Starke Messen, neue Strategien, kreative Koops & volle Kassen - E&W
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MANAGEMENT E&W 12/07<br />
ARNDT TRAINDL AUF DER SUCHE NACH DER VISUALISIERUNG VON GEFÜHLEN<br />
… als tausend Worte<br />
Im Ladenbau und in der Gestaltung von Warensortimenten scheint sich ein alter Spruch zu bewahrheiten: „Ein Bild sagt<br />
mehr …“ Arndt Traindl, CEO der retail branding AG, beschreibt in seinem Buch „Neuromarketing – die innovative Visualisierung<br />
von Emotionen” wie Konsumenten reagieren – und auch worauf. In einer ganzen Reihe von Versuchen hat sich<br />
herausgestellt, dass es vor allem die Emotionen sind, die Kaufentscheidungen wesentlich beeinflussen und dass diese<br />
Emotionen durchaus in eine bestimmte Richtung gelenkt werden können – zB eben durch den Einsatz entsprechender<br />
Bildwelten.<br />
DIE MÄRKTE SIND VOLL und längst<br />
wurde der Wettbewerb der Produkte<br />
vom Wettbewerb um die<br />
Wahrnehmung der Konsumenten<br />
abgelöst. Letzterer lenkt seine<br />
Aufmerksamkeit auf das, was in<br />
ihm Emotionen auslöst, was ihn<br />
sozusagen (be-)trifft.<br />
Auf dem Forschungsgebiet des<br />
Neuromarketings versucht man,<br />
sich diesen Gefühlen zu nähern,<br />
indem man psychologische und<br />
neuro-physiologische Erkenntnisse<br />
in entsprechende Marketingmaßnahmen<br />
einbindet.<br />
Und so schickt Arndt Traindl seinem<br />
Buch „Neuromarketing –<br />
Die innovative Visualisierung von<br />
Emotionen” einen Spruch des<br />
französischen Mathematikers und<br />
Philosophen Blaise Pascal voraus:<br />
„Der letzte Schritt der Vernunft<br />
ist, anzuerkennen, dass unendlich<br />
KURZ UND BÜNDIG:<br />
Versuche haben gezeigt:<br />
3 Motivfotos wirken stärker<br />
als Produktfotos,<br />
3 Kunden können mit den<br />
richtigen Mitteln allgemein<br />
in eine positive Stimmung<br />
versetzt werden (und geben<br />
dann auch mehr Geld aus).<br />
3 Ein Smiley erzeugt Preisvertrauen.<br />
3 Less is more.<br />
viel über sie hinausgeht.”<br />
Der Buchautor widmet sich in<br />
seinen Ausführungen dann in erster<br />
Linie den unterbewussten<br />
Wahrnehmungen von Marketingmaßnahmen<br />
– und zeigt mögliche<br />
Wege, vor allem die emotionale<br />
Ebene potenzieller Kunden<br />
anzusprechen um sie auf diese Art<br />
und Weise „wirklich” zu erreichen.<br />
„Wir haben ein völlig falsches<br />
Bild vom Menschen. Das Abendland<br />
hat der menschlichen Vernunft,<br />
der Ratio, einen großen<br />
Tempel gebaut, die Emotionen<br />
aber fanden darin keinen Platz”,<br />
heißt es im ersten Kapitel, „Emotionen<br />
gelten in unserer Kultur als<br />
triebhaft, animalisch und als<br />
Da fährt die Eisenbahn<br />
d’rüber: Bilder und<br />
Shopinszenierungen<br />
wirken (hier in den<br />
Haas-Pyradmiden neu,<br />
an deren Innenraumgestaltung<br />
Arndt<br />
Traindl maßgeblich<br />
beteiligt war).<br />
Überbleibsel der Evolution. …<br />
Wenn der Einzelhandel aber nicht<br />
bald beginnt, sich mit ihnen zu<br />
verbünden, wird ihm kein Wind<br />
mehr in die Segel blasen.”<br />
Reise durchs Gehirn<br />
Traindl beschreibt in seinem<br />
Buch verschiedene Versuchsaufbauten:<br />
3 So wurden u. a. untersucht,<br />
welchen Einfluss emotionale<br />
Bildinhalte auf das Wahrnehmungs-,<br />
Lern- und Entscheidungsverhalten<br />
nehmen. Das<br />
Ergebnis in Kurzform: Warenbilder<br />
in Form von Motivfotos<br />
lösten stärkere neuronale<br />
Aktivitäten aus als Warenbilder,<br />
die nur Produkte