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Behindertenpolitisches Maßnahmenpaket für das Land Brandenburg

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unden ist die bereits in der Koalitionsverein­<br />

barung von 2009 enthaltene schrittweise Sen­<br />

kung der Anzahl der Schülerinnen und Schü­<br />

ler, die ohne bundesweit anerkannten Ab­<br />

schluss der Sekundarstufe I die Schule ver­<br />

lassen.<br />

Ein weiteres Ziel ist es, <strong>für</strong> alle Kinder mit<br />

geistigen, seelischen oder körperlichen Behin­<br />

derungen im <strong>Land</strong> <strong>Brandenburg</strong> schrittweise<br />

ein inklusives Schulangebot in der Nähe ihres<br />

Wohnortes und ihnen Möglichkeiten zur Ent­<br />

wicklung ihrer besonderen Begabungen<br />

zu<br />

unterbreiten. Dazu zählt auch der Besuch von<br />

Eliteschulen des Sports <strong>für</strong> Kinder und Ju­<br />

gendliche mit Behinderungen in den Struktu­<br />

ren des Schule-Leistungssport-Verbundsys­<br />

tems.<br />

b) Bestandsaufnahme<br />

und Herausforderung<br />

Im Jahr 2009 wurde im <strong>Land</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>für</strong><br />

etwa 15.800 Kinder und Jugendliche ein son­<br />

derpädagogischer Förderbedarf festgestellt<br />

– <strong>das</strong> sind 8,5% aller Schülerinnen und Schü­<br />

ler der Jahrgangsstufen 1 bis 10. Dieser Anteil<br />

liegt über dem Bundesdurchschnitt von 6%.<br />

Bundesweit reicht die Spannbreite von 4,5%<br />

in Rheinland-Pfalz bis zu 11,7% in Mecklen­<br />

burg-Vorpommern. 4<br />

Während integrative Angebote im Vorschulal­<br />

ter überwiegen, wird der Anteil inklusiver Bil­<br />

dungsangebote in den darauf aufbauenden<br />

Schulstufen deutlich geringer. In den Grund­<br />

schulen besuchen noch 56% inklusive Bil­<br />

dungseinrichtungen (ohne Schwerpunkt geis­<br />

tige Entwicklung), in der Sekundarstufe I sind<br />

es noch 36%. Dabei weisen die Inklusions­<br />

quoten je nach sonderpädagogischem Förder­<br />

4 Bertelsmann-Stiftung (2010): Klaus Klemm:<br />

Gemeinsam lernen. Inklusion leben. Status Quo<br />

und Herausforderungen inklusiver Bildung in<br />

Deutschland.<br />

14 Handlungsfelder des behindertenpolitischen <strong>Maßnahmenpaket</strong>es<br />

schwerpunkt und Schulamtsbezirk große Un­<br />

terschiede auf. Im bundesweiten Vergleich ist<br />

inklusive Bildung in <strong>Brandenburg</strong> schon über­<br />

durchschnittlich gut vorangekommen. Für <strong>das</strong><br />

gesamte Bundesgebiet liegen die Werte<br />

2008/2009 <strong>für</strong> den Grundschulbereich bei<br />

33,6% und <strong>für</strong> die Sekundarstufe I bei 14,9%.<br />

Der Besuch einer Schule mit dem sonderpä­<br />

dagogischen Förderschwerpunkt „Lernen“<br />

führt selten zu einem anerkannten Schulab­<br />

schluss. So erreichten von 1.509 Schulabgän­<br />

gerinnen und Schulabgängern nur 5,3% einen<br />

Hauptschulabschluss, alle Übrigen verließen<br />

die Schulen mit einem schulformeigenen Ab­<br />

schluss – der bundesweit nicht als Abschluss<br />

der Sekundarstufe I anerkannt ist – oder ohne<br />

Abschluss.<br />

Die Förderung <strong>für</strong> Schülerinnen und Schüler<br />

mit Schwierigkeiten im Bereich LES fndet in­<br />

ternational weitestgehend als Teil individueller<br />

Förderung in allgemeinbildenden Regelschu­<br />

len statt. Die meisten Länder Europas verfü­<br />

gen nicht oder nicht mehr über ein externes<br />

Sonderschulsystem, insbesondere im Bereich<br />

LES. Diese Förderschwerpunkte werden ins­<br />

besondere im westeuropäischen Kontext,<br />

ausgenommen in Österreich und dem fämi­<br />

schen Teil von Belgien, nicht als sonderpäda­<br />

gogisch relevante, sondern als besondere<br />

Förderbedarfe des Regelschulsystems be­<br />

trachtet.<br />

Es werden umfangreiche Qualifkationsmaß­<br />

nahmen <strong>für</strong> Lehrkräfte im Rahmen eines Lehrerfortbildungskonzeptes<br />

zum Umgang mit<br />

heterogenen Lerngruppen, zur individuellen<br />

Förderung und zur Verankerung sonderpäda­<br />

gogischer Inhalte in allen Phasen der Lehre­<br />

rinnen- und Lehrerausbildung <strong>für</strong> alle Schularten<br />

durchgeführt. Desweiteren sind bauliche<br />

und sächliche sowie die erforderlichen perso­<br />

nellen Voraussetzungen durch <strong>das</strong> <strong>Land</strong> und<br />

die anderen kommunalen Träger in der jewei­<br />

ligen Verantwortung sicher zu stellen. Grund­<br />

lage sollen regional abgestimmte Entwick­<br />

lungskonzepte zwischen den Schulen, den<br />

staatlichen Schulämtern, den Schul- und So­

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