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Weiterentwicklung von Hospiz - Diakonie Geringswalde

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36<br />

8.3 Die Arbeit des Brückenprojektes<br />

der Klinik für<br />

Kinder- und Jugendmedizin<br />

des Universitätsklinikums<br />

Dresden<br />

Fallbeispiel:<br />

Felix wurde im Sommer 2004 auf der neuropädiatrischen Station mit einem bösartigen<br />

Hirntumor aufgenommen. Nachdem feststand, dass er höchstwahrscheinlich nicht<br />

mehr gesund werden kann, wurde das Brückenprojekt hinzugezogen. Schon während<br />

des stationären Aufenthaltes begann die Betreuung durch die Mitarbeiter des Brückenteams.<br />

Gemeinsam mit seiner Mutter versorgten sie Felix und ermittelten seine Ressourcen<br />

und die der Familie. Da Felix eine Halbseitenlähmung hatte, benötigte er dringend<br />

Unterstützung bei der Pflege. Hier wurde die Mutter schon während des stationären<br />

Aufenthaltes in den speziellen Pflegemaßnahmen, bei der Mobilisierung und der Verabreichung<br />

der Medikamente angeleitet. Das Brückenprojekt erarbeitete eine Entlassungsplanung,<br />

die speziell auf die Ressourcen <strong>von</strong> Felix und seiner Familie ausgerichtet<br />

war. Notwendige Hilfsmittel wurden organisiert. Nachdem ein Fremdhilfebedarf<br />

bei der Versorgung ermittelt war, wurden der Kinderarzt vor Ort und ein Pflegedienst<br />

in die Betreuung eingebunden. Das Brückenteam war für die Koordination und Übergabe<br />

vor Ort zuständig.<br />

Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wurden die ambulanten Partner in den<br />

speziellen pädiatrischen Behandlungsmaßnahmen angeleitet. Felix konnte so eine<br />

lange Zeit in einem stabilen Zustand und gut versorgt zu Hause verbringen. Das<br />

Brückenteam war in dieser Zeit Ansprechpartner für die ambulanten Kollegen und<br />

für Kriseninterventionen zuständig.<br />

Im weiteren Verlauf verschlechterte sich der Zustand zunehmend, es traten Schmerzen<br />

und Erbrechen auf. Gemeinsam mit der Schmerzambulanz und dem ambulanten<br />

Kinderarzt wurde eine adäquate Schmerztherapie durchgeführt. Die Eltern wurden<br />

seitens des Brückenprojektes in die Schmerzsymptomkontrolle und die Therapiemaßnahmen<br />

eingebunden.<br />

In dieser Zeit konnten die Eltern jederzeit bei Problemen das Brückenteam anrufen.<br />

Im Rahmen regelmäßiger Hausbesuche wurde das Versorgungskonzept mit Felix,<br />

seinen Eltern und den ambulanten Partnern besprochen und an die jeweilige Situation<br />

angepasst. In dieser Zeit stand dem Betreuungsteam eine ambulante Physiotherapie<br />

zur Seite. Während der Hausbesuche betreute die Sozialpädagogin des<br />

Sonnenstrahl e. V. die Geschwister <strong>von</strong> Felix.<br />

Die Familie wurde in ihrem Wunsch unterstützt, Felix so lange wie möglich zu Hause<br />

zu versorgen. Durch die Anleitungen in den speziellen Pflege- und Behandlungsmaßnahmen<br />

wurden die Ressourcen der Eltern gestärkt, und sie konnten aktiv etwas in<br />

ihrer gewohnten Umgebung für ihr Kind tun.<br />

Nachdem Felix gestorben war, hielt das Brückenteam noch ein Jahr lang regelmäßig<br />

Kontakt zur Familie und bestärkte sie, sich der Gruppe der verwaisten Eltern des<br />

Sonnenstrahl e. V. anzuschließen. Die Familie ist dort mittlerweile fest integriert.

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