Die Bibel leben von Tag zu Tag Heute lesen immer mehr Christen zusammen die Bibel. Ehepartner können sie miteinander teilen, Freunde, Nachbarn, Kollegen, Menschen aus der Pfarrei – ob bei einer Tasse Cappuccino oder per SMS in der U-Bahn: Die Bibel beinhaltet alles, was Sie brauchen, um gut durch die Woche zu kommen. Martin Gah, Theologe, Kulturjournalist und Fernsehmoderator mit Körperbehinderung sowie Mitarbeiter unserer Zeitung, gibt praktische Tipps, wie Sie die Bibelworte, die der Leseordnung der Kirche folgen, in Ihrem Alltag umsetzen können. Sonntag, 16. Juni Ein Geldverleiher hatte zwei Schuldner; der eine war ihm fünfhundert Denare schuldig, der andere fünfzig. Als sie ihre Schulden nicht bezahlen konnten, erließ er sie beiden. (Lk 7,41 f.) Egal, wieviel Schuld wir auf uns geladen haben, wir können uns immer wieder zu Gott bekehren. Montag, 17. Juni Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand. (Mt 5,38 f.) Das Zitat aus dem Buch Exodus (21,24) ist an sich kein Aufruf zur Gewalt, sondern eine Mahnung zur Verhältnismäßigkeit und eine Hilfe bei der Suche nach Abfindung. Gewalt und Gegengewalt an sich werden jedoch als gegeben vorausgesetzt. Diesem Automatismus stellt sich Jesus entgegen. Dienstag, 18. Juni Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen. (Mt 5,43 f.) Je mehr ich meinen Feind hasse, desto mehr gerate ich in einen Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt. Diesen Kreislauf zu durchbrechen kostet Überwindung. Aber denen, die es wagen, ist verheißen, Söhne des Vaters im Himmel zu werden. (Mt 5,45) Mittwoch, 19. Juni Gott, der Samen gibt für die Aussaat und Brot zur Nahrung, wird auch euch das Saatgut geben und die Saat aufgehen lassen, er wird die Früchte eurer Gerechtigkeit wachsen lassen. (2 Kor 9,10) Gott hat uns reich beschenkt: Jeden Morgen geht die Sonne auf, wenn auch manchmal hinter Wolken. Luft zum Atmen gibt es auch genug. Geben wir das Gefühl des Beschenktseins weiter, indem wir zu anderen großzügig sind. Donnerstag, 20. Juni Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen. (Mt 6,7) Ein gutes Gebet ist wie ein gutes Telefongespräch. Unser Gesprächspartner schätzt es nicht, wenn wir einen Wortschwall über ihn ergießen. Freitag, 21. Juni Sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen. (Mt 6,20) Eine volle Scheune, ein gut gefüllter Kühlschrank, ein Sparbuch – das gibt uns Sicherheit. Aber vergessen wir darüber nicht die himmlischen Schätze, zum Beispiel einen liebevollen Umgang mit unseren Mitmenschen. Samstag, 22. Juni Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? (Mt 6,26) Sorgen können uns gewaltig einschränken. Wir bekommen Angst und alles wird eng. In so einer Situation kann es manchmal hilfreich sein, die Blickrichtung zu ändern. Solange wir nur auf die Probleme und Sorgen sehen und allein darüber nachdenken, werden wir keine Lösung finden. Foto: oh Leben heißt vorwärtsgehen Falk van Gaver macht keine halben Sachen. Wenn er pilgert, dann richtig. Wie im Mittelalter, ohne einen Cent in der Tasche, durchquerte er Frankreich vom Mittelmeer bis zum Mont Saint-Michel, legte 1.300 km zu Fuß zurück, stets um Kost und Logis bettelnd, von Pfarrhof zu Kloster. Falk van Gaver AUF DEN WEGEN GOTTES Mittellos durch Frankreich Mit einem Vorwort von Martin Mosebach Geb., 208 S., EUR 19,95 www.sankt-ulrich-verlag.de
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