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(Stand: 25. Juli 2007) ANDERSON, Michael Alan ... - Universität Wien

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MEDIEVAL & RENAISSANCE MUSIC CONFERENCE <strong>2007</strong> – WIEN, 7.-11. AUGUST ABSTRACTS<br />

EVERS, Ute<br />

Deutsch-tschechischer Melodienaustausch in Gesangbüchern des 16. Jahrhunderts<br />

Freitag/Friday, 10.8., 15.30 Uhr, KuGe, SR 3<br />

Im geistlichen Lied sind für den deutsch-tschechischen Raum im 16. Jahrhundert Austauschbewegungen<br />

in beide Richtungen nachweisbar, jedoch ist die Art des Austausches je<br />

nach Richtung grundverschieden. Dies ist u.a. durch die Unterschiede beider Kulturräume<br />

bedingt: Während im geschlossenen deutschen Sprachgebiet tschechische Kultur praktisch<br />

nicht präsent war, gab es in Böhmen und Mähren nachhaltige Einflüsse aus dem<br />

deutschen Kulturraum. Ziel des Beitrags soll die Darstellung der Unterschiedlichkeit des<br />

Austausches sein.<br />

Für die meisten Melodien tschechischer Provenienz, die sich in deutschsprachigen<br />

Gesangbüchern aus dem 16. Jahrhundert finden, lässt sich die Quelle genau feststellen: das<br />

deutschsprachige Gesangbuch der Böhmischen Brüder. Dieses Gesangbuch, das von <strong>Michael</strong><br />

Weiße herausgegeben und erstmals 1531 in Jungbunzlau gedruckt wurde (DKL<br />

1531 02 ), übernahm zahlreiche Melodien aus den tschechischsprachigen Gesangbüchern der<br />

Brüder-Unität.<br />

Das Gesangbuch der Böhmischen Brüder wurde im deutschsprachigen Raum nicht<br />

nur von der Brüder-Unität selbst, sondern in der Anfangszeit insbesondere auch von reformatorischen<br />

Sondergruppen (Täufer, Schwenckfelder) verwendet. Seit den 1540er Jahren<br />

wurden die Lieder der Böhmischen Brüder im lutherischen Bereich rezipiert. Die Ursache<br />

dafür ist vor allem darin zu sehen, daß sich die Brüder-Unität zu dieser Zeit der Abendmahlslehre<br />

der Lutheraner anschloss.<br />

In den verschiedensten Quellen aus dem 16. Jahrhundert, die tschechischsprachige<br />

geistliche Lieder enthalten, ist eine Vielzahl an Melodien deutschen Ursprungs enthalten:<br />

vorreformatorische geistliche Lieder, lutherische bzw. reformatorische Lieder und Melodien<br />

zu weltlichen Liedern. Bemerkenswert ist insbesondere die verhältnismäßig große<br />

Anzahl weltlicher Melodien deutscher Provenienz, die zu tschechischsprachigen geistlichen<br />

Liedern überliefert wird. Tschechische Gesangbücher verwenden sogar weitaus mehr<br />

deutsche weltliche Melodien zu geistlichen Liedern als deutsche Quellen. Bisweilen erscheinen<br />

in tschechischen Quellen Melodien zu geistlichen Liedern, für deren geistliche<br />

Verwendung es im deutschsprachigen Raum überhaupt keinen Beleg gibt. Eine derartige<br />

Übernahme deutscher weltlicher Melodien ist in Gesangbüchern aller Konfessionen<br />

nachweisbar.<br />

FITCH, Fabrice (Durham University)<br />

� �<br />

The ‘Eton Sixth’: towards a taxonomy of the Eton style<br />

Samstag/Saturday, 11.8., 10.15 Uhr, KuGe, SR 1<br />

The distinctive style of the Eton Choirbook, and its problematic relation to earlier English<br />

and contemporary continental repertories, has received little sustained scrutiny in the<br />

scholarly literature since Hugh Benham’s remarks in the 1970s. Most recently, the place of<br />

its repertory within the wider English practice of the late fifteenth century has been reevaluated,<br />

to the extent that the very notion of an ‘Eton style’ has been plausibly ques-<br />

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