Weiterentwicklung von Hospiz - Diakonie Geringswalde
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5.5. Pädiatrische<br />
Palliativversorgung<br />
5.5.1. Pädiatrisch-klinikgestützte<br />
Palliativmedizin<br />
5.5.1.1. Aufgaben<br />
5.5.1.2. Struktur<br />
Seit 2001 begleiten, betreuen und beraten, im Rahmen des Brückenprojektes an der<br />
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums „Carl Gustav Carus“<br />
Dresden, Kinderkrankenschwestern und Kinderkrankenpfleger onkologisch erkrankte<br />
Kinder und Jugendliche mit deren Familien beim Übergang <strong>von</strong> dem stationären in<br />
den ambulant-häuslichen Bereich.<br />
Seit 2005 gibt eine speziell für pädiatrische Palliativversorgung eingerichtete Teilzeitstelle<br />
eines Pädiaters, welcher die Betreuung der Kinder und Jugendlichen gemeinsam<br />
mit den ambulanten Kinderärzten übernimmt. Somit kann ein erfahrener<br />
Pädiater im Bereich der pädiatrischen Palliativmedizin den ambulanten Kinderarzt<br />
unterstützen. Sie versorgen gemeinsam mit den Teams des Uniklinikums Dresden und<br />
den ambulanten Partnern die Kinder und Jugendlichen in der Lebensendphase.<br />
Die Aufgabenbereiche sind denen des Care Managements sehr ähnlich, jedoch gibt es<br />
zusätzliche Tätigkeiten, welche speziell im pädiatrischen Palliativbereich notwendig sind:<br />
– Betreuung der Kinder schon im stationären Bereich mit Anleitung der Eltern –<br />
frühzeitige Vertrauensbildung,<br />
– ressourcenorientierte Pflege- und Betreuungsplanung – dadurch Stärkung der<br />
familiären Ressourcen und Kompetenzen,<br />
– Entlassungsvorbereitung und Kontaktaufnahme zu ambulanten Partnern (Kinderarzt,<br />
Pflegedienste, ambulante Kinderhospizdienste, Sanitätshäuser),<br />
– Übergabe und Anleitung der ambulanten Partner in speziellen pädiatrischen Behandlungspflegen,<br />
– Anleitung der Angehörigen durch gleichbleibende Ansprechpartner,<br />
– medizinische Betreuung in der Lebensendphase gemeinsam mit den ambulanten<br />
Partnern,<br />
– symptomentlastende Therapien,<br />
– Schmerztherapie speziell für Kinder,<br />
– Begleitung der Gesamtfamilie gemeinsam mit dem psychosozialen Nachsorgeteam,<br />
– Beratung über Pflegeleistungen,<br />
– Versorgung der Kinder und Jugendlichen nach dem Versterben gemeinsam mit<br />
den Angehörigen, wenn sie es wünschen,<br />
– Nachsorgebetreuung der Familie bis ein Jahr nach dem Tod des Kindes, dabei Augenmerk<br />
auf Übergang zu den Angeboten für verwaiste Eltern und Geschwister.<br />
Das Brückenprojekt ist eine eigene Struktureinheit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />
des Universitätsklinikums „Carl Gustav Carus“ Dresden.<br />
Folgende Anforderungen stellen sich an dieses Projekt:<br />
Infrastrukturelle Anforderungen:<br />
– 24h Rufbereitschaft,<br />
– Dienst-PKW,<br />
– Mobile Telefone,<br />
– Diensträume,<br />
– Kerndokumentation für die pädiatrische Palliativversorgung.<br />
Personelle Anforderungen:<br />
Im Brückenprojekt arbeiten Kinderkrankenschwestern und Kinderkrankenpfleger mit<br />
einer langjährigen Berufserfahrung im Bereich Onkologie und Neuropädiatrie. Die<br />
Mitarbeiter arbeiten zu 50 % auf den Stationen und zu 50 % im Brückenprojekt.<br />
Somit bleibt die Bindung zum stationären Bereich bestehen.<br />
Um einer psychischen Überlastung vorzubeugen, nehmen die Mitarbeiter regelmäßig<br />
an der Supervision teil und wechseln nach Ablauf <strong>von</strong> ca. zwei Jahren wieder in den<br />
stationären Arbeitsbereich.<br />
Fortbildung der Mitarbeiter in:<br />
– Gesprächsführung<br />
– Zusatzweiterbildung für pädiatrische Palliativversorgung (200 Stunden-Kurs).<br />
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