Laufe seines<br />

Lebens mit anderen großen Wissenschaftlern geführt hat, die die traditionelle Physik in<br />

der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts revolutionierten. Bohms Arbeit über die Theorie<br />

und Praxis des Dialogs bildet eine Synthese aus systemischer oder holistischer Sichtwei-<br />

se der Natur und den Wechselwirkungen zwischen unserem Denken und unseren inne-<br />

ren „Modellen“ mit unseren Wahrnehmungen und Handlungen (vgl. Senge 1997: S. 290-<br />

291).<br />

Der Dialog beruht auf zwei Kernelementen: dem offenen Zuhören und dem generativen<br />

Sprechen. Er wird als Gesprächsform von der Diskussion und von der Debatte unter-<br />

schieden. Hier ist das zugrundeliegende Motiv nicht, voneinander zu lernen, sondern un-<br />

terschiedliche Ansichten darzubieten und zu verteidigen, um letztlich zu entscheiden (vgl.<br />

Senge 1997: S. 19). Dialog und Diskussion sollen in einer Organisation in ein ausgewo-<br />

genes Verhältnis gebracht werden. Wenn ein Team zu einer Einigung kommen und Ent-<br />

scheidungen treffen muss, sind Diskussionen nötig. Es müssen verschiedene Meinungen<br />

gegeneinander abgewogen und die beste ausgewählt werden. Dagegen laufen die Mei-<br />

nungen beim Dialog auseinander. Der Dialog strebt nicht nach einer Einigung, sondern<br />

nach einem umfassenderen Verständnis für komplexe Fragen (vgl. Senge 1997: S. 300).<br />

In dieser Arbeit wird auf den Zusammenhang von Resilienz und der Qualität der zwi-<br />

schenmenschlichen <strong>Kommunikation</strong> hingewiesen. Deshalb ist im Folgenden eine Reihe<br />

von Kerneigenschaften genannt, die den Dialog als Disziplin kennzeichnen. Sie zeigen<br />

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