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(Stand: 25. Juli 2007) ANDERSON, Michael Alan ... - Universität Wien

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MEDIEVAL & RENAISSANCE MUSIC CONFERENCE <strong>2007</strong> – WIEN, 7.-11. AUGUST ABSTRACTS<br />

medium? And why did it take another fifty years for this medium to actually catch on?<br />

This paper will highlight this unicum conserved in the rich repository of the Viennese Nationalbibliothek<br />

and will probe how the fixity of print here functions to transform an essentially<br />

extemporaneous performance practice. It will further examine the special advantages<br />

of engraving in terms of copyright and authorship, and its unique capacity to execute<br />

what Ivins terms the “exactly repeatable pictorial statement.”<br />

� �<br />

ENGELS, Stefan (Kunstuniversität Graz)<br />

Adiastematische Neumen mit melodischer Zusatzbedeutung in Österreichischen<br />

Handschriften<br />

Donnerstag/Thursday, 9.8., 15.30 Uhr, KuGe, SR 3<br />

Im Laufe der Notationsgeschichte hat sich in der großen Familie der deutschen Neumen<br />

eine Neumenschrift entwickelt, deren Zeichen durch bestimmte Schreibweisen eine melodische<br />

Zusatzbedeutung erhalten, mit deren Hilfe ein Halbtonschritt verbindlich angezeigt<br />

wird. Die Rede ist von einer monastischen Reformschrift, die von einigen benediktinischen<br />

Klöstern seit dem 12. Jahrhundert verwendet wurde. Bei den Zeichen dieser Notenschrift<br />

handelt es sich um süddeutsche Neumen, deren Graphien<br />

1. durch Episeme vorzugsweise über Clivis und Torculus<br />

2. durch episemierte Puncta (Tractuli)<br />

3. durch (meist) s-förmige Oriscusgraphien bei Pes und Torculus<br />

verändert werden. Das Grundschema des Zeichenrepertoires ist in allen Handschriften<br />

gleich, das Zeichenrepertoire und deren Anwendung jedoch unterschiedlich. Die Handschriften<br />

des 12. Jahrhunderts mit dieser Notation stammen in der Mehrzahl aus Klöstern,<br />

die dem Hirsauer Reformverband angehörten, oder der Hirsauer Reform zumindest nahe<br />

standen.<br />

Neumen mit melodischer Zusatzbedeutung sind bereits in mehreren Handschriften<br />

nachgewiesen worden. Das älteste bisher bekannte Zeugnis von Deutschen Neumen mit<br />

melodischer Zusatzbedeutung stammt vom Beginn des 12. Jahrhunderts aus dem Kloster<br />

St. Peter in Erfurt und klebt als Einbandspiegel an Vorder- und Hinterdeckel einer Handschrift<br />

aus der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz in Berlin (Theol. lat. fol. 702).<br />

Das jüngste Dokument, ein Graduale-Sequentiar-Sakramentar (München, Bayerische<br />

Staatsbibl. clm 15730) stammt aus dem 14. Jahrhundert und entstand wahrscheinlich im<br />

Gebiet der Diözese Seckau.<br />

Der Vortrag soll über den aktuellen Forschungsstand unterrichten. Unter anderem<br />

wäre zu untersuchen, ob etwa auch eine weitere in <strong>Wien</strong> befindliche Handschrift, das<br />

Graduale-Sequentiar <strong>Wien</strong> KHM Hs. 4981 diese Zeichen benützt. Sie entstand im frühen<br />

13. Jahrhundert und zeigt sich, wie Felix Heinzer festgestellt hat, ebenfalls als Reformhandschrift<br />

an Hirsau orientiert. Sie enthält graphisch veränderte Zeichen, doch kann nur<br />

eine genaue Untersuchung Gewissheit bringen.<br />

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