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15./16. Juni 2013 / Nr. 24 LITURGIE<br />
Gebet der Woche<br />
Zeigte Gott einem Menschen<br />
alle Schmerzen, die er ihm<br />
für ein Leben zugedacht hat,<br />
würde er mit einem Schlag sterben.<br />
Zeigte Gott ihm<br />
alle Freuden, die er<br />
im Leben erfahren soll,<br />
würde er mit einem Schlag sterben.<br />
Gott weiß es und teilt es ein.<br />
Der Mensch weiß es nicht,<br />
aber er überlässt sich Gott, der ihn liebt.<br />
Chiara Lubich<br />
Glaube im Alltag<br />
von Max Kronawitter, Theologe<br />
Schriftlesungen und liturgische Hinweise für die kommende Woche<br />
Psalterium: 3. Woche<br />
Sonntag – 16. Juni,<br />
Elfter Sonntag im Jahreskreis<br />
Messe vom Sonntag, Gl, Cr, Prf So,<br />
feierlicher Schlusssegen (grün); 1.<br />
Les: 2 Sam 12,7-10.13, APs: Ps 32,1-<br />
2.5.7 u. 11, 2. Les: Gal 2,16.19-21, Ev:<br />
Lk 7.36-8,3<br />
Montag – 17. Juni<br />
Messe vom Tag (grün); Les: 2 Kor 6,1-<br />
10, Ev: Mt 5,38-42<br />
Dienstag – 18. Juni<br />
Messe vom Tag (grün); Les: 2 Kor 8,1-<br />
9, Ev: Mt 5,43-48<br />
Mittwoch – 19. Juni,<br />
hl. Romuald, Abt, Ordensgründer<br />
Messe vom Tag (grün); Les: 2 Kor 9,6-<br />
11, Ev: Mt 6,1-6.16-18; Messe vom<br />
hl. Romuald (weiß); L und Ev vom<br />
Tag oder aus den AuswL<br />
Donnerstag – 20. Juni,<br />
sel. Margarete Ebner, Jungfrau<br />
Messe vom Tag (grün); Les: 2 Kor<br />
Woche der Kirche<br />
11,1-11, Ev: Mt 6,7-15; Messe von<br />
der sel. Margarete (weiß); L und Ev<br />
vom Tag oder aus den AuswL<br />
Freitag – 21. Juni,<br />
hl. Aloisius Gonzaga, Ordensmann<br />
Messe vom hl. Aloisius (weiß); Les:<br />
2 Kor 11,18.21b-30, Ev: Mt 6,19-23<br />
oder aus den AuswL<br />
Samstag – 22. Juni,<br />
hl. Paulinus, Bischof von Nola,<br />
hl. John Fisher, Bischof von Rochester,<br />
und hl. Thomas Morus,<br />
Lordkanzler, Märtyrer,<br />
Marien-Samstag<br />
Messe vom Tag (grün); Les: 2 Kor<br />
12,1-10, Ev: Mt 6,24-34; Messe vom<br />
hl. Paulinus (weiß); L und Ev vom<br />
Tag oder aus den AuswL<br />
Messe von den hl. John Fisher und<br />
Thomas Morus (rot); L und Ev vom<br />
Tag oder aus den AuswL<br />
Messe vom Marien-Sa, Prf Maria<br />
(weiß); L und Ev vom Tag oder aus<br />
den AuswL<br />
Der Umgang mit Atomenergie<br />
war für Jesus noch kein Thema.<br />
Auch zur Gentechnologie<br />
oder zur Stammzellenforschung<br />
hat er sich nicht geäußert. Mit dem<br />
Verweis auf die Bibel können christliche<br />
Politiker ihren Standpunkt<br />
dazu also kaum untermauern. Zu<br />
einer anderen Gegenwartsfrage hat<br />
Jesus allerdings eindeutig Stellung<br />
bezogen: zu den Steuern. „Gebt dem<br />
Kaiser, was des Kaisers.“ – Viele Zuhörer<br />
hätten sich von ihm eine andere<br />
Antwort erhofft.<br />
Abgaben fürs<br />
Staatswesen<br />
Offenbar ist es schon einigen Jüngern<br />
schwergefallen, den Römern<br />
Abgaben zu zahlen. Profitiert haben<br />
sie von dem Staatswesen allemal.<br />
Ob das Christentum ohne die römische<br />
Infrastruktur von der jüdischen<br />
Sekte zur Weltreligion aufgestiegen<br />
wäre, ist fraglich.<br />
Den Steuereintreibern im römischen<br />
Weltreich standen noch keine<br />
Steuer-CDs zur Verfügung. Ihr<br />
schlechter Ruf im Volk lässt freilich<br />
erkennen, dass sie ihr Geschäft recht<br />
gründlich versehen haben. 2000 Jahre<br />
später muss die Angst vor diesen<br />
Beamten abhanden gekommen sein.<br />
Glaubt man den vielen Reichen, die<br />
derzeit durch die Talkshows ziehen,<br />
so war es jahrelang eine Art Gesellschaftsspiel,<br />
möglichst viele Einkünfte<br />
am Fiskus vorbeizulenken. Lieber<br />
investierte man in riskante Immobilien<br />
oder in Schiffe, als das Geld der<br />
Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.<br />
Offensichtlich<br />
ist das<br />
Bewusstsein, dass Steuerzahlen eine<br />
Form der Solidarität ist, bei vielen<br />
nicht vorhanden. Auch auf die Kirchensteuer<br />
hat dies Auswirkungen.<br />
Was aber kann man tun, damit<br />
Menschen überzeugt zu einem Topf<br />
beitragen, der Beratungsstellen finanziert,<br />
Seelsorge an Benachteiligten<br />
ermöglicht und Gemeindezentren<br />
errichtet?<br />
Bedauerlicherweise nehmen viele<br />
Menschen negative Nachrichten<br />
mehr wahr als positive. Jeder Missbrauch<br />
von Geldern, jede zweifelhafte<br />
Verwendung fördert die Überzeugung:<br />
„Wenn die so mit dem<br />
Geld umgehen, dann möchte ich<br />
dazu nicht beitragen.“ Der Versuch,<br />
Steuern zu umgehen, wird als Selbstjustiz<br />
gerechtfertigt, als vermeintlich<br />
ausgleichende Gerechtigkeit.<br />
Verwaltung heißt<br />
Verantwortung<br />
Noch nie war es deshalb nötiger, Menschen<br />
davon zu überzeugen, dass ihre<br />
Abgaben sinnvoll und nutzbringend<br />
verwendet werden. Jede und jeder,<br />
der in diesen Tagen Geld der Allgemeinheit<br />
verwaltet – das gilt für die<br />
Pfarrsekretärin genauso wie für den<br />
Abteilungsleiter –, hat nicht nur die<br />
Verantwortung für die anvertrauten<br />
Gelder. Der Umgang damit entscheidet<br />
auch darüber, ob in Zukunft überhaupt<br />
noch genügend Mittel zur Verfügung<br />
stehen. Jesu Rat gilt auch hier:<br />
seid kluge Verwalter!