Starke Messen, neue Strategien, kreative Koops & volle Kassen - E&W
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E&W 12/07<br />
vor großes Thema, und Major-Player der UE<br />
wie Samsung oder Philips setzen vermehrt<br />
auf portable Audio- und Videobegleiter. Natürlich<br />
heizte auch Marktbeherrscher Apple<br />
den Wettbewerb mit <strong>neue</strong>n Veröffentlichungen<br />
wie dem iPod Touch mit berührungsempfindlichen<br />
Display oder dem iPhone<br />
(„nur ein iPod der zufälligerweise auch telefonieren<br />
kann”, © E&W Telekomspezialist<br />
Dominik Schebach) weiter an. Aber nicht<br />
nur mit <strong>neue</strong>n Produkten machte das Jobs-<br />
Imperium auf sich aufmerksam. Noch bevor<br />
die Apple-Babys das Licht der Welt erblickten<br />
war die Musikbranche, konkret Apple mit der<br />
Plattenindustrie, im Clinch bezüglich Digitalem<br />
Rechte Management (DRM). Die Industrie<br />
hatte die Panik, zu wenig von den<br />
Früchten des digitalen Musikverkaufs abzubekommen<br />
und forderte die Öffnung des<br />
Apple DRM. Dieser Forderung schloss sich<br />
kurzfristig sogar die EU-Kommission an. Es<br />
wurde allerdings nichts daraus, abgesehen davon,<br />
dass EMI mittlerweile seinen Musikkatalog<br />
ohne Kopierschutz vertreibt.<br />
Highlights: IFA und Futura<br />
Auch heuer wieder war der Höhepunkt des<br />
UE-Jahres Ende August bzw Anfang September<br />
gekommen. Auf der Internationalen<br />
Funkausstellung in Berlin präsentierte die Industrie<br />
die <strong>neue</strong>n Produkte. Echte Knüller<br />
blieben dabei allerdings aus – hingegen wurde<br />
viel Altbekanntes besser und größer gemacht.<br />
So war 2007 das Jahr der Full HD-<br />
Flats, egal ob Plasma oder LCD, egal ob von<br />
Sharp, Pioneer, Panasonic oder Metz. Natürlich<br />
in Kombination mit dem Schlagwort<br />
100 Hz und am besten in Größen von 42 bis<br />
103 Zoll.<br />
Im Designbereich zog es die meisten Fernseher<br />
und übrigens auch Peripheriegeräte wie<br />
DVD-Recorder wieder zurück zum klassischen<br />
Schwarz, um genau zu sein war Klavierlack<br />
angesagt. Designtechnisch eine der<br />
wenigen überzeugenden Ausnahmen: Der<br />
Philips Aurea in Weiß mit seinem leuchtenden<br />
Rahmen – Ambilight machts möglich.<br />
HD-Schlacht<br />
Um die ganzen HD-Panels auch mit den angemessenen<br />
Inhalten zu füllen, braucht es natürlich<br />
Zuspielgeräte, und neben DVD-Playern<br />
mit Upscale-Funktion erfreuten zwei<br />
DVD-Nachfolgeformate die Branche im ablaufenden<br />
Kalenderjahr. Ob nun Blu-ray oder<br />
HD-DVD diesen Kampf für sich entscheiden<br />
wird, ist noch unklar. Fest steht nur, dass<br />
durch den Formatkrieg die Preise der Geräte<br />
seit Jahresbeginn ordentlich nach unten gingen<br />
und Unternehmen wie LG oder Samsung<br />
Kombiplayer für die verunsicherte Konsumentenschaft<br />
ankündigten. Natürlich heizte<br />
auch die Veröffentlichung der Playstation 3<br />
den Wettbewerb weiter an, verfügt diese doch<br />
über ein integriertes Blu-ray-Laufwerk.<br />
Trotzdem blieb die Konsole – wohl auch<br />
wegen des exorbitant hohen Preises – weit<br />
hinter den Verkaufserwartungen zurück.<br />
Auf der Futura gab es zwar „nur” die gleichen<br />
Produkte wie auf der IFA zu bestaunen,<br />
aber eine durchwegs zufriedene Händlerschaft<br />
und auch glückliche Vertreter der Industrie<br />
waren von der österreichischen Messe<br />
durchaus angetan. „Die Futura hat sich als<br />
Branchenevent in Österreich etabliert und ist<br />
nicht mehr wegzudenken”, meinte auch<br />
Hans-Peter Seiss, Product- and Channelmarketing<br />
Retail Sharp.<br />
Endkunden?<br />
Allein die ewig im Raum schwebende Endkundenfrage<br />
ließ nicht nur glückliche Gesichter<br />
zurück. Die meisten Hersteller<br />
wünschten sich die Publikumsöffnung, wie<br />
HB-Multimedia-Verriebs-GesmbH-GF<br />
Philipp Dainese: „Am Erfolg der IFA sieht<br />
man, dass Endkunden zugelassen werden sollten,<br />
und sei es nur am Sonntag.” Mit einer<br />
geregelten Endkundenöffnung könnten wohl<br />
auch die meisten Händler leben, mit denen<br />
das E&W-Team sprach. Verärgert waren sie<br />
jedoch auch heuer ob der vielen Konsumenten,<br />
die trotz versprochener genauerer Kontrollen<br />
in die Salzburger Messehallen strömten<br />
– wie immer leicht an ihren mit Kugelschreibern<br />
und Mentolzuckerln gefüllten Sackerln<br />
zu erkennen. So meinte Wolfgang<br />
Ziegler von Musik und Technik Ziegler aus<br />
Salzburg gar „an die 40” seiner eigenen Kunden<br />
getroffen zu haben.<br />
Klang und Bild mit Publikum<br />
Dass eine Publikumsmesse durchaus gefragt<br />
ist, zeigten die Klangbilder, die heuer erneut<br />
die Welt der hochwertigen UE präsentierten<br />
und neben Nischen-High-end-Audioproduzenten<br />
auch beinahe alle großen internationalen<br />
Hersteller mit im Boot hatten. Ein<br />
Trend im HiFi-Bereich konnte jedenfalls klar<br />
ausgemacht werden: hochwertige Stereolösungen<br />
sind wieder in Mode.<br />
Wie man sieht, war es wieder ein bewegtes<br />
Jahr für die UE-Branche, in dem es auch so<br />
manche Verschiebungen der Marktanteile<br />
gab. Bei allen Kämpfen darum hat die Branche<br />
jedenfalls eines wieder geschafft: Emotionen<br />
in die Produkte zu bringen. Um das UE-<br />
Jahr 2007 mit einem Satz von Klangbilderorganisator<br />
und begeistertem UE-Freak Dr.<br />
Ludwig Flich ausklingen zu lassen: „Wenn<br />
Vorführen zum Verführen wird, ist heute nahezu<br />
alles verkaufbar. Das Geschäft soll wieder<br />
,Unterhaltungs’-Elektronik werden.” Die<br />
Branche hat sich im ablaufenden Jahr auf<br />
eben diesen Weg begeben. ■