controller - Haufe.de
controller - Haufe.de
controller - Haufe.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
40<br />
Corporate Performance Measurement Systeme<br />
damit vergleichbar zu machen), zwingt <strong>de</strong>r<br />
Wettbewerb zu Einsparungen. Shared Service<br />
Center wer<strong>de</strong>n immer häufiger konzipiert<br />
und eingeführt und damit wer<strong>de</strong>n auch die<br />
Leistungen sowie die dazugehörigen Kosten<br />
transparenter.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Planung und <strong>de</strong>s Reportings<br />
sind unterschiedliche Kostentreiber relevant:<br />
� Reduzierung <strong>de</strong>r manuellen Tätigkeiten, z.B.<br />
für die Sammlung, Aufbereitung und Verarbeitung<br />
von Daten o<strong>de</strong>r die Erstellung von<br />
Berichten<br />
� Reduzierung <strong>de</strong>r Soft- und Hardware-Kosten<br />
sowie <strong>de</strong>r dafür notwendigen internen und externen<br />
Wartungs- und Schulungskosten <strong>de</strong>r<br />
Systeme (Konzentration auf wenige Sys teme)<br />
� Reduzierung <strong>de</strong>r Schnittstellen und <strong>de</strong>r damit<br />
verbun<strong>de</strong>nen Betreuungskosten<br />
� Vermeidung von Insellösungen und Kopfmonopolen<br />
(Reduzierung <strong>de</strong>s Risikos)<br />
� Vermeidung eines aufwändigen Planungsprozesses<br />
Wird die Praxis <strong>de</strong>n<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen gerecht?<br />
Vergleicht man die oben skizzierten Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
mit <strong>de</strong>r betrieblichen Praxis, stellt<br />
man fest, dass viele Organisationen für die Bewältigung<br />
<strong>de</strong>r Herausfor<strong>de</strong>rungen nicht ausreichend<br />
vorbereitet sind. Typische Merkmale im<br />
Kontext von Planung und Reporting sind nachfolgend<br />
beschrieben.<br />
Heterogene Systemlandschaft – je nach Unternehmensgröße<br />
sind eine Vielzahl von IT-Systemen<br />
im Rahmen <strong>de</strong>r Planung im Einsatz:<br />
� Excel<br />
� Access<br />
� Planungssysteme mit betriebswirtschaftlichem<br />
Content, wie z.B. IBM Cognos 8 Planning<br />
(blueprints), Add-In’s für SAP Business<br />
Objects, Professional Planner<br />
� Planungssysteme ohne betriebswirtschaftlichen<br />
Content, wie z.B. IBM Cognos TM1,<br />
Cubeware, Infor alea, Essbase, SAP BO PC<br />
� Auf Branchen spezialisierte Planungssysteme<br />
für Vertriebsplanungen, Beschaffungsplanung,<br />
Produktionsplanung etc.<br />
� Individualentwicklungen<br />
Ganz allgemein fin<strong>de</strong>t man häufig eine „historisch<br />
gewachsene IT-Architektur“.<br />
Keine einheitlichen Stammdaten:<br />
� Unterschiedliche Struktur-Hierarchien in unterschiedlichen<br />
Unternehmensbereichen,<br />
wie z.B. eine Deckungsbeitragsstruktur im<br />
Vertrieb, die nicht i<strong>de</strong>ntisch mit <strong>de</strong>r Kontenstruktur<br />
in FI und/o<strong>de</strong>r CO ist; unterschiedliche<br />
Kun<strong>de</strong>n- und Produkthierarchien im<br />
CRM- und ERP-System<br />
� Unterschiedliche Bezeichnungen von i<strong>de</strong>ntischen<br />
Einheiten, wie z.B. unterschiedliche<br />
Artikel- o<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nnummern in unterschiedlichen<br />
Unternehmen<br />
Keine durchgängige Rechenlogik:<br />
� Aufgrund von Insellösungen, System- und<br />
Strukturbrüchen können Ergebnisse nicht<br />
automatisch „durchgerechnet“ wer<strong>de</strong>n<br />
� Die Geschäftslogik ist nicht o<strong>de</strong>r nur teilweise<br />
in Rechenregeln übersetzt wor<strong>de</strong>n, Kosten-<br />
und Werttreiber sind nicht (vollständig)<br />
<strong>de</strong>finiert und einheitlich umgesetzt<br />
� SAP ist häufig Datenspeicher für die Planung,<br />
die eigentliche Planung erfolgt aber<br />
über down- und uploads häufig in an<strong>de</strong>ren<br />
Systemen (vorwiegend Excel)<br />
� Eine schnelle Berechnung von Szenarien<br />
ist nicht o<strong>de</strong>r nur mit hohem Aufwand möglich<br />
Mögliche Ursachen<br />
Die Grün<strong>de</strong> dafür sind vielfältig und oft historisch<br />
entstan<strong>de</strong>n:<br />
� (Zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Einführung) Technische Restriktionen<br />
in <strong>de</strong>n jeweiligen Systemen, umfassen<strong>de</strong><br />
BI-Suiten waren nicht vorhan<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />
zu teuer. Ein „best of breed“-Ansatz ist häufig<br />
aus <strong>de</strong>r Not heraus erfor<strong>de</strong>rlich gewesen<br />
� „Führung aus <strong>de</strong>m Bauch heraus“ – die Notwendigkeit<br />
für eine vollständige Transparenz<br />
und die permanente Darstellung von KPI’s<br />
war nicht vorhan<strong>de</strong>n<br />
� Der BI-Bedarf ist an vielen Stellen gleichzeitig<br />
entstan<strong>de</strong>n, konnte also nicht zentral und<br />
koordiniert entwickelt wer<strong>de</strong>n<br />
� Individuelle Excellösungen konnten über lange<br />
Zeit die Anfor<strong>de</strong>rungen erfüllen<br />
� M&A Aktivitäten brachten heterogene Systemlandschaften<br />
mit sich, <strong>de</strong>r Umstellungs-<br />
aufwand in ein einheitliches ERP-System<br />
war/erschien zu hoch<br />
� Das Know-How über integrierte CPM- und<br />
BI- Systeme war nicht ausreichend verfügbar<br />
(we<strong>de</strong>r intern noch extern)<br />
Verän<strong>de</strong>rte Rahmenbedingungen<br />
Viele <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>, die vor einigen Jahren zur aktuellen<br />
Planungs- und Reporting-Landschaft<br />
geführt haben, sind aus heutiger Sicht von<br />
<strong>de</strong>utlich geringerer Be<strong>de</strong>utung:<br />
� BI-Systeme sind zu Suiten gewor<strong>de</strong>n, die<br />
umfangreiche Planungs- und Reporting-<br />
Funktionen verbin<strong>de</strong>n<br />
� Aufgrund <strong>de</strong>r intensiven Marktkonsolidierung<br />
bei <strong>de</strong>n BI-Anbietern ist es möglich, sämtliche<br />
Bausteine von einem, maximal 2 Anbietern<br />
zu erwerben<br />
� Der Bedarf <strong>de</strong>r Geschäftsführung ist <strong>de</strong>utlich<br />
klarer, sie for<strong>de</strong>rt zunehmend <strong>de</strong>n Drill Down<br />
<strong>de</strong>r KPI’s auf die Details und damit eine<br />
durchgängige Informationspyrami<strong>de</strong><br />
� Die Einführung von ERP-Systemen wird zunehmend<br />
professionalisiert, Datenübernahmen<br />
aus Vorsystemen wer<strong>de</strong>n einfacher und<br />
schneller. Der Aufwand für die Systemeinführung<br />
reduziert sich zunehmend.<br />
� Das Know How über die Konzeption und Einführung<br />
von CPM- und BI-Systemen ist zunehmend<br />
vorhan<strong>de</strong>n.<br />
Die richtigen Lösungsansätze<br />
Was ist also zu tun, um die Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
zu meistern? Am Anfang <strong>de</strong>s Prozesses steht<br />
die Erkenntnis, dass die Organisation im Bereich<br />
Planung und Reporting Handlungs-<br />
und damit Verän<strong>de</strong>rungsbedarf hat. Ausschlaggebend<br />
für einen erfolgreichen Verän<strong>de</strong>rungsprozess<br />
ist dabei insbeson<strong>de</strong>re die<br />
Unterstützung aus <strong>de</strong>r Geschäftsführung –<br />
wird dort keine Notwendigkeit gesehen, können<br />
keine umfassen<strong>de</strong>n Innovationen umgesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n. Wird die Planung und das Reporting<br />
eng mit <strong>de</strong>r Unternehmensstrategie<br />
und <strong>de</strong>ren erfolgreicher Umsetzung verbun<strong>de</strong>n,<br />
besteht die beste Chance für ein erfolgreiches<br />
CPM Projekt zur Steigerung <strong>de</strong>r Unternehmensleistung.