Starke Messen, neue Strategien, kreative Koops & volle Kassen - E&W
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HELMUT J. ROCKENBAUER:<br />
Ende gut –<br />
alles gut!<br />
Der heimische Elektrohandel hat eine tolle Jahresrally<br />
hinter sich gebracht und zum großen Teil auch<br />
die Weichen für eine positive Weiterentwicklung in<br />
den nächsten Jahren gestellt. Saftige Umsatzzuwächse<br />
bei der Unterhaltungselektronik, den<br />
Kleingeräten und sogar bei der im Jahr davor etwas<br />
ins Stocken geratenen Weißware und dem Telekommarkt<br />
waren schon in den ersten zehn Monaten<br />
drinnen – und ein rekordverdächtiges Weihnachtsgeschäft<br />
scheint vorprogrammiert. Letzteres<br />
mit Ergebnissen, die weit über den Prognosen für<br />
den Einzelhandel im Allgemeinen liegen werden –<br />
der EFH wird sich ein ordentliches Stück vom auf<br />
1,5 Mrd Euro geschätzten Saison-Umsatzkuchen<br />
abschneiden können.<br />
Einen besseren Termin für meinen Rückzug aus<br />
dem operativen Geschäft kann es gar nicht geben.<br />
Der Branche geht’s prima, unser eigenes Unternehmen<br />
läuft blendend und mein Nachfolger legt mit<br />
seinem Team ein ordentliches Tempo vor.<br />
Weil ich zwar leiser treten, mich aber nicht auf’s<br />
Faulbett legen und schon gar nicht die Branche –<br />
zu deren Entwicklung ich wohl einen Teil beigetragen<br />
habe – aus den Augen verlieren will, werde ich<br />
mich auch in den nächsten Jahren um den Management-Teil<br />
der E&W intensiv kümmern.<br />
Zum einen, weil es, bedingt durch die GfK-Kündigung,<br />
jetzt aufwändigerer Recherchen bedarf, Sie<br />
weiterhin mit den wichtigsten Marktdaten zu versorgen.<br />
Und zum anderen, weil ich eine Reihe<br />
von Ideen habe, um dem EFH-Unternehmer zu<br />
einer noch effizienteren – sprich einträglicheren –<br />
Unternehmensführung zu verhelfen.<br />
Eine davon haben wir schon mit der detaillierten<br />
Analyse des Staubsaugermarktes in E&W 11 umgesetzt<br />
– und werden das konsequent mit anderen<br />
Marktsegmenten fortsetzen. Den Start einer zweiten<br />
finden Sie in dieser Ausgabe. Dabei geht es<br />
um’s Kostenmanagement des Fuhrparks im Unternehmen,<br />
das nicht nur arbeitsaufwändig sondern<br />
auch teuer ist. Statt PR-triefender Pseudo-Tests<br />
gibt’s in E&W hilfreiche Tipps, die Geld sparen.<br />
Ich bleibe der Branche also auch weiterhin verbunden<br />
– das geht gar nicht anders – und wünscht Ihnen,<br />
dass es im nächsten Jahr genau so gut läuft<br />
wie heuer.<br />
Management<br />
Management<br />
DAMIT SIE WISSEN, MIT WEM SIE ES ZU TUN HABEN<br />
(Fast) alles über Metro<br />
Die Machtübernahme der Haniels (E&W<br />
berichtete) bei der Metro hat sich vorerst<br />
nur im Wechsel des Vorstandvorsitzes zum<br />
31. Oktober dokumentiert. Hans Joachim<br />
Körber hat den Machtkampf um die Führung<br />
und die künftige Strategie des Handelskonzerns<br />
verloren. Der Haniel-Mann<br />
Eckhard Cordes ist der <strong>neue</strong> Mächtige –<br />
und verkündet eine „Strategie zur Steigerung<br />
des Wertschöpfungspotentials”.<br />
Dabei ist Metro mit Sicherheit kein Sanierungsfall,<br />
sondern verdient ordentlich Geld<br />
und bedient seine Aktionäre alljährlich mit<br />
schönen Dividenden. Zudem hat der breit<br />
aufgestellte Handelskonzern mit seiner<br />
beinhart durchgezogenen Internationalisierungsstrategie<br />
erreicht, am Kapitalmarkt<br />
heute dreimal so hoch bewertet zu werden<br />
wie noch vor vier Jahren.<br />
Dabei ist die Metro mit Sitz in Düsseldorf<br />
erst vor elf Jahren aus der Verschmelzung<br />
der drei heterogenen Handelsunternehmen<br />
Asko Deutsche Kaufhaus, Kaufhof<br />
und Metro Cash & Carry entstanden.<br />
Heute steht der Handelsriese auf vier Konzernsäulen.<br />
Mit Metro Cash & Carry ist man Weltmarktführer<br />
im Selbstbedienungsgroßhandel<br />
– und lukrierte aus diesem Bereich zuletzt<br />
28 Mrd. Euro Umsatz.<br />
Die dynamischste Konzernsparte allerdings<br />
ist Media Markt und Saturn – und Marktführer<br />
in Europa im Elektrohandel. Im Jahr<br />
2006 stieg der Umsatz zweistellig auf mehr<br />
als 15 Mrd Euro.<br />
Die Sparte Lebensmittelhandel (Real und<br />
Extra) hat im vergangenen Jahr mit einem<br />
Umsatz von rund 10 Mrd Euro knapp die<br />
operative Gewinnschwelle überschritten<br />
r GLÖSSCHEN<br />
Wiener Pickerlmania<br />
Galeria Kaufhof ist das kleinste und zugleich<br />
traditionsreichste Geschäftsfeld des<br />
Konzerns – und liefert 3,6 Mrd Euro Umsatz.<br />
Jedoch stammen aus diesem Bereich<br />
die Perlen Media Markt und Saturn, die in<br />
den achtziger Jahren via Kaufhof übernommen<br />
worden waren.<br />
Heute ist Metro – und da hat sich der promovierte<br />
Brauingenieur Hans-Joachim<br />
Körber, der 1999 den Vorstandsvorsitz<br />
übernahm, seine Meriten verdient – der<br />
drittgrößte Handelskonzern der Welt und<br />
in mehr als 30 Ländern über den Globus<br />
unterwegs. An rund 2.400 Standorten arbeiten<br />
gut 270.000 Mitarbeiter. Fast 57<br />
Prozent des mehr als 60 Milliarden Euro<br />
ausmachenden Konzernumsatzes stammen<br />
aus dem Ausland.<br />
Eckhard Cordes hat das Handwerkzeug,<br />
das er zur Führung der Holding des Familienunternehmens<br />
Franz Haniel & Cie benötigt,<br />
als Troubleshouter unter Jürgen<br />
Schrempp bei Daimler Chrysler gelernt.<br />
Seit Jänner 2006 führt er Haniel & Cie mit<br />
Sitz in Duisburg-Ruhrort. Das Unternehmen<br />
hat 56.000 Beschäftigte in 40 Ländern<br />
und brachte es zuletzt auf einen Umsatz<br />
von 28 Mrd Euro.<br />
Als Haniel bei der Metro heuer den Anteil<br />
an stimmberechtigten Aktien auf 34,24%<br />
aufstockte und mit der Familie Schmidt-<br />
Ruthenbeck die Interessen bündelte, hatten<br />
sie gemeinsam das Sagen im Konzern<br />
erreicht – und Cordes per 1. November<br />
d. J. auch in diesen Vorstandssessel gehoben.<br />
Man darf gespannt sein, wie Cordes den<br />
Konzern umkrempeln wird, zumal sogar<br />
über einen Börsegang der Elektrohandelsunternehmen<br />
spekuliert wird.<br />
Neben der Erhöhung der Kurzparktarife um 50% und der Ausweitung der Zonen bis 22<br />
Uhr (was besonders Konzertbesucher erbost) gibt’s noch ein paar wahre Gustostückerln.<br />
Nur für nachgewiesene Lieferautos kann man um sündteures Geld eine Parkkarte (gilt<br />
aber nur bis 18 Uhr) für den Heimatbezirk beantragen; bei einem zweiten oder dritten<br />
Lieferfahrzeug verdoppelt sich der Preis dieser Karte. Für Werkstättenfahrzeuge kann man<br />
auch für andere Bezirke eine solche Karte (S-Karte) beantragen – bekommt sie aber nur<br />
schwer. Für Hotelgäste gibt’s die H-Karte und eine K-Karte für Kfz-Werkstätten. Kompliziert,teuer<br />
und wirtschaftsfeindlich – lässt aber die Stadtkassa klingeln. Bravo!