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Resilient durch interpersonelle Kommunikation - Komunariko

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In Organisationen finden wir beides vor. Ein großer Teil der <strong>Kommunikation</strong> ist darauf<br />

ausgerichtet, bestimmte Interessen zu verfolgen und Ziele zu erreichen – eben strate-<br />

gisch. Der Erfolg ist definiert als das Eintreten eines erwünschten Zustandes in der Welt,<br />

der in einer gegebenen Situation <strong>durch</strong> zielgerichtetes Tun oder Unterlassen kausal be-<br />

wirkt werden kann. Handlungseffekte ergeben sich <strong>durch</strong> Handlungsergebnisse, wenn<br />

der gesetzte Zweck realisiert worden ist. Weiters <strong>durch</strong> Handlungsfolgen, die vorgesehen<br />

bzw. in Kauf genommen wurden. Aber auch <strong>durch</strong> Nebenfolgen, die nicht vorgesehen<br />

waren. Wenn Menschen in Organisationen also miteinander kommunizieren, tun sie das<br />

mit intendierten Absichten und oft nach vorgegebenen Regeln. Die Folgen der Kommuni-<br />

kation können erwünscht sein und das beabsichtigte Ergebnis erzielen. Beispielsweise<br />

erhält Nokia von Philips die gewünschten Informationen über Produktionskapazitäten. Als<br />

Nebenfolge kann etwa verstanden werden, wenn sich Erickson zu spät um Ersatzteile<br />

kümmern kann, weil die Weiterleitung des Anrufes von Philips unterlassen wurde.<br />

Eine erfolgsorientierte Handlung, die als Befolgung technischer Handlungsregeln ge-<br />

schieht, nennt Habermas instrumentell. Jegliche Berichtspflicht kann hier eingeordnet<br />

werden. Strategisch nennt er eine erfolgsorientierte Handlung, wenn abgesehen werden<br />

kann, dass die Entscheidungen eines anderen Menschen da<strong>durch</strong> beeinflusst werden<br />

können, wie etwa in einem Verkaufsprozess oder bei Motivationsreden.<br />

Menschen in Organisationen geht es aber auch darum, mit ihrem Beitrag gesehen und<br />

verstanden zu werden. Hier wird die Begrifflichkeit der kommunikativen Handlungen ge-<br />

wählt. Die Handlungspläne der Beteiligten beruhen nicht primär auf egozentrischen Er-<br />

folgskalkülen, sondern auf Verständigung. Die Kommunizierenden verfolgen ihre Ziele<br />

unter der Bedingung, dass sie ihre Handlungspläne auf der Grundlage einer gemeinsa-<br />

men Sicht aufeinander abstimmen können. Insofern ist das Aushandeln von Situationsde-<br />

finitionen die Interpretationsleistung, die für kommunikatives Handeln erforderlich ist.<br />

Nach Ansicht von Habermas besteht der Sinn von sprachlicher <strong>Kommunikation</strong> darin,<br />

dass sich mindestens zwei Menschen (SprecherIn und HörerIn) über etwas verständigen.<br />

Der Zusammenhang zwischen <strong>Kommunikation</strong> und Verständigung ist seiner Meinung<br />

bereits in der Struktur der Sprache angelegt, auch wenn Verständigung nicht immer ge-<br />

lingt. Die Bandbreite reicht von Unverständnis oder Missverständnis, beabsichtigter und<br />

unfreiwilliger Unwahrhaftigkeit, verschleierter oder offener Nicht-Übereinstimmung bis<br />

zum Vervollständigt-Sein und erzielter Verständigung (vgl. Burkart/Lang 2007: S. 45).<br />

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