Starke Messen, neue Strategien, kreative Koops & volle Kassen - E&W
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... DER FORTSETZUNG des Grundig-Krimis und<br />
veröffentlichte den Hintergrund, die Einfädler<br />
und die Abwicklung des Coups. Laut dem Ermittler,<br />
Kriminalkommissar Knoll aus Fürth,<br />
waren der Grundig Logistik-Direktor<br />
und sein<br />
Finanzprokurist mit der<br />
Verschrottung der rund<br />
1.000 kaputten Videorecorder<br />
beauftragt. Beide<br />
umgingen die Vorschriften<br />
(Beiziehung eines<br />
Notars und des Werkschutzes)<br />
und „retteten” die Geräte für ihre<br />
Zwecke. Nach zwei Jahren wurden diese dann<br />
an ein befreundetes, als Untermieter am<br />
Grundiggelände stationiertes Elektronikunternehmen<br />
billig verscherbelt, dort mit bar bezahlten<br />
Ersatzteilen wieder flott gemacht und<br />
in von Grundig-Managern bereitgestellter<br />
Originalverpackung verkaufsfertig gemacht.<br />
Über die in Lichtenstein ansässige Telsonic Industrie<br />
AG gelangten die Recorder an die<br />
Elektronia Vertriebsgesellschaft, Köln, und weiter<br />
– ausgestattet mit der Grundig-Lieferantenerklärung<br />
– an Peter Eberharts Handelsund<br />
Service GmbH in Wien. Dort glaubte<br />
man an einen damals durchaus üblichen Parallelimport,<br />
blieb letztlich aber voll auf den Gewährleistungsansprüchen<br />
und, wegen des gerichtlichen<br />
Vertriebsstopps, einem Berg von<br />
unverkäuflichen Geräten sitzen.<br />
... DER ERFOLGREICHEN BILANZ des Clubs E,<br />
der schon im ersten Jahr seiner Aktivitäten<br />
nicht nur 123 Mitglieder gewonnen, sondern<br />
auch zwei Shop-Analysen für alle Mitglieder<br />
Vor 20 Jahren<br />
berichtete E&W unter anderem von ...<br />
und zwölf Seminare mit 519 Teilnehmern sowie<br />
eine Vortragsserie über die „Berlin Trends”<br />
mit über 400 Teilnehmern organisiert hatte.<br />
... KLEINUNGARN IN MARIAHILF. Dort hatten<br />
sich nicht nur zahllose Ramsch-Geschäfte angesiedelt,<br />
deren Schlepper jeden nach einem<br />
Magyaren Ausschauenden kapern wollten,<br />
sondern das Grätzel zog auch jede Menge<br />
kaufwillige Ungarn an. Und weil dort die Devisen<br />
knapp waren, entwickelte sich ein reger<br />
Tauschhandel. Etwa Krimsekt, Kaviar und<br />
Gänseleber gegen Radiorecorder.<br />
... EINEM FRUCHTLOSEN GESPRÄCH, das der Wiener<br />
Gremialvorsteher Haubenburger zwischen<br />
Walter Nettig und dem Konsumentenschützer<br />
Fritz Koppe zum damals heftig umstrittenen<br />
Elektropreisgefüge organisiert hatte. Vorangegangen<br />
waren heftige Attacken mit windschiefen<br />
Preisvergleichen des VKI gegen den Elektrohandel,<br />
die in der Forderung, das Rabattgesetz ersatzlos<br />
zu streichen, gegipfelt hatten.<br />
... EINER SCHILLERNDEN, oft als Erfinder des<br />
Graukanals apostophierten Figur im heimschen<br />
Elektrohandel – vom damals verstorbenen,<br />
wohl sonderbarsten Elektrogroßhändler<br />
Österreichs, Kostelitz. Der war 1951 aus Ungarn<br />
nach Österreich geflüchtet und hier in<br />
den E-Großhandel eingestiegen.<br />
Er belieferte<br />
aus der Spiegelgasse nicht<br />
nur die damals oft von<br />
der Industrie gesperrten<br />
Schleuderer wie Jerabek,<br />
Polatschek, Urbanek,<br />
Götzer, Blitz oder Konsum,<br />
sondern auch Privatkunden<br />
– und das ohne je ein Geschäftslokal<br />
betrieben zu haben. Doch die Industrie<br />
war ihm darob nicht gram, weil er zum einen<br />
immer bar zahlte und zum anderen mit seinen<br />
Exportaktivitäten als Ventil für hohe Lagerstände<br />
agierte.<br />
... DER NOCH NICHT RECHTSKRÄFTIGENVerurteilung<br />
Günther Bauknechts zu 15 Monaten<br />
unbedingt wegen fahrlässiger Krida.<br />
... DER EINSTELLUNG DER OSRAM PRODUKTION<br />
in Wien und der Übersiedlung ins <strong>neue</strong> Vertriebszentrum<br />
nach Oberlaa. Damit schloss die<br />
traditionelle, von Auer v. Welsbach zur Glühlampenproduktion<br />
gegründete Fabrik, in der<br />
noch in den Fünfzigerjahren 600 Mitarbeiter<br />
gewerkt hatten.<br />
... DER ZEUGNISAKTION BEI ELEKTRO BLÖCH. Um<br />
der Jugend zu zeigen, dass sich Leistung auch<br />
lohnt, gab’s dort für die jeweils drei Besten einer<br />
Schulstufe je einen Radiorecorder gratis.<br />
... DEM START DER ARIANE RAKETE, die den ersten<br />
Direktempfangssatelliten ins All befördert hatte.<br />
Damit sei nun der Empfang mit Mini-Schüsseln<br />
möglich, man brauche auch keine Postgenehmigung<br />
mehr und könne eine um 50% höhere<br />
Bildqualität erreichen, schrieb E&W – und nun<br />
würde das Sat-Geschäft ins Laufen kommen.<br />
... DER ANKÜNDIGUNG, die Funkberater würden<br />
ihren Jahreskongress im nächsten Jahr nicht<br />
mehr in Innsbruck abhalten, sondern im Rahmen<br />
der HIT 88.<br />
... DEN BANKOMATKASSEN im Geschäft, die<br />
vorerst bei einigen Tankstellen und ÖBB-<br />
Schaltern getestet würden. Was heute nicht<br />
mehr aus der Wirtschaft wegzudenken ist,<br />
musste E&W damals den Händlern erst<br />
schmackhaft machen und druckte quasi eine<br />
Betriebsanleitung dafür ab.<br />
... DER SINNHAFTIGKEIT des Computereinsatzes<br />
im Fachhandel – was damals von vielen<br />
Händlern abgelehnt wurde – und den vielen<br />
Möglichkeiten, damit die Geschäftsführung<br />
wesentlich effizienter zu machen und den Gewinn<br />
zu maximieren.