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Wenn einer eine Reise tut... - Adolf-Reichwein-Verein

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Demokratie, war k<strong>eine</strong>swegs abwegig,<br />

sondern lag offenbar in der Luft, wie<br />

auch das Experiment der Regierung<br />

Schleicher lehrt. Auch das entspricht<br />

den Vorstellungen <strong>Reichwein</strong>s, die er<br />

im September 1932 in Prerow vortrug.<br />

Da wurde k<strong>eine</strong> �Liebesheirat� angestrebt,<br />

sondern ein Not- und Zweckbündnis.<br />

Hinterher kann man freilich<br />

feststellen, dass dieser Versuch sich<br />

In der Jury des <strong>Adolf</strong>-<strong>Reichwein</strong>-<br />

Preises hat es <strong>eine</strong>n Wechsel gegeben.<br />

Das langjährige Mitglied Roland<br />

<strong>Reichwein</strong> ist ausgeschieden, s<strong>eine</strong><br />

Schwester, Sabine <strong>Reichwein</strong> ist neues<br />

Mitglied. Dazu schreibt uns Roland<br />

<strong>Reichwein</strong>:<br />

Am 8. Oktober 2009 fand auf Schloss<br />

Rochow beim brandenburgischen<br />

Reckahn <strong>eine</strong> lange verabredete und<br />

vorbereitete Tagung der Jury des<br />

<strong>Adolf</strong>-<strong>Reichwein</strong>-Preises des Landes<br />

Brandenburg und der Stiftung �Großes<br />

Waisenhaus zu Potsdam� statt, auf der<br />

� nach einigen m.E. enttäuschenden<br />

Ausschreibungen und Preisverleihungen<br />

� <strong>eine</strong> neue, bessere Konzeption<br />

des Preises gründlich diskutiert werden<br />

sollte.<br />

Auf dieser Tagung wurde zwar <strong>eine</strong><br />

Lösung für die nächste Runde der<br />

Preisausschreibung gefunden, aber<br />

k<strong>eine</strong> darüber hinausgehende tragfähige<br />

Konzeption für die weitere Entwicklung<br />

des Preises, was eigentlich<br />

die Absicht gewesen war. In dieser<br />

Richtung wurden nur Anregungen und<br />

Arbeitsaufträge fomuliert.<br />

reichwein forum Nr. 15 Juni 2010<br />

58<br />

noch im Rahmen <strong><strong>eine</strong>r</strong> funktionierenden<br />

parlamentarischen Parteiendemokratie<br />

bewegte, die es schon nicht<br />

mehr gab, und dass er den nationalsozialistischen<br />

Gegner, mit dem man es<br />

zu tun hatte, deshalb erheblich unterschätzte.<br />

Als der Leuchtenburg-Kreis Anfang<br />

Mai 1933 gezwungen wurde, sich<br />

selbst aufzulösen, waren die Leuch-<br />

Dieses Ergebnis fand ich, nach dem<br />

erwähnten Vorlauf und in Anbetracht<br />

des Aufwandes (es waren auch Gäste<br />

und Fachleute von anderen Insti<strong>tut</strong>ionen<br />

eingeladen und anwesend) enttäuschend.<br />

Ich schrieb daher am<br />

10.10.09 <strong>eine</strong>n Brief an den Sitzungsleiter,<br />

den Geschäftführer der Stiftung<br />

�Großes Waisenhaus zu Potsdam�<br />

(nicht an die übrigen Jury-Mitglieder!),<br />

in dem ich<br />

mir erlaubte, Ergebnis und Verlauf<br />

derTagung zu kritisieren.<br />

Darauf erhielt ich von dem Tagungsleiter<br />

<strong>eine</strong>n kurzen Antwortbrief vom<br />

27.10., in dem er m<strong>eine</strong> Kritik zurückwies<br />

und � das war der Kern s<strong>eine</strong>s<br />

Briefes � feststellte, dass damit die<br />

Basis unserer weiteren Zusammenarbeit<br />

infrage gestellt sei. Dabei wurde<br />

mit k<strong>eine</strong>m Wort erwähnt, dass ich seit<br />

fast 10 Jahren � mit langen Hin- und<br />

Rückfahrten von Münster aus - ehrenamtlich<br />

und m.E. konstruktiv in der Jury<br />

mitgearbeitet hatte und dass ich als<br />

Vertreter der Familie <strong>Adolf</strong> <strong>Reichwein</strong>s<br />

und des <strong>Adolf</strong>-<strong>Reichwein</strong>-<strong>Verein</strong>s in<br />

sie berufen worden war.<br />

Der <strong>Adolf</strong>-<strong>Reichwein</strong>-<strong>Verein</strong> hat auf<br />

s<strong><strong>eine</strong>r</strong> Mitgliederversammlung in<br />

Nürnberg am 1. 5. 2010 Roland<br />

<strong>Reichwein</strong> sehr herzlich für 10 Jahre<br />

Arbeit in der Jury gedankt und Sabine<br />

<strong>Reichwein</strong> dazu, dass sie zukünftig in<br />

der Jury mitarbeiten wird.<br />

tenburger, ebenso wie viele andere<br />

Deutsche und ihre Organisationen,<br />

überrascht, wie rücksichtslos und brutal<br />

die neuen Machthaber, die doch im<br />

demokratischen Gewand auftraten, ihre<br />

Machtinteressen durchsetzten. Das<br />

hatten sie denn doch nicht für möglich<br />

gehalten.<br />

Hinzu kam, dass dieser Brief nicht nur<br />

mir, sondern � mit m<strong>eine</strong>m ersten Brief<br />

- auch allen übrigen Jury-Mitgliedern<br />

zugeschickt wurde.<br />

Da ich den ganzen Vorgang nicht<br />

nachvollziehen konnte, schrieb ich am<br />

12.11. <strong>eine</strong>n zweiten Brief � nunmehr<br />

an alle Jury-Mitglieder -, in dem ich<br />

das zum Ausdruck brachte und mein<br />

Ausscheiden aus der Jury erklärte, da<br />

ich nun m<strong><strong>eine</strong>r</strong>seits den Eindruck gewonnen<br />

hatte, dass die Grundlage <strong><strong>eine</strong>r</strong><br />

vertrauensvollen Zusammenarbeit<br />

mit der Jury entfallen war. Ich hätte<br />

nun an k<strong><strong>eine</strong>r</strong> Jury-Sitzung mehr teilnehmen<br />

können, ohne dass alle Anwesenden<br />

von dem Vorgang wussten<br />

und sich fragen konnten, warum ich<br />

dennoch weiter mitarbeitete. Eine Reaktion<br />

auf diesen Brief und m<strong>eine</strong>n<br />

Austritt ist nicht mehr erfolgt.<br />

Inzwischen hat man sich darauf verständigt,<br />

dass m<strong>eine</strong> jüngste Schwester<br />

Sabine, die bekanntlich in Berlin,<br />

nahe bei Potsdam wohnt, m<strong>eine</strong><br />

Nachfolge in der Jury antreten wird.<br />

Dem <strong>Adolf</strong>-<strong>Reichwein</strong>-Preis wünsche<br />

ich natürlich weiterhin Glück und Erfolg.

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