controller - Haufe.de
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und wird daher nicht gewillt sein, eine durch<br />
seinen Vorgänger geprägte Rolle unverän<strong>de</strong>rt<br />
anzunehmen.<br />
Vielmehr wird er versuchen, die eigenen<br />
Kenntnisse und Erfahrungen einzubringen,<br />
um diese vor<strong>de</strong>finierte Rolle im neuen Unternehmen<br />
mitzugestalten. Vor diesem Hintergrund<br />
wird in <strong>de</strong>r Literatur von Role Making<br />
gesprochen (Knollmann et al. 2007). Da in Unternehmen<br />
jedoch eher selten Mitarbeiter eingestellt<br />
wer<strong>de</strong>n, die ein absolut konträres Rollenverständnis<br />
mitbringen, geschieht dies meist<br />
in kleinen Schritten über die persönliche Beziehung<br />
zu Vorgesetzten und Kollegen. Der Controller<br />
muss daher auch ein Vertrauensverhältnis<br />
zum Manager aufbauen, um die Rolle, die er<br />
selber im Unternehmen einnehmen möchte,<br />
proaktiv mitgestalten zu können.<br />
Rollenkomplexität<br />
Eine bestimmte Rolle lässt sich dann beson<strong>de</strong>rs<br />
einfach einnehmen, wenn sie auf einheitlichen<br />
Erwartungen basiert. Dies ist insbeson<strong>de</strong>re<br />
dann <strong>de</strong>r Fall, wenn sie in nur einem Teilbereich<br />
<strong>de</strong>s Unternehmens (z.B. einer Abteilung) angesie<strong>de</strong>lt<br />
ist und ihr nur eine einzige Aufgabe zu-<br />
Unternehmensfaktoren <br />
geordnet wird. Die Komplexität nimmt mit je<strong>de</strong>r<br />
zusätzlichen Aufgabe und <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n Interaktion<br />
mit an<strong>de</strong>ren Bereichen und Abteilungen<br />
im Unternehmen zu.<br />
Die Rolle <strong>de</strong>r Controller ist durch ein breites und<br />
vielfältiges Aufgabenspektrum geprägt (vgl.<br />
Weber et al. 2009) und als Querschnittsfunktion<br />
dadurch gekennzeichnet, dass stets eine<br />
rege Interaktion mit <strong>de</strong>m Management sowie<br />
an<strong>de</strong>ren Unternehmensbereichen stattfin<strong>de</strong>t.<br />
Diese können auch durch unterschiedliche<br />
Subkulturen o<strong>de</strong>r Logiken geprägt sein. Stehen<br />
im externen Rechnungswesen z.B. regulatorische<br />
Vorgaben im Zentrum, in <strong>de</strong>r Produktion<br />
Effizienz und Qualität, so ist es im Marketing<br />
<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> mit seinen Bedürfnissen.<br />
Die unterschiedlichen Sichtweisen prägen die<br />
einzelnen Bereiche und beeinflussen die Erwartungen<br />
an <strong>de</strong>n Controller, <strong>de</strong>r sich aufgrund seiner<br />
Querschnittsfunktion in verschie<strong>de</strong>nen<br />
„Welten“ zugleich bewegt. Hinzu kommt, dass<br />
über die Fachpresse häufig ein negatives<br />
Rollenverständnis <strong>de</strong>s Controllers als „Erbsenzähler“<br />
und „Bremser“ kommuniziert<br />
wird. Dies prägt auch Rollenerwartungen im<br />
Unternehmen – und über dieses hinaus – und<br />
kann letztlich zu unbegrün<strong>de</strong>ten Vorurteilen<br />
Rollensen<strong>de</strong>r<br />
(Vorgesetzte, Kollegen)<br />
Rollenerwartung<br />
Abb. 1: Rollentheoretisches Rahmenkonzept (In Anlehnung an: Katz/Kahn 1978)<br />
Gesen<strong>de</strong>te<br />
Rolle<br />
Eigenschaften<br />
<strong>de</strong>r<br />
Person<br />
Zwischenmenschliche<br />
Faktoren<br />
Empfangene<br />
Rolle<br />
führen, mit welchen <strong>de</strong>r Controller konfrontiert<br />
wird.<br />
Die Rolle <strong>de</strong>s Controllers kann <strong>de</strong>mzufolge als<br />
die Zusammensetzung vieler unterschiedlicher<br />
Teilrollen verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n und ist daher<br />
hoch komplex. Diese Komplexität stellt hohe<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an die Controller, die diese<br />
unterschiedlichen Rollen in ihrer täglichen<br />
Arbeit miteinan<strong>de</strong>r in Einklang bringen<br />
müssen. Fraglich ist vor diesem Hintergrund,<br />
inwiefern man überhaupt von „<strong>de</strong>r“ Rolle <strong>de</strong>s<br />
Controllers sprechen darf. Festhalten lässt sich,<br />
dass es das „richtige“ o<strong>de</strong>r „beste“ Rollenbild<br />
für <strong>de</strong>n Controller somit nicht zu geben scheint.<br />
Interessanter ist vielmehr, wie <strong>de</strong>r Controller die<br />
unterschiedlichen Rollen in Einklang bringen<br />
und gestalten kann.<br />
Rollenkonflikte<br />
Das oben erwähnte Nebeneinan<strong>de</strong>r unterschiedlicher<br />
Rollen, die auch häufig Interessenkonflikte<br />
im Unternehmen wi<strong>de</strong>rspiegeln, kann zu Rollenkonflikten<br />
führen. Diese entstehen dann, wenn<br />
<strong>de</strong>r Controller als Empfänger unterschiedlicher<br />
Erwartungen diese nicht mehr reibungslos miteinan<strong>de</strong>r<br />
vereinbaren kann (vgl. Abbildung 2).<br />
Controller<br />
Rollenverhalten<br />
CM März / April 2010<br />
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