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Starke Messen, neue Strategien, kreative Koops & volle Kassen - E&W

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TELEKOMMUNIKATION E&W 12/07<br />

liegen bei allen Mobilfunkern<br />

bei 90% oder höher. – Und der<br />

immer höheren Übertragungsleistung<br />

der Mobilfunktechnik.<br />

Allerdings können die höheren<br />

Datenumsätze die gesunkenen<br />

Preise für Sprachtelefonie bei allen<br />

Betreibern nicht zur Gänze<br />

ausgleichen. Gleichzeitig wird<br />

auch hier die Folge des harten<br />

Wettbewerbs unter den Netzbetreibern<br />

deutlich: Die Datenpreise<br />

sind innerhalb eines Jahres in<br />

den Keller gefallen.<br />

Das Ende eines<br />

Lieblingsgerüchts<br />

Das Jahr 2007 hat auch einige<br />

Veränderungen in der Betreiberlandschaft<br />

gebracht. Fast unbemerkt<br />

ging Anfang Oktober der<br />

KONVERGENZ NIMMT ZU<br />

Rückzug von Tele2 vom österreichischen<br />

Mobilfunkmarkt von<br />

statten. Der MVNO hat sein österreichisches<br />

Mobilfunkgeschäft<br />

mit offiziell rund 130.000 Kunden<br />

im September für 7 Mio<br />

Euro an die Mobilkom abgegeben.<br />

Als Grund wurde die<br />

schlechte Ertragssituation wegen<br />

des harten Wettbewerbs genannt.<br />

Von größerer Reichweite war<br />

allerdings der Verkauf von One.<br />

Dieses Jahr war es wirklich soweit.<br />

Der Netzbetreiber, um<br />

dem sich seit Jahren Verkaufsgerüchte<br />

gerankt hatten, hat seit<br />

Juni einen <strong>neue</strong>n Eigentümer.<br />

Wobei der Abschluss des Deals<br />

zum Schluss überraschend<br />

schnell über die Bühne gegangen<br />

ist. Der Finanzinvestor Mid Europa<br />

Partners (MIP) hat zusam-<br />

men mit dem bisherigen Minderheitseigentümer<br />

Orange den<br />

Netzbetreiber für 1,4 Mrd Euro<br />

übernommen. Wobei MIP 65%<br />

der Anteile hält und Orange auf<br />

35% kommt.<br />

Mit der Übernahme kam es auch<br />

zu einem Wechsel an der Spitze<br />

des Betreibers. Michael Krammer<br />

folgt Jørgen Bang-Jensen als<br />

CEO von One nach.<br />

Nichts aufwärmen<br />

Eine Strategie à la Telering soll es<br />

allerdings für One nicht geben,<br />

wie Krammer bei seiner Antrittspressekonferenz<br />

beteuert hat.<br />

„Jeder, der ein altes Essen aufwärmt,<br />

ist hier schlecht beraten.<br />

Das schmeckt nicht mehr“, so<br />

Krammer.<br />

Einen Trend dieses Jahres im Mobilfunkbereich<br />

wollen wir hier nicht verschweigen.<br />

Die Konvergenz von Multimedia-Angeboten<br />

und Mobilfunk nimmt weiter zu.<br />

Bestes Beispiel ist die Einführung der X-<br />

Series von 3, womit der Betreiber das<br />

Handy zur vollwertigen Internetplattform<br />

aufwerten möchte. Dazu hat 3 auf internationaler<br />

Ebene eine Reihe von Kooperationen<br />

mit Internet-Schwergewichten wie<br />

Google, Sling Media oder Orb sowie Skype<br />

ins Boot geholt. Ein anderes Beispiel ist<br />

der kommerzielle Start der VoIP-Plattform<br />

„A1 over IP“ der Mobilkom oder die Neugestaltung der Handyportale<br />

durch Mobilkom, One und T-Mobile.<br />

In einem Markt, der endgültig<br />

im Verdrängungswettbewerb angekommen<br />

ist, setzt er stattdessen<br />

auf segmentspezifische Angebote.<br />

Category Management<br />

Eine genauere Kundenansprache<br />

wird ebenfalls von den Hardware-<br />

Herstellern angestrebt. Category<br />

Management entwickelt sich zum<br />

Leitwort der Handyhersteller. So<br />

hat Nokia sein Angebot in vier<br />

große Kategorien eingeteilt, um<br />

dadurch die Kunden genauer ansprechen<br />

zu können, und dazu<br />

eine umfassende Strategie aufgezogen.<br />

Diese erfasst alle Bereiche<br />

von der POS-Gestaltung bis zur<br />

Zusammenstellung des Handy-<br />

Portfolios. Wobei eine schlankere<br />

Produktpalette auch zu einem<br />

größeren Verkaufserfolg führt. Bei<br />

der Umsetzung des Category<br />

Managements unterstützt Nokia<br />

den EFH unter anderem mit seinen<br />

Shop Consultants.<br />

Eine ähnliche Strategie fährt hier<br />

FESTNETZ UNTER DRUCK<br />

Mit der Übernahme<br />

von One durch Mid<br />

Europa Partners und<br />

Orange kommt es<br />

auch zu einem<br />

Wechsel an der<br />

Spitze des Netzbetreibers:<br />

Michael<br />

Krammer folgt<br />

Jørgen Bang-<br />

Jensen als CEO<br />

nach.<br />

Sony Ericsson, wobei das schwedisch-japanische<br />

Joint Venture zB<br />

durch sein POS-System auch<br />

den Verkauf von Zubehör forcieren<br />

will. ■<br />

Hart zur Sache geht es auch im Festnetzbereich. Hier steht die Telekom<br />

Austria in einem harten Wettbewerb zu ihren Verfolgern. Und die werfen<br />

dem Marktführer Remonopolisierungstendenzen vor. Laut wurde der Vorwurf<br />

erstmals nach der Übernahme von eTel, dem viertgrößten Anbieter<br />

auf dem Markt, durch die Telekom.<br />

Aber auch das Triple-Play-Angebot der TA zum Auftakt der Weihnachtssaison<br />

hat den Unmut der Konkurrenz hervor, und in Folge die Telecom-Control-Kommission<br />

auf den Plan gerufen (siehe auch Seite XX).<br />

Die TA allerdings sieht heute ihre schärfsten Wettbewerber nicht im Festnetz,<br />

sondern unter den Mobilfunkern, die mit aggressiven mobilen Breitbandangeboten<br />

im Massenmarkt der Privatkunden ungeniert wildern.<br />

Nachdem bereits<br />

über 80%<br />

der Sprachminuten<br />

in den<br />

Mobilfunkbereichabgewandert<br />

sind,<br />

machen sich<br />

die Mobilfunker<br />

daran,<br />

auch das Datengeschäft<br />

zu<br />

erobern. Und selbst wenn sich die Mobilkom im Frühjahr noch ein wenig<br />

Zurückhaltung gegenüber ihrer Festnetzschwester auferlegt hat, ist spätestens<br />

seit Mai die Schonzeit vorbei.<br />

Die Telekom reagiert auf diese Situation mit <strong>neue</strong>n Serviceangeboten, die<br />

auf stabilen Breitband-Anbindungen aufbauen, und damit die Abwanderung<br />

der Kunden aus dem Festnetz verhindern sollen. Nach der Einführung<br />

des Sicherheits-Services AonAlarmServices hat die Telekom mit AonTV ein<br />

weiteres Zeichen gesetzt. Daneben forciert der Marktführer im Festnetz<br />

seine Partnerschaften mit dem Fachhandel. Dieser soll nicht nur die Services<br />

verkaufen, sondern auch Dienstleistungen für die Telekom erstellen.

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