controller - Haufe.de
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Die Rollen <strong>de</strong>r Controller<br />
wartungen bekannt sind, nicht gleichzeitig erfüllt<br />
wer<strong>de</strong>n können. In bei<strong>de</strong>n Fällen ist eine<br />
offene Kommunikation unerlässlich und ermöglicht<br />
es, einen Konsens zu fin<strong>de</strong>n. Ist dieser<br />
nicht realisierbar, können zumin<strong>de</strong>st unterschiedliche<br />
Interessen explizit gemacht und<br />
Prioritäten gesetzt wer<strong>de</strong>n. Dies gibt <strong>de</strong>n Beteiligten<br />
ein größeres Maß an Sicherheit in ihrem<br />
Arbeitsalltag und vermei<strong>de</strong>t ständige Konflikte.<br />
Die Möglichkeit zur offenen Kommunikation<br />
muss jedoch auch gefor<strong>de</strong>rt, geför<strong>de</strong>rt und<br />
letztlich aktiv genutzt wer<strong>de</strong>n, um nicht nur<br />
symbolisch zu existieren. Hier bietet es sich an,<br />
entsprechen<strong>de</strong> Plattformen (z. B. Jour fixe,<br />
Qualitätsmanagement, Vorschlagswesen)<br />
zu schaffen, die genutzt wer<strong>de</strong>n können, um<br />
sich jenseits <strong>de</strong>s Tagesgeschäftes aktiv auszutauschen<br />
und somit die Chance zu bekommen,<br />
die Qualität <strong>de</strong>r Zusammenarbeit zu verbessern.<br />
Vor allem <strong>de</strong>r Einsatz aber auch die<br />
Aus- und Weiterbildung in interfunktionalen<br />
Teams kann helfen, ein gemeinsames Verständnis<br />
<strong>de</strong>r Rolle <strong>de</strong>r Controller zu entwickeln<br />
und später auch zu leben. Ferner hilft die Interaktion,<br />
Barrieren zu durchbrechen und somit<br />
eine offene Kommunikation zuzulassen.<br />
Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Zusammenarbeit sollte, so<br />
selbstverständlich es auch klingt, nicht unterschätzt<br />
wer<strong>de</strong>n. Empirische Studien zeigen,<br />
dass die Qualität <strong>de</strong>r Interaktion und Kommunikation<br />
zwischen an<strong>de</strong>ren Unternehmensbereichen<br />
und <strong>de</strong>n Controllern sowie zwischen<br />
Managern und Controllern <strong>de</strong>n Unternehmenserfolg<br />
positiv beeinflusst. Gera<strong>de</strong> durch die direkte<br />
Zusammenarbeit, die ein proaktives und<br />
kritisches Hinterfragen sowie ein Aufzeigen von<br />
Lösungsvorschlägen <strong>de</strong>r Controller gegenüber<br />
<strong>de</strong>n Managern erlaubt, haben Controller letztlich<br />
die Möglichkeit, auf die Qualität <strong>de</strong>r Managemententscheidungen<br />
zu wirken. Die Entscheidungen<br />
<strong>de</strong>r Manager wie<strong>de</strong>rum wirken direkt<br />
auf <strong>de</strong>n Unternehmenserfolg (vgl. Weber<br />
2009). Aus diesem Grun<strong>de</strong> sollte die Gewährleistung<br />
einer funktionieren<strong>de</strong>n Interaktion und<br />
Kommunikation, die es erlaubt, Erwartungen<br />
<strong>de</strong>r Personen untereinan<strong>de</strong>r offen auszusprechen<br />
und umzusetzen, im Interesse <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
sein. Dies erleichtert es auch <strong>de</strong>n<br />
Controllern, ihre verschie<strong>de</strong>nen Rollen zu gestalten<br />
und zu leben.<br />
Zusammenfassung und Fazit<br />
Ein Unternehmen kann als Rollensystem verstan<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>m die i<strong>de</strong>altypischen Rollenbil<strong>de</strong>r<br />
durch Arbeitsprozesse und Hierarchiestrukturen<br />
eingebun<strong>de</strong>n sind. Die Effizienz<br />
<strong>de</strong>s Unternehmens hängt dabei von <strong>de</strong>r Zuordnung<br />
einzelner Aufgaben zu bestimmten Rollen<br />
sowie <strong>de</strong>r nötigen Motivation und Fähigkeit <strong>de</strong>s<br />
potenziellen Rolleninhabers, diese auch tatsächlich<br />
wahrzunehmen, ab.<br />
Auch wenn Rollen formale Elemente aufweisen,<br />
die <strong>de</strong>n Controllern Aufgaben und Kompetenzen<br />
zuweisen, bil<strong>de</strong>t sich die tatsächliche<br />
Rolle im Arbeitsalltag über die Zusammenarbeit<br />
und <strong>de</strong>n Austausch mit Vorgesetzten und Kollegen<br />
im Unternehmen heraus. Sie alle haben<br />
mehr o<strong>de</strong>r weniger übereinstimmen<strong>de</strong> Erwartungen<br />
gegenüber <strong>de</strong>m Controller, die wie<strong>de</strong>rum<br />
von <strong>de</strong>ssen Rollenwahrnehmung beeinflusst<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Rolle <strong>de</strong>s Controllers bil<strong>de</strong>t<br />
sich somit als eine Art „Übereinkunft“<br />
<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Erwartungen in <strong>de</strong>r<br />
Zusammenarbeit heraus und stellt ein dynamisches<br />
Element dar. Auch wenn die<br />
Machtposition <strong>de</strong>s Rollensen<strong>de</strong>rs (also z.B. <strong>de</strong>s<br />
Managers) seinen Erwartungen einen gewissen<br />
Nachdruck verleiht, lei<strong>de</strong>n einseitig diktierte<br />
Rollen an mangeln<strong>de</strong>r Akzeptanz und führen<br />
leicht zu Rollenkonflikten. Diese können jedoch<br />
auch dann entstehen, wenn konkurrieren<strong>de</strong><br />
o<strong>de</strong>r nicht klar kommunizierte Rollenerwartungen<br />
im Unternehmen bestehen und Erwartungen<br />
somit nicht erfüllt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Die empirisch belegte Relevanz <strong>de</strong>r Interaktion<br />
und Kommunikation, welche die Entscheidungsqualität<br />
und somit <strong>de</strong>n Unternehmenserfolg<br />
beeinflusst, macht die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r<br />
Rollen als stabilisieren<strong>de</strong>n Faktor <strong>de</strong>utlich. Um<br />
diese Wirkung erzielen zu können, ist die<br />
Möglichkeit einer offenen und ehrlichen Kommunikation<br />
unterschiedlicher Erwartungen<br />
und damit die Herausbildung gemeinsamer<br />
Rollenverständnisse unverzichtbar.<br />
Der gegenwärtige Stand <strong>de</strong>r Controllingforschung<br />
liefert lediglich erste Einblicke zur<br />
Rolle <strong>de</strong>r Controller und <strong>de</strong>n Möglichkeiten zu<br />
<strong>de</strong>ren Aus- und Neugestaltung. Künftig wird es<br />
daher wichtig sein, ein vollständigeres Bild zu<br />
erhalten und theoriegeleitete Wirkungsbezie-<br />
hungen abzuleiten, um klare Handlungsempfehlungen<br />
für die Unternehmenspraxis ableiten<br />
zu können.<br />
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23. Jg. (1998), S. 57 – 60.<br />
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Weber, J./Zubler, S./Rehring, J. (b): Die Finanz-<br />
und Wirtschaftskrise – Einschätzungen<br />
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Unternehmen, Controller Magazin, erschien im<br />
September 2009