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net wer<strong>de</strong>n, sind mit <strong>de</strong>m Einsatz von Controllinginstrumenten<br />

spezifische Ziele verbun<strong>de</strong>n.<br />

Als Anknüpfungspunkte <strong>de</strong>s Instrumentariums<br />

dienen die einzelnen Dimensionen von Investitionen<br />

im Sinne von relevanten, messbaren<br />

Parametern. Hierbei lassen sich monetäre<br />

(z.B. Zahlungen), zeitliche (z.B. Inbetriebnahme)<br />

und leistungsbeschreiben<strong>de</strong> (z.B. Mengen)<br />

Parameterklassen unterschei<strong>de</strong>n.<br />

Übergreifen<strong>de</strong> Einflussgrößen wie Risiken,<br />

Strategiekonformität etc. treten hinzu. Ziele<br />

und Instrumente können sich zusätzlich dann<br />

än<strong>de</strong>rn, wenn es sich nicht nur um Einzelinvestitionen,<br />

son<strong>de</strong>rn um Investitionsprogramme<br />

han<strong>de</strong>lt.<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n häufig beobachtbare<br />

Probleme, Controllingziele und -metho<strong>de</strong>n entlang<br />

<strong>de</strong>r gängigen Investitionsphasen beschrieben<br />

(vgl. Abbildung 1 und 2).<br />

Planung<br />

Sieht man von <strong>de</strong>r Investitionsi<strong>de</strong>e als eigentlichen<br />

Impulsgeber ab, startet ein Investitionsprozess<br />

in <strong>de</strong>r Regel mit <strong>de</strong>r Planung <strong>de</strong>r wesentlichen<br />

Entscheidungsparameter. Vor <strong>de</strong>m<br />

Hintergrund knapper Ressourcen sollte das<br />

Investitionscontrolling auf eine erwartungstreue<br />

Planung hinwirken, um umfangreiche<br />

Puffer bzw. eine positiv überzeichnete<br />

Bewertung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit zu vermei<strong>de</strong>n<br />

und damit eine optimale Finanzmittelallokation<br />

zu gewährleisten. Bei Investitionsprogrammen<br />

kommt das Streben nach einem Gesamtoptimum<br />

im Sinne <strong>de</strong>r bestmöglichen Koordination<br />

<strong>de</strong>r Einzelinvestitionen hinzu, welche Inter<strong>de</strong>pen<strong>de</strong>nzen<br />

und strategische Vorgaben gleichermaßen<br />

berücksichtigt.<br />

Über die Ausgestaltung von Anreizsystemen<br />

lassen sich Informationsasymmetrien mil<strong>de</strong>rn,<br />

in<strong>de</strong>m beispielsweise Planunterschreitungen<br />

nicht zwangsläufig zu einer Incentivierung<br />

<strong>de</strong>s planen<strong>de</strong>n Projektleiters<br />

führen. Eine (personell, organisatorisch) unabhängige<br />

Planung <strong>de</strong>s Portfolios im Sinne <strong>de</strong>r<br />

Koordination von Einzelinvestitionen <strong>de</strong>ckt Inter<strong>de</strong>penzen<br />

auf und unterstützt bei <strong>de</strong>r Suche<br />

nach einem Gesamtoptimum. Ein integrierter<br />

Kontrollprozess kann über das Einholen einer<br />

Zweitmeinung die geplante (gewünschte) Wirt-<br />

schaftlichkeit vor <strong>de</strong>r Investitionsgenehmigung<br />

prüfen.<br />

Investitionsentscheidung/Genehmigung<br />

Die Genehmigung als formaler Prozess, <strong>de</strong>r sicherstellen<br />

soll, dass interne Richtlinien eingehalten<br />

wer<strong>de</strong>n, eine standardisierte, nachvollziehbare<br />

Dokumentation vorliegt und<br />

alle Stakehol<strong>de</strong>r angemessen informiert<br />

wer<strong>de</strong>n, stellt in <strong>de</strong>r Regel keine Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

für das Controlling dar. Die Genehmigung<br />

im Sinne <strong>de</strong>r eigentlichen Investitionsentscheidung<br />

kann <strong>de</strong>mgegenüber zu umfangreichen<br />

Problemfel<strong>de</strong>rn führen. Neben <strong>de</strong>n bereits im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r Planungsphase beschriebenen<br />

Schwierigkeiten lässt sich häufig ein Bedarf<br />

an Rationalitätssicherung beobachten.<br />

Neben <strong>de</strong>r möglichen individuell von einzelnen<br />

Entscheidungsträgern erwünschten Investitionen<br />

steht die zu verarbeiten<strong>de</strong> Komplexität<br />

und Informationsfülle hierbei im Vor<strong>de</strong>rgrund.<br />

Abgesehen von organisatorischen Maßnahmen<br />

(z.B. Investitionsgremien, Kontroll- und Freigabeinstanzen)<br />

sind die entscheidungsorientierte<br />

Informationssammlung und -aufbereitung sowie<br />

die methodische Unterstützung von Investitionsentscheidungen<br />

zentrale Funktionen <strong>de</strong>s<br />

Controlling, um Ziele, Wirkungen, Risiken udgl.<br />

adäquat innerhalb <strong>de</strong>r Genehmigung zu berücksichtigen.<br />

Umsetzung/Bau<br />

Das Ziel <strong>de</strong>s Controllings von Investitionen in<br />

<strong>de</strong>r Umsetzungsphase ist die effiziente Abwicklung<br />

im Sinne <strong>de</strong>r optimalen Ressourcenverwendung<br />

zur Erreichung <strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r<br />

Planungs- und Genehmigungsphase formulierten<br />

(Leistungs-) Ziels. Informationsasymmetrien<br />

zwischen Management und ausführen<strong>de</strong>n<br />

Projektleitern können zu opportunistischem<br />

Verhalten führen. Das zusätzliche bzw. <strong>de</strong>tailliertere<br />

Wissen lässt sich bspw. nutzen, um<br />

mögliche Fehlentwicklungen auf externe, nicht<br />

beeinflussbare Faktoren zurückzuführen, die<br />

nicht individuell zu vertreten wären.<br />

Ein darauf ausgerichtetes Umsetzungscontrolling<br />

basiert auf <strong>de</strong>r Kontrolle <strong>de</strong>r bereits ange-<br />

sprochenen Parameter von Investitionen sowie<br />

generell auf Transparenz. Über das Kontrollsystem<br />

wird <strong>de</strong>r Istzustand dieser Objekte ermittelt<br />

und mit <strong>de</strong>m festgelegten Sollzustand verglichen.<br />

Im Falle wesentlicher Abweichungen<br />

wer<strong>de</strong>n die Grün<strong>de</strong> i<strong>de</strong>ntifiziert, um auf Grundlage<br />

einer Analyse mögliche Gegensteuerungsmaßnahmen<br />

zu initiieren. Um die Durchsetzungskraft<br />

<strong>de</strong>r Kontrollen zu stärken, können<br />

Anreizsysteme implementiert wer<strong>de</strong>n, die an<br />

mögliche Abweichungen vom Sollzustand anknüpfen.<br />

Neben intrinsischen Anreizen (z.B.<br />

Prestige, Erfüllung selbstgesteckter Ziele) spielen<br />

extrinsische Anreize eine beson<strong>de</strong>re Rolle<br />

im Controlling: Monetäre Anreize lassen sich in<br />

Form von variablen Vergütungsbestandteilen an<br />

<strong>de</strong>n Projekterfolg bzw. an ein gutes Investitionsprojektmanagement<br />

knüpfen. Hierarchische<br />

Anreize wie bspw. Beför<strong>de</strong>rungen<br />

o<strong>de</strong>r die Vermeidung disziplinarischen<br />

Drucks gehen durch die zusätzliche Berücksichtigung<br />

qualitativer Faktoren <strong>de</strong>utlich<br />

weiter.<br />

Eine beson<strong>de</strong>re Form <strong>de</strong>s Umsetzungscontrollings<br />

stellen sog. Post Completion Audits dar,<br />

die meist 2-3 Jahre nach Projektabschluss<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Sie präsentieren ein standardisiertes<br />

Verfahren zur Beurteilung <strong>de</strong>s Zielerreichungsgra<strong>de</strong>s,<br />

in<strong>de</strong>m die ursprünglichen<br />

Leistungs-, Termin und Wirtschaftlichkeitsziele<br />

mit <strong>de</strong>m erreichten Zustand verglichen und bestehen<strong>de</strong><br />

Abweichungen analysiert wer<strong>de</strong>n. Neben<br />

<strong>de</strong>r Transparenz dienen sie insbeson<strong>de</strong>re<br />

für Lernprozesse, um bei vergleichbaren Investitionen<br />

in <strong>de</strong>r Vergangenheit gemachte Fehler zu<br />

vermei<strong>de</strong>n.<br />

Nutzung/Betrieb<br />

CM März / April 2010<br />

Nach Projektabschluss geht das Investitionsobjekt<br />

in <strong>de</strong>n Betrieb bzw. in die Nutzung über. In<br />

dieser Phase fallen keine Investitionsausgaben<br />

mehr an, son<strong>de</strong>rn Betriebskosten und Abschreibungen.<br />

Gleichzeitig erhofft man sich Ertragsbeiträge,<br />

die sich aus <strong>de</strong>r Investition ergeben.<br />

Diese Investitionen wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel im<br />

Anlagevermögen aktiviert und (Anlagen-) Kostenstellen<br />

zugeordnet, so dass die Controllingtätigkeit<br />

häufig auf das operative (Kostenstellen-)<br />

Controlling übergeht und hier nicht<br />

weiter ausgeführt wer<strong>de</strong>n soll.<br />

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