sPeCIAL ArABAL - ALUMINIUM-Nachrichten – ALU-WEB.DE
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TECHNOLOGIE<br />
teile möglichst gleichmäßig abkühlen. Als<br />
Abschreckmedien kommen Luft, Wasser<br />
und Polymer infrage. Welche Abschreckung<br />
gewählt wird, hängt vom Bauteil ab, von<br />
seiner Geometrie und den mechanischen Eigenschaften,<br />
die erzielt werden sollen. Die<br />
Polymer-Abschreckung ist beispielsweise für<br />
komplexe Bauteile wie Kurbelgehäuse interessant.<br />
Strukturteile wie Längsträger, die eine<br />
große Oberfläche bei vergleichsweise geringer<br />
Masse aufweisen, lassen sich gut mit Luft<br />
abschrecken. Luftkühlung bei Belte heißt<br />
HISAQ (High Speed Air Quenching), also<br />
Luftabschreckung bei hoher Geschwindigkeit.<br />
Belte hat diese Entwicklung für die Wärmebehandlung<br />
von Kokillenguss- und Druckgussteilen<br />
im Jahr 2003 zum Patent angemeldet.<br />
Entwicklungsarbeiten mit Strahlungswärme<br />
statt Luftumwälzung<br />
Typischweise wird bei der Wärmebehandlung<br />
mit Konvektion gearbeitet. Die Öfen sind so<br />
aufgebaut, dass der Ofenraum per Luftumwälzung<br />
aufgeheizt wird und die Bauteile<br />
mit der heißen Luft in Kontakt kommen.<br />
Das Unternehmen erprobt derzeit ein neues<br />
Verfahren, bei dem die Bauteile direkt durch<br />
Infrarotstrahler bestrahlt werden. „Auf diese<br />
Weise lassen sich die Bauteile mit sehr hoher<br />
Geschwindigkeit punktgenau auf Temperatur<br />
bringen. Praktisch in wenigen Minuten“, so<br />
Dan Dragulin, Leiter F & E bei der Belte AG.<br />
Mit solchen Versuchen für Audi wurde bereits<br />
vor drei Jahren begonnen.<br />
Bei der Wärmebehandlung geht es immer<br />
um mechanische Eigenschaften, aber auch um<br />
Kosten. „Bei einem großen Ofenraum mit<br />
Konvektionserwärmung dauert die Aufwärmphase<br />
45 Minuten und länger, zum Beispiel<br />
auf einer Durchlaufanlage für Zylinderköpfe.<br />
Mit der Infrarotaufheizung haben wir es in<br />
Versuchsanordnungen geschafft, solche Bauteile<br />
innerhalb von sieben Minuten auf Temperatur<br />
zu bringen. Ich kann so nicht nur die<br />
Verweilzeit im Ofen verkürzen, sondern habe<br />
durch die schnellere Aufheizung noch bessere<br />
mechanische Eigenschaften“, hebt Belte hervor.<br />
Zu den Versuchsergebnissen an einem<br />
Strukturgussteil für Audi siehe nachfolgenden<br />
Bericht.<br />
Mit diesem Verfahren befindet sich Belte<br />
noch im frühen Versuchsstadium. Ob und<br />
in welcher Form diese Methode in Zukunft<br />
marktfähig wird, ist noch nicht ausgemacht.<br />
Die Entwicklungsarbeiten daran aber zeigen,<br />
„dass wir nicht der klassische Dienstleister<br />
sind, der Wärmebehandlung nach Vorschrift<br />
macht, sondern ständig bestrebt sind, Prozesse<br />
weiterzuentwickeln“, betont Belte. ■<br />
Überwachung der automatischen Prozesse der Belte AG<br />
Controlling automatic processes at Belte AG<br />
is yet another sign that lightweight construction<br />
with aluminium in automobiles is advancing.<br />
Not least, because the casting process<br />
with subsequent heat treatment enables the<br />
production of complex and multi-functional<br />
components which previously had to be expensively<br />
assembled from several separate<br />
individual components.<br />
“The jigging and charging of the<br />
components is very important”<br />
The company’s core business and competence<br />
is still today heat treatment and the development<br />
of innovative heat treatment methods.<br />
“Now and then alloy development is also involved<br />
since the alloy and its successful heat<br />
treatment are two sides of the same coin.<br />
Moreover, we also offer mechanical machining,<br />
for example of structural components. For<br />
Bearbeitung eines Strukturbauteils<br />
chassis components, besides heat treatment we<br />
also carry out X-ray and crack testing,” says<br />
Mr Belte.<br />
Mechanical machining is most advanced in<br />
the case of structural components. The parts<br />
come from the foundry, they are deburred at<br />
Belte, then solution-annealed and quenched,<br />
automatically straightened, artificially aged<br />
and mechanically machined. Finally helicoils<br />
(wire-wound inserts) and other elements are<br />
fitted. The components are then CIL-coated<br />
(CIL = Cathodic Immersion Lacquering),<br />
packed, and sent off.<br />
In heat treatment and quenching the critical<br />
factors are always yield strength, fracture<br />
strength, tensile strength, internal stresses<br />
and to an increasing extent also corrosion resistance,<br />
all of which are influenced by heat<br />
treatment. Besides plant technology, temperature<br />
and time control and quenching, the<br />
supporting jigs also<br />
play an important part<br />
for optimum heat treatment.<br />
“When we heat<br />
structural components<br />
or castings to 460 to<br />
490 °C, we are approaching<br />
a temperature<br />
range in which the<br />
components begin to<br />
deform plastically. So<br />
the way they are jigged<br />
and charged is very<br />
important. We have<br />
developed a great deal<br />
of know-how about<br />
the supporting jigs and<br />
worked out solutions<br />
about how to load the<br />
components into the<br />
furnace and fix them<br />
in it, to ensure the least<br />
Machining a structural component<br />
68 <strong><strong>ALU</strong>MINIUM</strong> · 9/2013