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84<br />

Standardkostenmo<strong>de</strong>ll als Alternative zur Prozesskostenrechnung<br />

Das Unternehmen <strong>de</strong>r verarbeiten<strong>de</strong>n Industrie<br />

besteht aus <strong>de</strong>n Abteilungen Einkauf, Produktion,<br />

Verkauf und Administration. Der Betriebsabrechnungsbogen<br />

(BAB) <strong>de</strong>r Kostenstelle<br />

Einkauf weist für das Jahr 2009 Kosten<br />

in Höhe von 1,3 Mio. € auf, hiervon Personalkosten<br />

in Höhe von 1 Mio. €. Der Rest (0,3<br />

Mio. €) wird durch Mieten, IT-Kosten und sonstige<br />

Sachkosten verursacht. Eine erste Analyse<br />

<strong>de</strong>r Kostenstelle ergab, dass neben <strong>de</strong>r<br />

Leitung <strong>de</strong>r Abteilung pro Jahr etwa 4.000<br />

Angebote eingeholt, 2.000 Verträge verhan<strong>de</strong>lt<br />

und 1.500 Stammdatensätze gepflegt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

An dieser Stelle trennen sich die Wege <strong>de</strong>s<br />

SKM und <strong>de</strong>r PKR.<br />

PKR<br />

Prozess Zeit (Std.) Menge (Anz.)<br />

Angebot<br />

einholen<br />

Verträge<br />

verhan<strong>de</strong>ln<br />

Stammdaten<br />

pflegen<br />

Abteilung leiten<br />

Abb. 1: Schritte und Ergebnis <strong>de</strong>r Prozesskostenrechnung<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r PKR wer<strong>de</strong>n nun pro Prozess<br />

die tatsächlichen Prozessmengen und die<br />

hierfür benötigte Arbeitszeit ermittelt. Dies<br />

geschieht meist durch aufwendige Buchungen<br />

<strong>de</strong>r anteiligen Arbeitszeit <strong>de</strong>r Mitarbeiter auf die<br />

einzelnen Prozesse. Hierdurch wur<strong>de</strong> ermittelt,<br />

Prozesskosten<br />

7.123<br />

23.641<br />

2.691<br />

1.745<br />

Abb. 2: Adaptierte Formel <strong>de</strong>s Standardkosten-Mo<strong>de</strong>lls<br />

4.078<br />

1.992<br />

1.512<br />

-<br />

Anzahl<br />

Beteiligter<br />

(An)<br />

Kosten ( )<br />

363.514<br />

750.238<br />

136.248<br />

50.000<br />

1.300.000<br />

Prozesskosten<br />

( /P)<br />

89,14<br />

376,63<br />

90,11<br />

dass für die Leitung <strong>de</strong>r Abteilung 1.745 Stun<strong>de</strong>n,<br />

für das Einholen von 4.078 Angeboten<br />

7.123 Stun<strong>de</strong>n, für das Verhan<strong>de</strong>ln <strong>de</strong>r 1.992<br />

Verträge 23.641 Stun<strong>de</strong>n und für die Pflege <strong>de</strong>r<br />

1.512 Stammdaten 2.691 Stun<strong>de</strong>n aufgewandt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Als nächstes wer<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>r PKR die<br />

Kosten aus <strong>de</strong>m BAB auf die Prozesse aufgeteilt.<br />

Die Personalkosten (1 Mio. €) wer<strong>de</strong>n<br />

hierfür über die ermittelten Arbeitszeiten verteilt.<br />

Die weiteren Kosten (0,3 Mio. €) wer<strong>de</strong>n<br />

über die Prozessmengen auf die Prozesse verteilt.<br />

Durch die Verknüpfung <strong>de</strong>r Prozessmengen<br />

mit <strong>de</strong>n Prozesszeiten und <strong>de</strong>r Umlage<br />

<strong>de</strong>r Aktivität <strong>de</strong>s Leitens <strong>de</strong>r Abteilungen wer<strong>de</strong>n<br />

nun die Prozesskostensätze ermittelt (vgl.<br />

Abbildung 1).<br />

Für <strong>de</strong>n Zweck <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntifikation von Optimierungspotenzialen<br />

wissen wir nun, wieviel ein<br />

einzelner Prozessschritt kostet. Somit können<br />

wir ihn mit an<strong>de</strong>ren Prozessschritten vergleichen.<br />

In einem nächsten Schritt im Rahmen <strong>de</strong>r PKR<br />

wer<strong>de</strong>n die Teilprozesse zu kostenstellenüber-<br />

Tarif<br />

(T)<br />

-<br />

greifen<strong>de</strong>n Hauptprozessen verdichtet und die<br />

Prozesskostensätze auf <strong>de</strong>n Kostenträger verrechnet.<br />

Fraglich erscheint in diesem Kontext<br />

jedoch die Verteilung aller Kosten auf die Prozesse,<br />

da auf diese Weise bestehen<strong>de</strong> Ineffizienzen<br />

auf die Kostenträger verbucht wer<strong>de</strong>n<br />

und so in die Preisgestaltung eingehen.<br />

SKM<br />

Leitungsumlage<br />

( /P)<br />

6,59<br />

6,59<br />

6,59<br />

-<br />

Gesamtprozesskosten<br />

( /P)<br />

95,73<br />

383,22<br />

96,71<br />

Mit <strong>de</strong>m Standardkosten-Mo<strong>de</strong>ll wer<strong>de</strong>n die<br />

einzelnen Prozesse betrachtet und mit Hilfe<br />

von vier Parametern bewertet (vgl. Abbildung<br />

2):<br />

Zeiteinsatz<br />

(Z)<br />

= x x x<br />

1. Anzahl (An) <strong>de</strong>r an einem Prozess beteiligten<br />

Personen;<br />

2. Tarif (T) <strong>de</strong>r jeweils beteiligten Person pro<br />

Tag (zur Vereinfachung kann dieser Wert<br />

konstant gesetzt wer<strong>de</strong>n, was insbeson<strong>de</strong>re<br />

dann sinnvoll ist, wenn die tariflichen Unterschie<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r beteiligten Personen nicht beson<strong>de</strong>rs<br />

groß sind; im hier dargestellten Beispiel<br />

wird von 50.000 € ausgegangen: T =<br />

50.000 € / 220 Arbeitstage);<br />

Häufigkeit<br />

(H)<br />

-

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