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Behindertenpolitisches Maßnahmenpaket für das Land Brandenburg

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Liebe Leserinnen und Leser,<br />

wir haben den Anspruch: „Alle inklusive in Bran­<br />

denburg“. Das <strong>Maßnahmenpaket</strong> ist ein wichti­<br />

ges und ganz praktisches Handlungsinstrument<br />

<strong>für</strong> die Einlösung dieses Anspruchs. Die <strong>Land</strong>es­<br />

regierung sieht sich dabei in einer besonderen<br />

Verantwortung. Aber allein ist <strong>das</strong> nicht zu schaf­<br />

fen: Alle sind gefordert, damit Inklusion ganz<br />

selbstverständlicher Alltag werden kann.<br />

In <strong>Brandenburg</strong> leben rund 335.000 Menschen<br />

mit Behinderung, mehr als 220.000 von ihnen<br />

sind schwerbehindert. Das ist ein Achtel unse­<br />

rer Bevölkerung – Menschen inmitten der Ge­<br />

sellschaft, mit unterschiedlichen Interessen und<br />

Bedürfnissen. Wie alle anderen auch, haben sie<br />

ein elementares Recht auf Teilhabe und Mit­<br />

sprache von Anfang an, auf umfassenden<br />

Schutz ihrer Persönlichkeit und vor Diskriminie­<br />

rung. Sie sollen genauso leben, lieben, arbei­<br />

ten, Beziehungen und Freundschaften pfegen<br />

können wie jeder von uns.<br />

In den letzten Jahren hat sich vieles getan, was<br />

die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen<br />

positiv veränderte. Doch zum Selbstverständnis<br />

einer modernen Behindertenpolitik gehören ein<br />

über die Fürsorge hinaus gehendes Klima der<br />

Selbstbestimmung und ein breiter gesellschaft­<br />

licher Konsens darüber. Denn noch immer ver­<br />

hindern sichtbare und unsichtbare Hindernisse,<br />

ihre volle Teilhabe. Noch immer werden sie zum<br />

Teil ausgegrenzt, statt selbstverständlich einbe­<br />

zogen.<br />

Dieses <strong>Maßnahmenpaket</strong> wird weitere Wege<br />

dahin ebnen. Seine Ziele basieren auf der UN-<br />

Konvention über die Rechte von Menschen mit<br />

Behinderungen, die Deutschland im März 2009<br />

ratifziert und als geltendes Recht in Kraft ge­<br />

setzt hat. Mit diesem globalen Übereinkommen<br />

wird die Chancengleichheit von Menschen mit<br />

Günter Baaske<br />

Minister <strong>für</strong> Arbeit, Soziales,<br />

Frauen und Familie des <strong>Land</strong>es <strong>Brandenburg</strong><br />

Vorwort<br />

Behinderungen <strong>für</strong> ein Leben in der Gesell­<br />

schaft geschärft.<br />

Dabei verbinden wir die Leitlinien der UN-Kon­<br />

vention mit unserem Konzept des vorsorgenden<br />

Sozialstaates. Damit meinen wir einen Staat,<br />

der seine Bürgerinnen und Bürger nicht nur<br />

nachsorgend dauerhaft schützt und beteiligt,<br />

sondern auch mit einer intakten Infrastruktur<br />

vorsorgt, sowie frühzeitig und nachhaltig in die<br />

Fähigkeiten aller Menschen investiert. Das ist<br />

die beste Politik, um Diskriminierung und Be­<br />

nachteiligung zu vermeiden.<br />

„Mehr Teilhabe wagen“ stand am Anfang des<br />

<strong>Maßnahmenpaket</strong>es. Wichtige Schritte dahin<br />

waren im vergangenen Jahr auch die fünf Re­<br />

gionalkonferenzen unter Einbeziehung und Mit­<br />

wirkung aller, die <strong>für</strong> Behindertenpolitik und ihre<br />

Umsetzung verantwortlich sind – die Vereine<br />

und Organisationen der Betroffenenvertretun­<br />

gen ebenso, wie vor allem der <strong>Land</strong>esbehinder­<br />

tenbeirat und die kommunalen Beauftragten.<br />

Dieser Diskussionsprozess gab unseren Vor­<br />

haben einen starken Schub und wichtige Anre­<br />

gungen. Und er soll fortgesetzt werden.<br />

Wir verstehen und handhaben unsere Politik <strong>für</strong><br />

Menschen mit Behinderung als eine alle Res­<br />

sorts erfassende Querschnittsaufgabe. In die­<br />

ser engen Kooperation ist auch <strong>das</strong> Maßnah­<br />

menpaket entwickelt worden.<br />

Natürlich: Bis zu einem „inklusiven <strong>Brandenburg</strong>“<br />

ist es noch ein weiter Weg. Denn Akzeptanz,<br />

Teilhabe, Chancengleichheit wachsen nur in dem<br />

Maße, wie die „Mauer in den Köpfen“ verschwin­<br />

det. Bei allen Veränderungen, die mit diesem<br />

umfassenden Prozess einhergehen, wollen wir<br />

Augenmaß halten und die Menschen mitnehmen.<br />

Wir danken allen Ressorts, allen Beteiligten herz­<br />

lich, die es erarbeitet haben und sind sicher, <strong>das</strong>s<br />

es die Inklusion der Menschen mit Behinderun­<br />

gen in unserem <strong>Land</strong> weiter voran bringen wird.<br />

Jürgen Dusel<br />

<strong>Land</strong>esbeauftragter <strong>für</strong> die Belange<br />

behinderter Menschen<br />

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